Hartwig Ebersbach
29 Apr - 01 Aug 2010
HARTWIG EBERSBACH
"Frühstück im Freien"
29. April bis 1. August 2010
Hartwig Ebersbach, 1940 in Zwickau geboren, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig von 1959 bis 1964. Der Student engagierte sich dort mit anderen für die Einführung einer Fachklasse für Malerei, die 1961 unter der Leitung von Bernhard Heisig eingerichtet wurde. Der Maler Ebersbach lotete dabei immer die Möglichkeiten einer expansiven Malerei aus – sei es in Installationen oder im Rahmen musikalischer Performances. Dieser konfliktorientierte Weg im Disput mit kulturpolitischen Leitlinien ermöglichte es ihm dennoch, von 1979 an eine Lehrtätigkeit für experimentelle Kunst an der HGB zu praktizieren (bis 1983). Hartwig Ebersbach gehört zu den wichtigsten europäischen Vertretern der gestisch-informellen Malerei der Gegenwart.
1989 unternahm Ebersbach erstmals eine Reise nach Japan und es folgten nach der Jahrtausendwende zahlreiche Studienaufenthalte in China. Die in den Jahren davor erfolgte zunehmende Formauflösung in seinem Werk findet im asiatischen Kulturraum Resonanz, worüber Ebersbach eine Bestätigung für diese Werkentwicklung erfährt. Die großdimensionierten Bilder wirken zwar durch einen intensiven Farbmaterialeinsatz „monumental“, was ihren reliefartigen Charakter betont, doch vom Formverlauf erinnern sie an kalligraphische Verdichtungen, in denen Ansätze von Abbildhaftigkeit in den Duktus von Schrift übergehen.
Die Ausstellung „Frühstück im Freien“ zeigt Werke, die nach 2000 entstanden sind. Im Zentrum stehen die großformatigen Triptychen, die Hartwig Ebersbachs Alter-Ego „Kaspar“ und Figuren der chinesischen Mythologie zum Thema haben. Sie werden ergänzt durch Porträts aus der Reihe der ‚Freundschaftsbilder’, u.a. von Peter, Guth, Bernhard Heisig, Neo Rauch und Rosa Loy, Friedrich Schenker und Udo Zimmermann.
Die Anspielung im Ausstellungstitel an das Manet-Bild (das zahlreiche Paraphrasen erfahren hat) weist auf die Methode des Kompilierens hin, der sich Hartwig Ebersbach bei den Triptychen bedient. Obwohl wie ungestüm expressive Abstraktionen wirkend, kreisen die Formfindungen um einen Formenschatz, den Ebersbach über die Jahre entwickelt hat. Die Bilder „erzählen“ von Mazu, der chinesischen Göttin der Meere und vom Regenbogenreiter Wuyi, also jenes chinesischen Reiters, der über den Regenbogen zu den Göttern gelangt. Auflösung und Formierung, chaotisch wirkende Farbmaterialverdichtung und sich herauskristallisierende Figurationen gehen ineinander über und es ist die Entscheidung des Auges, zu fixieren oder sich dem Fluss hinzugeben.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Hartwig Ebersbach und Hans-Werner Schmidt.
"Frühstück im Freien"
29. April bis 1. August 2010
Hartwig Ebersbach, 1940 in Zwickau geboren, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig von 1959 bis 1964. Der Student engagierte sich dort mit anderen für die Einführung einer Fachklasse für Malerei, die 1961 unter der Leitung von Bernhard Heisig eingerichtet wurde. Der Maler Ebersbach lotete dabei immer die Möglichkeiten einer expansiven Malerei aus – sei es in Installationen oder im Rahmen musikalischer Performances. Dieser konfliktorientierte Weg im Disput mit kulturpolitischen Leitlinien ermöglichte es ihm dennoch, von 1979 an eine Lehrtätigkeit für experimentelle Kunst an der HGB zu praktizieren (bis 1983). Hartwig Ebersbach gehört zu den wichtigsten europäischen Vertretern der gestisch-informellen Malerei der Gegenwart.
1989 unternahm Ebersbach erstmals eine Reise nach Japan und es folgten nach der Jahrtausendwende zahlreiche Studienaufenthalte in China. Die in den Jahren davor erfolgte zunehmende Formauflösung in seinem Werk findet im asiatischen Kulturraum Resonanz, worüber Ebersbach eine Bestätigung für diese Werkentwicklung erfährt. Die großdimensionierten Bilder wirken zwar durch einen intensiven Farbmaterialeinsatz „monumental“, was ihren reliefartigen Charakter betont, doch vom Formverlauf erinnern sie an kalligraphische Verdichtungen, in denen Ansätze von Abbildhaftigkeit in den Duktus von Schrift übergehen.
Die Ausstellung „Frühstück im Freien“ zeigt Werke, die nach 2000 entstanden sind. Im Zentrum stehen die großformatigen Triptychen, die Hartwig Ebersbachs Alter-Ego „Kaspar“ und Figuren der chinesischen Mythologie zum Thema haben. Sie werden ergänzt durch Porträts aus der Reihe der ‚Freundschaftsbilder’, u.a. von Peter, Guth, Bernhard Heisig, Neo Rauch und Rosa Loy, Friedrich Schenker und Udo Zimmermann.
Die Anspielung im Ausstellungstitel an das Manet-Bild (das zahlreiche Paraphrasen erfahren hat) weist auf die Methode des Kompilierens hin, der sich Hartwig Ebersbach bei den Triptychen bedient. Obwohl wie ungestüm expressive Abstraktionen wirkend, kreisen die Formfindungen um einen Formenschatz, den Ebersbach über die Jahre entwickelt hat. Die Bilder „erzählen“ von Mazu, der chinesischen Göttin der Meere und vom Regenbogenreiter Wuyi, also jenes chinesischen Reiters, der über den Regenbogen zu den Göttern gelangt. Auflösung und Formierung, chaotisch wirkende Farbmaterialverdichtung und sich herauskristallisierende Figurationen gehen ineinander über und es ist die Entscheidung des Auges, zu fixieren oder sich dem Fluss hinzugeben.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Hartwig Ebersbach und Hans-Werner Schmidt.