Sigmar Polke. Eine Retrospektive
25 Oct 2007 - 27 Jan 2008
Sigmar Polke. Eine Retrospektive
Die Sammlungen Frieder Burda, Josef Froehlich, Reiner Speck
Kunsthalle im Lipsiusbau, Brühlsche Terrasse
25. Oktober 2007 bis 27. Januar 2008
täglich 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen
Eintritt: 5,00 Euro
Eintritt ermäßigt: 3,00 Euro
Gruppenpreis (ab 10 Personen pro Person): 4,00 Euro
Familienkarte: 11,00 Euro
In einer großen monographischen Sonderschau stellt die Galerie Neue Meister den Werkkomplex Sigmar Polkes erstmals in Dresden vor. Die Retrospektive ist der letzte Höhepunkt in der Reihe der diesjährigen Sonderausstellungen in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die der Kunst der Gegenwart gewidmet waren.
Rund 160 Gemälde und Zeichnungen aus den Sammlungen von Frieder Burda, Josef Froehlich und Reiner Speck ermöglichen einen intensiven Überblick über das Schaffen des 1941 in Oels/Schlesien geborenen und heute in Köln lebenden Künstlers, der weltweit zu den exponiertesten künstlerischen Vertretern der westdeutschen Nachkriegsgeneration gehört.
Aus drei Blickwinkeln, geprägt vom „Geschmack“ der Sammler, offenbart sich die außergewöhnliche, viele inhaltliche und formale Facetten umfassende Bildsprache Polkes. Ausgefallene Malmittel und experimentelle Techniken kennzeichnen seine Arbeit ebenso wie pointierter Witz und leise Ironie. Seit nunmehr über vierzig Jahren wächst ein Oeuvre, das souverän mit den Widersprüchen und Klischees unserer Gesellschaft spielt und dabei immer wieder durch neue Wendungen und Stilmittel zu über¬raschen weiß. Die großen Werkgruppen der Raster,- Stoff,- Schütt- und Lackbilder stehen für seine Schaffenszeit von Anfang der 1960er Jahre bis heute.
Die Überhöhung trivialer Bildmotive und die Verwendung von Materialien aus der Alltagskultur dienen bei Polke nicht der möglichst authentischen Abbildung von Wirklichkeit, sondern vielmehr der spielerischen Analyse von Wahrnehmung und Wirkung von Bildern. Er ist den technischen und ideologischen Grundlagen der Bilder auf der Spur und hinterfragt immer wieder aufs Neue, wie mit Hilfe medial aufbereiteter und verbreiteter Bilder Wirklichkeit suggeriert und konstruiert wird.
Egal ob prominente Beispiele aus der Kunstgeschichte, banale Werbeslogans oder die Symbole der Massenkultur – alles kommt als Material für seine Bildbefragungen in Betracht und wird auf seinen Scheincharakter hin untersucht.
Seit den 1980er Jahren arbeitet Polke intensiv mit unkonventionellen Mal- und Photomaterialien, indem er mit Pigmenten, Chemikalien und Mineralien experimentiert. Aus der Erweiterung des mal-technischen Repertoires ergaben sich neue formale und inhaltliche Aspekte. In seinen Lack- und Schüttbildern verlagerte sich der Akzent vom kontrolliert gesteuerten Arbeitsprozess hin zum bild-gebenden Verfahren des forcierten Zufalls.
Beim Betrachten des Gemäldes »B-Mode« von 1987 aus der Sammlung Frieder Burda, wird Polkes Arbeitsweise deutlich. Nicht analytisch ist sein Vorgehen, in einer Synthese werden Elemente der frühen Rasterbilder mit den Stoff- und Lackbildern kombiniert. Polke greift hier die Darstellung eines Pin-Ups auf, welches durch die Rasterstruktur eine Verfremdung erfährt und an Gemälde der späten 1960er Jahre mit vergleichbaren Sujets erinnert. Neu ist an diesem großformatigen, drei auf zwei Meter Bild vor allem die Verwendung der Lackfarbe auf der synthetischen Baumwolle des Bildträgers, die ein Durchscheinen des Keilrahmens ermöglicht. Verschiedene Bildebenen werden miteinander verknüpft, die Gegenständlichkeit wird mit abstrakten Darstellungen kombiniert. Polke irritiert und verblüfft: Malerei entpuppt sich bei dem Maler stets als offenes und dynamisches Wechselspiel zwischen Konzept und Sinnlichkeit.
Die Ausstellung wurde von Götz Adriani, dem langjährigen Leiter der Kunsthalle Tübingen, kuratiert und zuerst im Museum Frieder Burda, Baden-Baden und im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien (MUMOK) gezeigt.
Die Sammlungen Frieder Burda, Josef Froehlich, Reiner Speck
Kunsthalle im Lipsiusbau, Brühlsche Terrasse
25. Oktober 2007 bis 27. Januar 2008
täglich 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen
Eintritt: 5,00 Euro
Eintritt ermäßigt: 3,00 Euro
Gruppenpreis (ab 10 Personen pro Person): 4,00 Euro
Familienkarte: 11,00 Euro
In einer großen monographischen Sonderschau stellt die Galerie Neue Meister den Werkkomplex Sigmar Polkes erstmals in Dresden vor. Die Retrospektive ist der letzte Höhepunkt in der Reihe der diesjährigen Sonderausstellungen in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die der Kunst der Gegenwart gewidmet waren.
Rund 160 Gemälde und Zeichnungen aus den Sammlungen von Frieder Burda, Josef Froehlich und Reiner Speck ermöglichen einen intensiven Überblick über das Schaffen des 1941 in Oels/Schlesien geborenen und heute in Köln lebenden Künstlers, der weltweit zu den exponiertesten künstlerischen Vertretern der westdeutschen Nachkriegsgeneration gehört.
Aus drei Blickwinkeln, geprägt vom „Geschmack“ der Sammler, offenbart sich die außergewöhnliche, viele inhaltliche und formale Facetten umfassende Bildsprache Polkes. Ausgefallene Malmittel und experimentelle Techniken kennzeichnen seine Arbeit ebenso wie pointierter Witz und leise Ironie. Seit nunmehr über vierzig Jahren wächst ein Oeuvre, das souverän mit den Widersprüchen und Klischees unserer Gesellschaft spielt und dabei immer wieder durch neue Wendungen und Stilmittel zu über¬raschen weiß. Die großen Werkgruppen der Raster,- Stoff,- Schütt- und Lackbilder stehen für seine Schaffenszeit von Anfang der 1960er Jahre bis heute.
Die Überhöhung trivialer Bildmotive und die Verwendung von Materialien aus der Alltagskultur dienen bei Polke nicht der möglichst authentischen Abbildung von Wirklichkeit, sondern vielmehr der spielerischen Analyse von Wahrnehmung und Wirkung von Bildern. Er ist den technischen und ideologischen Grundlagen der Bilder auf der Spur und hinterfragt immer wieder aufs Neue, wie mit Hilfe medial aufbereiteter und verbreiteter Bilder Wirklichkeit suggeriert und konstruiert wird.
Egal ob prominente Beispiele aus der Kunstgeschichte, banale Werbeslogans oder die Symbole der Massenkultur – alles kommt als Material für seine Bildbefragungen in Betracht und wird auf seinen Scheincharakter hin untersucht.
Seit den 1980er Jahren arbeitet Polke intensiv mit unkonventionellen Mal- und Photomaterialien, indem er mit Pigmenten, Chemikalien und Mineralien experimentiert. Aus der Erweiterung des mal-technischen Repertoires ergaben sich neue formale und inhaltliche Aspekte. In seinen Lack- und Schüttbildern verlagerte sich der Akzent vom kontrolliert gesteuerten Arbeitsprozess hin zum bild-gebenden Verfahren des forcierten Zufalls.
Beim Betrachten des Gemäldes »B-Mode« von 1987 aus der Sammlung Frieder Burda, wird Polkes Arbeitsweise deutlich. Nicht analytisch ist sein Vorgehen, in einer Synthese werden Elemente der frühen Rasterbilder mit den Stoff- und Lackbildern kombiniert. Polke greift hier die Darstellung eines Pin-Ups auf, welches durch die Rasterstruktur eine Verfremdung erfährt und an Gemälde der späten 1960er Jahre mit vergleichbaren Sujets erinnert. Neu ist an diesem großformatigen, drei auf zwei Meter Bild vor allem die Verwendung der Lackfarbe auf der synthetischen Baumwolle des Bildträgers, die ein Durchscheinen des Keilrahmens ermöglicht. Verschiedene Bildebenen werden miteinander verknüpft, die Gegenständlichkeit wird mit abstrakten Darstellungen kombiniert. Polke irritiert und verblüfft: Malerei entpuppt sich bei dem Maler stets als offenes und dynamisches Wechselspiel zwischen Konzept und Sinnlichkeit.
Die Ausstellung wurde von Götz Adriani, dem langjährigen Leiter der Kunsthalle Tübingen, kuratiert und zuerst im Museum Frieder Burda, Baden-Baden und im Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien (MUMOK) gezeigt.