Museum der Bildenden Künsten

Emil Zbinden

12 Mar - 10 May 2009

© Emil Zbinden
könig-Johann-Brücke Leipzig Plagwitz, 1930
EMIL ZBINDEN
"Für und wider die Zeit"

12. März bis 10. Mai 2009

Anlässlich des 100. Geburtstages des Schweizer Holzschnittkünstlers Emil Zbinden zeigte das Museum Bern eine umfassende Retrospektive seines Lebenswerkes. Die Ausstellung ist nun in konzentrierter Form in Leipzig zu sehen. Im Zentrum steht dabei weniger sein enormes buchgestalterisches Werk, als seine wenig bekannten freien Druckblätter, Aquarelle, Gouachen und Zeichnungen.
Zbinden studierte zwischen 1928 und 1931 an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe Leipzig, der heutigen Hochschule für Grafik und Buchkunst. Hier fand er Kontakt zur Association Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO) um den charismatischen Kommunisten und leidenschaftlichen Radierer Alfred Frank. Bis zu Franks gewaltsamen Tod durch die Nationalsozialisten verband die beiden Künstler eine Freundschaft.
Unter dem Eindruck der politischen Ereignisse der 1930er-Jahre schuf Zbinden so einprägsame Motive wie den Holzschnitt „Dimitroff“. Das Werk greift thematisch den Leipziger Schauprozess um den prominenten Kommunisten Georgi Dimitroff auf. Auf Grund seiner politisch ambitionierten künstlerischen Arbeiten wurde Zbinden immer wieder als kommunistischer Sympathisant diskriminiert.
Bekannt wurde Zbinden vor allem dank seiner über 900 Illustrationen und Typografien zur Jeremias-Gotthelf-Gesamtausgabe der Büchergilde Gutenberg. Als Mitbegründer und Präsident der Holzschnitt-Künstlervereinigung Xylos/Xylon Schweiz setzte er wichtige künstlerische Impulse. Bis zu seinem Lebensende 1991 blieb Emil Zbinden der Stadt Leipzig und der Hochschule für Grafik und Buchkunst eng verbunden.

Führungen:
Sonntag, den 26. April, 16 Uhr
Donnerstag, den 02. April, 15 Uhr (Kunststückchen)

Eröffnung
11. März 2009, 18 Uhr