Achim Hoops
16 Feb - 22 Jun 2014
ACHIM HOOPS
Basic Settings
Zeichnungen nach Medienbildern
16 Februar - 22 Juni 2014
Kurator der Ausstellung ist Fritz Emslander, Leiter der Grafischen Sammlung.
Der Bilderflut in Filmen und TV-Nachrichten, Zeitungen und Internet entnimmt Achim Hoops einzelne Motive und zeichnet sie mit Buntstift auf Holz. Hoops (1953 geboren in Tornesch/Holstein, lebt und arbeitet in Hamburg) konfrontiert den Betrachter mit menschenleeren Szenerien, die wie Bühnen wirken. Unweigerlich ergänzt unsere Phantasie diese Settings, gleicht sie mit dem eigenen Bilderpool ab und bespielt sie neu.
Nächtlichen Schaufenstern und Straßen, potentiellen Tatorten und Schauplätzen der Weltpolitik verleiht der zeichnerische Duktus, die poröse Struktur des von Hand gefertigten Bildes eine schemenhafte Präsenz. Leicht unscharf, wirken die in langjähriger Auseinandersetzung mit dem Film entstandenen Zeichnungen (Werkgruppe Film, 2004–2009) wie Kondensate filmischer Erinnerungen, vergleichbar mit den Standbildern, die sich nach dem Kinobesuch im Kopf festsetzen und die zum Teil dann auch in das kollektive Bildgedächtnis eingehen.
Personen oder allzu konkrete Hinweise auf Ort und Zeit des Geschehens spart Hoops hier ebenso aus wie in seinen Zeichnungen nach Nachrichtenbildern (Werkgruppe News, seit 2010). Wenn er hinter der Oberfläche der in den News wiederkehrenden Bilder vertraute Grundszenarien aufscheinen lässt und uns hie und da ein Déjà-vu-Erlebnis bereitet, verweist er auf den Hang der Branche zu Stereotypen, wie sie auch die Archive der großen Agenturen zur Bebilderung von Nachrichten anbieten. Er hinterfragt die Grundeinstellungen, auf deren Basis die Arbeit mit und das Verständnis von Bildern funktionieren.
Der in Zeiten universeller Bildmanipulation verdächtig gewordenen Faktizität des technisch erzeugten Bildes setzt Hoops eine Art subjektiv gestimmter Verdichtung entgegen, die Suche nach künstlerischer Wahrheit. Dass das „Wahre“ für Achim Hoops aber nicht am Buntstift hängt, dessen Spitze alleine fähig wäre, den Bildern auf den Grund des Wesentlichen zu gehen, zeigt eine 2013 begonnene Werkgruppe. Für diese begibt sich der Hamburger in das Labor der digitalen Bildgeneration. Hoops aufwändige digitale Bearbeitungen von Medienbildern werden in der Ausstellung erstmalig präsentiert.
Basic Settings
Zeichnungen nach Medienbildern
16 Februar - 22 Juni 2014
Kurator der Ausstellung ist Fritz Emslander, Leiter der Grafischen Sammlung.
Der Bilderflut in Filmen und TV-Nachrichten, Zeitungen und Internet entnimmt Achim Hoops einzelne Motive und zeichnet sie mit Buntstift auf Holz. Hoops (1953 geboren in Tornesch/Holstein, lebt und arbeitet in Hamburg) konfrontiert den Betrachter mit menschenleeren Szenerien, die wie Bühnen wirken. Unweigerlich ergänzt unsere Phantasie diese Settings, gleicht sie mit dem eigenen Bilderpool ab und bespielt sie neu.
Nächtlichen Schaufenstern und Straßen, potentiellen Tatorten und Schauplätzen der Weltpolitik verleiht der zeichnerische Duktus, die poröse Struktur des von Hand gefertigten Bildes eine schemenhafte Präsenz. Leicht unscharf, wirken die in langjähriger Auseinandersetzung mit dem Film entstandenen Zeichnungen (Werkgruppe Film, 2004–2009) wie Kondensate filmischer Erinnerungen, vergleichbar mit den Standbildern, die sich nach dem Kinobesuch im Kopf festsetzen und die zum Teil dann auch in das kollektive Bildgedächtnis eingehen.
Personen oder allzu konkrete Hinweise auf Ort und Zeit des Geschehens spart Hoops hier ebenso aus wie in seinen Zeichnungen nach Nachrichtenbildern (Werkgruppe News, seit 2010). Wenn er hinter der Oberfläche der in den News wiederkehrenden Bilder vertraute Grundszenarien aufscheinen lässt und uns hie und da ein Déjà-vu-Erlebnis bereitet, verweist er auf den Hang der Branche zu Stereotypen, wie sie auch die Archive der großen Agenturen zur Bebilderung von Nachrichten anbieten. Er hinterfragt die Grundeinstellungen, auf deren Basis die Arbeit mit und das Verständnis von Bildern funktionieren.
Der in Zeiten universeller Bildmanipulation verdächtig gewordenen Faktizität des technisch erzeugten Bildes setzt Hoops eine Art subjektiv gestimmter Verdichtung entgegen, die Suche nach künstlerischer Wahrheit. Dass das „Wahre“ für Achim Hoops aber nicht am Buntstift hängt, dessen Spitze alleine fähig wäre, den Bildern auf den Grund des Wesentlichen zu gehen, zeigt eine 2013 begonnene Werkgruppe. Für diese begibt sich der Hamburger in das Labor der digitalen Bildgeneration. Hoops aufwändige digitale Bearbeitungen von Medienbildern werden in der Ausstellung erstmalig präsentiert.