Hans Stalder
27 Apr - 01 Jun 2013
HANS STALDER
A Period of Transition
27 April – 1 June 2013
In der Ausstellung «A Period of Transition» zeigt Hans Stalder Malereien mit den für ihn charakteristischen Themen der Blumen, Vögel und Portraits. In konsequenter Fortsetzung dieses Motivrepertoires geben die Bilder die serielle Arbeitsweise des Künstlers wieder, die sich durch eine fortschreitende Reduktion des Bildgegenstandes auszeichnet.Im Sinne eines zeitgemässen Farbauftrags für das traditionelle Medium der Ölmalerei sowie in Abstimmung mit der Motivwahl – Bildvorlagen aus den öffentlichen Medien – entwickelte Stalder einen flächigen Farbauftrag bei gleichzeitiger Orientierung an der eher künstlich wirkenden Farbigkeit digitaler und gedruckter Bildflächen des Medienzeitalters.
In seinen Arbeiten reagiert Hans Stalder auf Ereignisse des aktuellen Weltgeschehens. Er nutzt Bildvorlagen aus der Presse und dem Internet sowie einen eigenen Fundus an selbstgeschossenen Fotos. Dabei greift er sowohl banale Neuigkeiten aus der Boulevardzeitung wie auch historisch und politisch relevante Themen auf. Den Arbeiten „Landschaft“, „Zappa“ und „Amy“ liegt gleichzeitig ein biographischer Zugriff auf die Musik- und Filmszene seit den 70er Jahren zu Grunde. Eine grüne Fläche mit der Darstellung einer rotten Neonröhre spielt auf ein CD-Cover der Band des amerikanischen Sängers Frank Zappa an. Stalder verrät uns an dieser Stelle nicht nur seine Vorliebe für diese Band, sondern auch die Tatsache, dass einige Musiker dem Künstler als ganz konkrete Arbeitsanregung für seine Malerei dienen.
Des Weiteren entwickelt Stalder fortwährend neue Varianten seiner Selbstportraits. Im Anschluss an die Reaktor-Katastrophe von Fukushima entstanden das Selbstportrait mit Maske sowie weitere Blumenbilder von den „Pensées“. Zentrales Merkmal der Portraits wie auch der Stiefmütterchen ist ihre starke Reduktion auf einige wenige Farbflächen: Amy Winehouse ist durch ihren Status als Pop-Ikone noch identifizierbar, während die Pensées bereits zur Chiffre geworden sind. Der Verzicht auf Tiefenwirkung zugunsten der Fläche exponiert den Bildgegenstand umso intensiver, wodurch alltägliche und nicht mehr bewusst wahrgenommene Bilder in neuer Form ins Bewusstsein rücken. Stalder lotet in seiner Arbeit weitere Möglichkeiten der gegenständlichen Malerei nach Andy Warhol aus.
In seinem Werk sind es immer wieder Bilder, die zu weiteren Bildern in Form von Malereien führen. Unter seiner Hand verwandelt er die aufgefundenen Abbildungen in etwas Neues. Während er sich dem Malprozess überlässt, fliesst seine Art der Wahrnehmung in das anfängliche Bildmaterial mit ein, wodurch Stalder es mit neuen Inhalten und Bedeutungszuweisungen auflädt.
Der Künstler plant das Bild allerdings nicht im Voraus, sondern lässt sich auf das Unvorhersehbare ein. Zuletzt sei Stalders Bezugnahme auf den japanischen Regisseur „Beat“ Takeshi Kitano im Werk „Landschaft“ erwähnt, in dessen Roadmovie „Kikujiros Sommer“ ein Mann und ein Kind gemeinsam gegen alle möglichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. In dieser Arbeit wie auch in der Arbeit „Capricho“ gelangt Stalder nun zu einer für ihn eher untypischen unscharfen Malweise.
Janne Noll
A Period of Transition
27 April – 1 June 2013
In der Ausstellung «A Period of Transition» zeigt Hans Stalder Malereien mit den für ihn charakteristischen Themen der Blumen, Vögel und Portraits. In konsequenter Fortsetzung dieses Motivrepertoires geben die Bilder die serielle Arbeitsweise des Künstlers wieder, die sich durch eine fortschreitende Reduktion des Bildgegenstandes auszeichnet.Im Sinne eines zeitgemässen Farbauftrags für das traditionelle Medium der Ölmalerei sowie in Abstimmung mit der Motivwahl – Bildvorlagen aus den öffentlichen Medien – entwickelte Stalder einen flächigen Farbauftrag bei gleichzeitiger Orientierung an der eher künstlich wirkenden Farbigkeit digitaler und gedruckter Bildflächen des Medienzeitalters.
In seinen Arbeiten reagiert Hans Stalder auf Ereignisse des aktuellen Weltgeschehens. Er nutzt Bildvorlagen aus der Presse und dem Internet sowie einen eigenen Fundus an selbstgeschossenen Fotos. Dabei greift er sowohl banale Neuigkeiten aus der Boulevardzeitung wie auch historisch und politisch relevante Themen auf. Den Arbeiten „Landschaft“, „Zappa“ und „Amy“ liegt gleichzeitig ein biographischer Zugriff auf die Musik- und Filmszene seit den 70er Jahren zu Grunde. Eine grüne Fläche mit der Darstellung einer rotten Neonröhre spielt auf ein CD-Cover der Band des amerikanischen Sängers Frank Zappa an. Stalder verrät uns an dieser Stelle nicht nur seine Vorliebe für diese Band, sondern auch die Tatsache, dass einige Musiker dem Künstler als ganz konkrete Arbeitsanregung für seine Malerei dienen.
Des Weiteren entwickelt Stalder fortwährend neue Varianten seiner Selbstportraits. Im Anschluss an die Reaktor-Katastrophe von Fukushima entstanden das Selbstportrait mit Maske sowie weitere Blumenbilder von den „Pensées“. Zentrales Merkmal der Portraits wie auch der Stiefmütterchen ist ihre starke Reduktion auf einige wenige Farbflächen: Amy Winehouse ist durch ihren Status als Pop-Ikone noch identifizierbar, während die Pensées bereits zur Chiffre geworden sind. Der Verzicht auf Tiefenwirkung zugunsten der Fläche exponiert den Bildgegenstand umso intensiver, wodurch alltägliche und nicht mehr bewusst wahrgenommene Bilder in neuer Form ins Bewusstsein rücken. Stalder lotet in seiner Arbeit weitere Möglichkeiten der gegenständlichen Malerei nach Andy Warhol aus.
In seinem Werk sind es immer wieder Bilder, die zu weiteren Bildern in Form von Malereien führen. Unter seiner Hand verwandelt er die aufgefundenen Abbildungen in etwas Neues. Während er sich dem Malprozess überlässt, fliesst seine Art der Wahrnehmung in das anfängliche Bildmaterial mit ein, wodurch Stalder es mit neuen Inhalten und Bedeutungszuweisungen auflädt.
Der Künstler plant das Bild allerdings nicht im Voraus, sondern lässt sich auf das Unvorhersehbare ein. Zuletzt sei Stalders Bezugnahme auf den japanischen Regisseur „Beat“ Takeshi Kitano im Werk „Landschaft“ erwähnt, in dessen Roadmovie „Kikujiros Sommer“ ein Mann und ein Kind gemeinsam gegen alle möglichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. In dieser Arbeit wie auch in der Arbeit „Capricho“ gelangt Stalder nun zu einer für ihn eher untypischen unscharfen Malweise.
Janne Noll