Peter Rösel
11 Feb - 12 Mar 2011
PETER RÖSEL
I promise
11. Februar - 12. März 2011
Loock Galerie freut sich, mit I promise.... neue Arbeiten von Peter Rösel zu präsentieren.
Die Ausstellung zeigt Skulpturen, in denen Rösel seine typische Injektion eines illusionistischen Moments in Alltagsobjekte aufs Neue vorführt. Es handelt sich um historische Möbel technischen Fortschritts, die sich im heutigen Alltag überlebt haben, in der Kunst Rösels jedoch zu neuem Leben erweckt werden.
Fernsehtruhen aus den 1950er und 1960 Jahren, die mit den Namen Tizian, Rembrandt und Leonardo die frühe Fernsehshow in erhabener Verpackung präsentierten, wurden von Peter Rösel umgebaut. Anstatt eines röhrenbetriebenen sw-Bildes zeigen sie Videoprojektionen von einer Wespe, die im Spielzeughelikopter fliegt, und Kurzfilme des Künstlers, der die Schwerkraft überwindet.
Zwei Telefonbänke identischer Bauart sind mit Telefonbüchern Berlins von 1941 und 1945 ausgestattet. „Welcher Horror in der Differenz dieser beiden Verzeichnisse liegt, erschließt sich erst allmählich. Leise und lakonisch spricht Rösels Ensemble über die Verbindung von Bürgerlichkeit du Barbarei.“*
Die der Ausstellung Titel gebende Installation I promise... ist eine Sammlung von 27 Geldscheinen aus Zimbabwe, an der sich die sagenhafte Inflation von einem Zimbabwe Dollar bis einhundert Trillionen Zimbabwe Dollar ablesen lässt. Rösel versieht die Geldscheine mit Zeichnungen von zwei kleinen Männchen, die auf dem im Geldschein dargestellten Felsen Saltos vollziehen. Neben den originalen Geldscheinzeichnungen ist auf einem Monitor die Daumenkinoanimation der unermüdlich springenden Figuren zu sehen.
Die Verknüpfung von Vergangenheit und Zukunft präsentiert Rösel in 100y. 900 DDR Glühbirnen der Marke Narva, in Originalkartons verpackt, stehen als ready mades zur Verwendung in einer einzelnen Fassung bereit. „Leuchtmittel als Zeitmesser: Die Birnen mit ihrer Brenndauer von je 1000 Stunden werden dem EU-Verbot insgesamt 100 Jahre lang trotzen. Dieser Zeitraum erscheint fest umrissen und ist doch unüberschaubar, sein potenzial an Möglichkeiten und Gefährdungen liegt jenseits unserer Vorstellungskraft. Denkt man an die Stunde, in der 100y erlöschen wird, beginnt der Kopf zu schwirren wie ein Helikopter im Wespenflug.“*
*Karsten Müller
I promise
11. Februar - 12. März 2011
Loock Galerie freut sich, mit I promise.... neue Arbeiten von Peter Rösel zu präsentieren.
Die Ausstellung zeigt Skulpturen, in denen Rösel seine typische Injektion eines illusionistischen Moments in Alltagsobjekte aufs Neue vorführt. Es handelt sich um historische Möbel technischen Fortschritts, die sich im heutigen Alltag überlebt haben, in der Kunst Rösels jedoch zu neuem Leben erweckt werden.
Fernsehtruhen aus den 1950er und 1960 Jahren, die mit den Namen Tizian, Rembrandt und Leonardo die frühe Fernsehshow in erhabener Verpackung präsentierten, wurden von Peter Rösel umgebaut. Anstatt eines röhrenbetriebenen sw-Bildes zeigen sie Videoprojektionen von einer Wespe, die im Spielzeughelikopter fliegt, und Kurzfilme des Künstlers, der die Schwerkraft überwindet.
Zwei Telefonbänke identischer Bauart sind mit Telefonbüchern Berlins von 1941 und 1945 ausgestattet. „Welcher Horror in der Differenz dieser beiden Verzeichnisse liegt, erschließt sich erst allmählich. Leise und lakonisch spricht Rösels Ensemble über die Verbindung von Bürgerlichkeit du Barbarei.“*
Die der Ausstellung Titel gebende Installation I promise... ist eine Sammlung von 27 Geldscheinen aus Zimbabwe, an der sich die sagenhafte Inflation von einem Zimbabwe Dollar bis einhundert Trillionen Zimbabwe Dollar ablesen lässt. Rösel versieht die Geldscheine mit Zeichnungen von zwei kleinen Männchen, die auf dem im Geldschein dargestellten Felsen Saltos vollziehen. Neben den originalen Geldscheinzeichnungen ist auf einem Monitor die Daumenkinoanimation der unermüdlich springenden Figuren zu sehen.
Die Verknüpfung von Vergangenheit und Zukunft präsentiert Rösel in 100y. 900 DDR Glühbirnen der Marke Narva, in Originalkartons verpackt, stehen als ready mades zur Verwendung in einer einzelnen Fassung bereit. „Leuchtmittel als Zeitmesser: Die Birnen mit ihrer Brenndauer von je 1000 Stunden werden dem EU-Verbot insgesamt 100 Jahre lang trotzen. Dieser Zeitraum erscheint fest umrissen und ist doch unüberschaubar, sein potenzial an Möglichkeiten und Gefährdungen liegt jenseits unserer Vorstellungskraft. Denkt man an die Stunde, in der 100y erlöschen wird, beginnt der Kopf zu schwirren wie ein Helikopter im Wespenflug.“*
*Karsten Müller