Museum der Bildenden Künsten

Olpe Wolfen Schwarzenberg

03 Mar - 29 May 2011

© Katharina Immekus
Gestrüpp, 2011
Courtesy: Galerie b2, Leipzig
OLPE WOLFEN SCHWARZENBERG
Drei Künstler - ein Medium: der Linolschnitt.
3. März - 29. Mai 2011

Katharina Immekus (*1970 Olpe), Sebastian Speckmann (*1982 Wolfen) und Jens Schubert (*1982 Schwarzenberg) sind vom Linolschnitt fasziniert. Die drei Künstler nutzen ein klassisches Hochdruckmedium, doch geben sie mit ihren Arbeiten dem Linolschnitt eine neue Dimension. Formal wie medial hinterfragen sie das bekannte Medium und gelangen zu zeitgenössischen Bildlösungen unterschiedlichster Handschrift.

Jeder der drei Künstler wird einen der Kabinetträume gestalten. Raumgreifende Inszenierungen, Installationen, Plakate und Wandmalerei sind einbezogen, so dass individuelle und ortsspezifisch komponierte Gesamtkunstwerke entstehen.

Katharina Immekus kombiniert zwei unterschiedliche Werkkomplexe: abstrakte Formen und Porträts. Ihre 10teilige Porträtserie basiert auf persönlicher Erinnerung, hinterfragt Bilder, Beobachtung und individuelle Wahrnehmung. Die Künstlerin verarbeitet Bilder ihr vertrauter und wichtiger Menschen. Allerdings benutzt sie weder private Fotografien als Vorlage noch skizziert sie die Porträtierten direkt vom Modell. Vielmehr beschreibt sie sie Phantomzeichnern, die ihre Worte und imaginären Bilder am Computer in ein Bild umsetzen. Basierend auf diesen Darstellungen arbeitet sie weiter. Das Porträt wird über unterschiedliche Medien, Ebenen und Beteiligte mit dem Hochdruck in ein neues Bild transportiert.

Jens Schubert hingegen arbeitet mit vielen Farben, die Platten legt er in mehreren Druckvorgängen über- wie nebeneinander und kreiert verblüffende Farb- und Motivkombinationen. Abstrakte, geometrische Formen kombiniert er mit figürlichen Elementen. Die einzelnen Linolplatten sind die Bausteine der Komposition - neue ebenso wie bereits verwendete. Schubert komponiert und kombiniert in jeder Arbeit neu und schafft stets Unikate. Die Reproduzierbarkeit des Linoschnitts wird neu interpretiert.

Sebastian Speckmann führt den Betrachter in eine düstere wie mysteriös unheilvoll anmutende Welt. Mit seinen schwarzweißen Linolschnitten unterschiedlicher Größe schafft er einen Bildkosmos, in dem die Welt ins Wanken gerät. Der Künstler spielt mit vertrauten Szenen, Interieurs, Architekturen, Landschaften und Menschen, doch sind die dargestellten Welten wie im Traum surreal und real zugleich. Seine oftmals tiefschwarzen Kompositionen sind spotlichtartig durch Punkte oder feingliedrige Streifen erhellt, als ob so Klarheit und Struktur in die vielschichtigen Szenen gebracht werden sollte.
 

Tags: Katharina Immekus, Sebastian Speckmann