Hans-Peter Feldmann
30 Apr - 19 Jun 2010
HANS-PETER FELDMANN
“Noch 'ne Ausstellung”
30. April — 19. Juni 2010
Eröffnung 30. April, ab 17 Uhr
Im Januar 2010 bin ich nach Düsseldorf geflogen, um Hans-Peter Feldmann zu treffen und seine nächste Ausstellung — bereits die vierte bei uns — zu besprechen. Hans-Peter wollte nicht: keine Zeit für eine zusätzliche Galerieausstellung, nicht mal zum Gallery Weekend in Berlin. Um es vorweg zu nehmen: Am Ende akzeptierte Hans-Peter meinen Vorschlag, aus seinen Arbeiten, aber ohne seine Mitwirkung, eine Feldmann-Ausstellung zu »kreieren«.
Vom 30. April bis 19. Juni ist sie nun in der Galerie zu sehen. Eröffnet wird sie zum Gallery Weekend (30. April bis 2. Mai).
Zurück nach Düsseldorf und wie es dazu kam: Im Wohnzimmer standen neue Sofas, Flatscreen und Surround-System schienen ebenfalls neu; jede Menge DVDs. Der Eckkamin unverändert an derselben Stelle, ebenso die Reihen der Billy-Regale, eng gefüllt mit Hans-Peters und Uschis Büchern.
Beim Tee sprechen wir über das Leben, die anstehenden Reisen (Uschi zum Skifahren nach Österreich, Hans-Peter zu seiner Ausstellung nach Malmö, ich wegen Posenenske nach Paris), was die letzten Tage so passiert ist, die Kunst und John Armleders Gesundheit ... Nach dem gemeinsamen Mittagessen beim nahegelegenen Italiener, zurück in der Wohnung, stand irgendwie fest: Wir müssen, wollen etwas tun. Ein weiteres Feldmann-»Schattenspiel« kam nicht in Frage — oft genug und erfolgreich gezeigt, außerdem im Hamburger Bahnhof noch bis Mai zu sehen. Und überhaupt, wie gesagt, keine Zeit! Andererseits war klar, daß ich, mit dem Gallery Weekend vor der Tür, nicht mit leeren Händen nach Berlin zurückkommen wollte.
Die Inspiration kam in Form von zwei Scherenschnitt-Figuren, die auf der Kühlschranktür klebten. Natürlich hätte die Inspiration in dieser Wohnung voll »intuitiver Inszenierungen«
auch aus jeder anderen Ecke kommen können. Jedenfalls ging es so vom einen zum anderen, und am Ende des Tages war es schließlich gelungen, die Idee einer »Feldmann-Ausstellung ohne Feldmann« soweit einzukreisen und festzuklopfen, daß der Künstler sie nicht nur einverständlich absegnete, sondern auch um etliche Anregungen bereicherte. Allerdings, die Zeit, zur Eröffnung nach Berlin zu kommen, die wäre nicht drin: In wenigen Tagen Kunstmuseum Malmö, dann Kunsthalle Düsseldorf, danach Reina Sofia Madrid und Parasol in London ...
Zurück in Berlin, kam Feldmanns opulentes neues Buch »Another Book / Noch’n Buch«, die Begleitpublikation der genannten Serie von Museumsausstellungen. Daher auch die Idee für unseren Ausstellungstitel »Noch ’ne Ausstellung«. (Übrigens fast schon eine kleine Tradition:
2009 hatte es in »Another Magazine« ein Feldmann-Interview mit Hans-Ulrich Obrist gegeben, Titel »Another Interview«, wobei Feldmanns Antworten übrigens ausschließlich aus Bildern bestanden.)
Bei meinem letzten Telefonat hat Hans-Peter mir nun mitgeteilt, daß er am 2. Mai mit Obrist im Rahmen von »L’école de Stephanie« um 18 Uhr in den Kunstwerken ein Gespräch haben wird. Unsere Ausstellung würde er sich bei der Gelegenheit ansehen, aber nicht zur Eröffnung kommen, die am 30. April ab 17 Uhr stattfindet. Auch meinen Vorschlag, wenigstens die Reisekosten übernehmen zu dürfen, hat er freundlich abgelehnt. Daß wir dann aber im kleinsten Kreis — mit Uschi, Paul und Gerd — Essen gehen würden, war in Ordnung.
— Mehdi Chouakri, April 2010
“Noch 'ne Ausstellung”
30. April — 19. Juni 2010
Eröffnung 30. April, ab 17 Uhr
Im Januar 2010 bin ich nach Düsseldorf geflogen, um Hans-Peter Feldmann zu treffen und seine nächste Ausstellung — bereits die vierte bei uns — zu besprechen. Hans-Peter wollte nicht: keine Zeit für eine zusätzliche Galerieausstellung, nicht mal zum Gallery Weekend in Berlin. Um es vorweg zu nehmen: Am Ende akzeptierte Hans-Peter meinen Vorschlag, aus seinen Arbeiten, aber ohne seine Mitwirkung, eine Feldmann-Ausstellung zu »kreieren«.
Vom 30. April bis 19. Juni ist sie nun in der Galerie zu sehen. Eröffnet wird sie zum Gallery Weekend (30. April bis 2. Mai).
Zurück nach Düsseldorf und wie es dazu kam: Im Wohnzimmer standen neue Sofas, Flatscreen und Surround-System schienen ebenfalls neu; jede Menge DVDs. Der Eckkamin unverändert an derselben Stelle, ebenso die Reihen der Billy-Regale, eng gefüllt mit Hans-Peters und Uschis Büchern.
Beim Tee sprechen wir über das Leben, die anstehenden Reisen (Uschi zum Skifahren nach Österreich, Hans-Peter zu seiner Ausstellung nach Malmö, ich wegen Posenenske nach Paris), was die letzten Tage so passiert ist, die Kunst und John Armleders Gesundheit ... Nach dem gemeinsamen Mittagessen beim nahegelegenen Italiener, zurück in der Wohnung, stand irgendwie fest: Wir müssen, wollen etwas tun. Ein weiteres Feldmann-»Schattenspiel« kam nicht in Frage — oft genug und erfolgreich gezeigt, außerdem im Hamburger Bahnhof noch bis Mai zu sehen. Und überhaupt, wie gesagt, keine Zeit! Andererseits war klar, daß ich, mit dem Gallery Weekend vor der Tür, nicht mit leeren Händen nach Berlin zurückkommen wollte.
Die Inspiration kam in Form von zwei Scherenschnitt-Figuren, die auf der Kühlschranktür klebten. Natürlich hätte die Inspiration in dieser Wohnung voll »intuitiver Inszenierungen«
auch aus jeder anderen Ecke kommen können. Jedenfalls ging es so vom einen zum anderen, und am Ende des Tages war es schließlich gelungen, die Idee einer »Feldmann-Ausstellung ohne Feldmann« soweit einzukreisen und festzuklopfen, daß der Künstler sie nicht nur einverständlich absegnete, sondern auch um etliche Anregungen bereicherte. Allerdings, die Zeit, zur Eröffnung nach Berlin zu kommen, die wäre nicht drin: In wenigen Tagen Kunstmuseum Malmö, dann Kunsthalle Düsseldorf, danach Reina Sofia Madrid und Parasol in London ...
Zurück in Berlin, kam Feldmanns opulentes neues Buch »Another Book / Noch’n Buch«, die Begleitpublikation der genannten Serie von Museumsausstellungen. Daher auch die Idee für unseren Ausstellungstitel »Noch ’ne Ausstellung«. (Übrigens fast schon eine kleine Tradition:
2009 hatte es in »Another Magazine« ein Feldmann-Interview mit Hans-Ulrich Obrist gegeben, Titel »Another Interview«, wobei Feldmanns Antworten übrigens ausschließlich aus Bildern bestanden.)
Bei meinem letzten Telefonat hat Hans-Peter mir nun mitgeteilt, daß er am 2. Mai mit Obrist im Rahmen von »L’école de Stephanie« um 18 Uhr in den Kunstwerken ein Gespräch haben wird. Unsere Ausstellung würde er sich bei der Gelegenheit ansehen, aber nicht zur Eröffnung kommen, die am 30. April ab 17 Uhr stattfindet. Auch meinen Vorschlag, wenigstens die Reisekosten übernehmen zu dürfen, hat er freundlich abgelehnt. Daß wir dann aber im kleinsten Kreis — mit Uschi, Paul und Gerd — Essen gehen würden, war in Ordnung.
— Mehdi Chouakri, April 2010