Filipa César
26 Aug - 30 Sep 2006
Filipa César
26. August bis 30. September 2006
Wir freuen uns, Ihnen in unseren nächsten Ausstellung Videoarbeiten und Fotografien der portugiesischen Künstlerin Filipa César (*1975 in Porto, lebt und arbeitet in Berlin) präsentieren zu können. Filipa César studierte an der Fakultät für bildende Kunst der Universität in Lissabon und arbeitet heute vorwiegend im Bereich von Video und Installation.
Filipa César thematisiert in ihren Fotografien und Videoinstallationen grundlegende Fragen der Kunstproduktion. Sei es, dass sie die Grenze zwischen Realität und Film beobachtet – so in der Videoarbeit La Sortie du Cinéma, 2006, und in der Fotografie Kontakt, 2005, – sei es, dass sie nach dem Verhältnis von Abbild, Original und Kopie fragt, nach Begriffen wie Autorschaft, Kreativität, geistiges Eigentum, Signatur, Markwert, Subjekt, Identität und Differenz. Wenn sie dabei die Rolle des Betrachters im Prozess der Kunst reflektiert, respektive die Beziehung zwischen dem Künstler, dem Werk und dem Betrachter, interessiert sie, wie dieser die Kunst wahrnimmt und inwiefern er sich ein Kunstwerk aneignen kann. Davon handelt die Videoarbeit F for Fake, 2005. Dafür hat Filipa César den gleichnamigen, verschachtelten Film-Essay F for Fake, zu Deutsch: F wie Fälschung, 1975, von Orson Welles adaptiert. Welles’ F for Fake handelt von dem dubiosen Kunstfälscher Elmyr de Hory und dem nicht minder umstrittenen Autor Clifford Irving, der eine gefälschte Biografie über Howard Hughes sowie eine echte Biografie über den genannten de Hory geschrieben hatte. Der Film selbst nimmt es dabei mit der Wahrheit nicht genau, was aber beabsichtigt ist. Wie bei Orson Welles handelt Césars Adaption von Verwirrspielen um Begriffe wie Authentizität, Einmaligkeit, Originalität, Realität, Wahrheit, Fiktion, Illusion, Täuschung, Kopie, Fälschung, Gesetzesvorstoss, Intentionalität und Kreativität. Vier Protagonisten, die als Experten vorgestellt werden, kommentieren Welles’ Film. Bald sehen wir Originalpassagen und -einstellungen, bald die Gesichter der Betrachter im Flackern der Fernsehbilder. Das, was bei Welles bereits angelegt ist, untermauert César noch. Die Betrachter des Verwirrspiels um Wahrheit und Lüge führt sie als die eigentlichen Experten vor, die bei Welles nicht nur jede Menge Elmyrs besitzen, sondern auch Hughes’ gefälschte Unterschrift als über jeden Zweifel erhaben zertifizierten. Césars Videoarbeit, die für eine Ausstellungssituation konzipiert ist und auf eine zeitliche Auflösung im Loop hin strukturiert ist, löst sich dabei von filmischen Regeln.
Filipa César beteiligte sich bereits an internationalen Ausstellungen wie der 8. Biennale Poetik Justice in Istanbul, der 2. Internationalen Videokunst-Biennale Video-Zone in Tel Aviv, richtete eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Wien aus und nahm am 58. Internationalen Film-Festival in Locarno teil. Im Staatlichen Museum Schwerin zeigte sie ihre 2005 für Lissabon realisierte Arbeit Piso Térreo. [Text: Dominique von Burg]
Vernissage ist am Donnerstag, 24. August von 18 bis 20 Uhr. Die Künstlerin wird anwesend sein. Sie sind herzlich zu einem persönlichen Gespräch mit der Künstlerin eingeladen. Auch lassen wir Ihnen gerne auf Anfrage geeignetes Bildmaterial zukommen.
Wir freuen uns, Sie in der Galerie begrüssen zu dürfen und danken Ihnen für Ihr Interesse.
Mai 36 Galerie
26. August bis 30. September 2006
Wir freuen uns, Ihnen in unseren nächsten Ausstellung Videoarbeiten und Fotografien der portugiesischen Künstlerin Filipa César (*1975 in Porto, lebt und arbeitet in Berlin) präsentieren zu können. Filipa César studierte an der Fakultät für bildende Kunst der Universität in Lissabon und arbeitet heute vorwiegend im Bereich von Video und Installation.
Filipa César thematisiert in ihren Fotografien und Videoinstallationen grundlegende Fragen der Kunstproduktion. Sei es, dass sie die Grenze zwischen Realität und Film beobachtet – so in der Videoarbeit La Sortie du Cinéma, 2006, und in der Fotografie Kontakt, 2005, – sei es, dass sie nach dem Verhältnis von Abbild, Original und Kopie fragt, nach Begriffen wie Autorschaft, Kreativität, geistiges Eigentum, Signatur, Markwert, Subjekt, Identität und Differenz. Wenn sie dabei die Rolle des Betrachters im Prozess der Kunst reflektiert, respektive die Beziehung zwischen dem Künstler, dem Werk und dem Betrachter, interessiert sie, wie dieser die Kunst wahrnimmt und inwiefern er sich ein Kunstwerk aneignen kann. Davon handelt die Videoarbeit F for Fake, 2005. Dafür hat Filipa César den gleichnamigen, verschachtelten Film-Essay F for Fake, zu Deutsch: F wie Fälschung, 1975, von Orson Welles adaptiert. Welles’ F for Fake handelt von dem dubiosen Kunstfälscher Elmyr de Hory und dem nicht minder umstrittenen Autor Clifford Irving, der eine gefälschte Biografie über Howard Hughes sowie eine echte Biografie über den genannten de Hory geschrieben hatte. Der Film selbst nimmt es dabei mit der Wahrheit nicht genau, was aber beabsichtigt ist. Wie bei Orson Welles handelt Césars Adaption von Verwirrspielen um Begriffe wie Authentizität, Einmaligkeit, Originalität, Realität, Wahrheit, Fiktion, Illusion, Täuschung, Kopie, Fälschung, Gesetzesvorstoss, Intentionalität und Kreativität. Vier Protagonisten, die als Experten vorgestellt werden, kommentieren Welles’ Film. Bald sehen wir Originalpassagen und -einstellungen, bald die Gesichter der Betrachter im Flackern der Fernsehbilder. Das, was bei Welles bereits angelegt ist, untermauert César noch. Die Betrachter des Verwirrspiels um Wahrheit und Lüge führt sie als die eigentlichen Experten vor, die bei Welles nicht nur jede Menge Elmyrs besitzen, sondern auch Hughes’ gefälschte Unterschrift als über jeden Zweifel erhaben zertifizierten. Césars Videoarbeit, die für eine Ausstellungssituation konzipiert ist und auf eine zeitliche Auflösung im Loop hin strukturiert ist, löst sich dabei von filmischen Regeln.
Filipa César beteiligte sich bereits an internationalen Ausstellungen wie der 8. Biennale Poetik Justice in Istanbul, der 2. Internationalen Videokunst-Biennale Video-Zone in Tel Aviv, richtete eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Wien aus und nahm am 58. Internationalen Film-Festival in Locarno teil. Im Staatlichen Museum Schwerin zeigte sie ihre 2005 für Lissabon realisierte Arbeit Piso Térreo. [Text: Dominique von Burg]
Vernissage ist am Donnerstag, 24. August von 18 bis 20 Uhr. Die Künstlerin wird anwesend sein. Sie sind herzlich zu einem persönlichen Gespräch mit der Künstlerin eingeladen. Auch lassen wir Ihnen gerne auf Anfrage geeignetes Bildmaterial zukommen.
Wir freuen uns, Sie in der Galerie begrüssen zu dürfen und danken Ihnen für Ihr Interesse.
Mai 36 Galerie