Otto Pankok
03 Sep - 16 Oct 2005
OTTO PANKOK. DIE PASSION
60 Kohlezeichnungen
03.09.2005 - 16.10.2005
Otto Pankoks (Mülheim a. d. Ruhr 1883–1966 Wesel) reiches Lebenswerk weist ihn als führenden Künstler des expressiven Realismus in Deutschland aus. Die schöpferische Verwandlung des Expressionismus in eine neue realistische Weltdeutung lässt sich an mehr als 4000 Kohlegemälden und Zeichnungen, etwa 2000 Druckgraphiken und etlichen Plastiken erkennen.
Die Passion gehört zu den großen bewegenden Themen der europäischen Kunst. Sie ist, um es mit Otto Pankoks Worten zu sagen, ein „Urthema der Menschlichkeit“. 1933/34 bezieht Otto Pankok in seinen sechzig Kohlezeichnungen „Die Passion“ unmissverständlich Stellung gegen die Machtergreifung
und den Terror der Nationalsozialisten. Im traditionsreichen
Gewand der Vergangenheit wird Gegenwärtiges schmerzhaft sichtbar
gemacht. Der Leidensweg Christi bezieht Personen aus dem Umfeld des Künstlers ein, allen voran die mit ihm befreundeten Sinti und Roma. Pankoks Passionszyklus reicht somit weit über eine beschreibende Wiedergabe der Christusgeschichte hinaus in menschliche, politische und moralische Seinsfragen hinein. In seinen Bildern von den Opfern und Tätern einer Menschenverachtenden Schreckensherrschaft hält er die Frage nach der Schuld wach. Zudem versetzt Pankok den Betrachter in jene beunruhigende Rolle, den Gewalthandlungen untätig zusehen zu müssen, ohne eingreifen zu können. Mit der ersten Ausstellung „Die Passion“ in Essen 1933 begann für Pankok eine Zeit der Verfolgung durch die Nazis. Zunächst wurden einige Bilder entfernt, dann wurde die Buchausgabe beschlagnahmt. Er wurde durch Hausdurchsuchungen bedroht, von der Gestapo verfolgt und
unter Polizeiaufsicht gestellt. Schließlich erhielt Pankok Arbeitsverbot, und seine Werke wurden als „entartet“ aus den öffentlichen Sammlungen konfisziert. „Die Passion“ aber überdauerte, weil Freunde sie versteckten. Dieser in seiner Expressivität einzigartige Bilderzyklus steht unserem
Museum seit vielen Jahren als Dauerleihgabe des Otto-Pankok-Museums in Hünxe zur Verfügung.
60 Kohlezeichnungen
03.09.2005 - 16.10.2005
Otto Pankoks (Mülheim a. d. Ruhr 1883–1966 Wesel) reiches Lebenswerk weist ihn als führenden Künstler des expressiven Realismus in Deutschland aus. Die schöpferische Verwandlung des Expressionismus in eine neue realistische Weltdeutung lässt sich an mehr als 4000 Kohlegemälden und Zeichnungen, etwa 2000 Druckgraphiken und etlichen Plastiken erkennen.
Die Passion gehört zu den großen bewegenden Themen der europäischen Kunst. Sie ist, um es mit Otto Pankoks Worten zu sagen, ein „Urthema der Menschlichkeit“. 1933/34 bezieht Otto Pankok in seinen sechzig Kohlezeichnungen „Die Passion“ unmissverständlich Stellung gegen die Machtergreifung
und den Terror der Nationalsozialisten. Im traditionsreichen
Gewand der Vergangenheit wird Gegenwärtiges schmerzhaft sichtbar
gemacht. Der Leidensweg Christi bezieht Personen aus dem Umfeld des Künstlers ein, allen voran die mit ihm befreundeten Sinti und Roma. Pankoks Passionszyklus reicht somit weit über eine beschreibende Wiedergabe der Christusgeschichte hinaus in menschliche, politische und moralische Seinsfragen hinein. In seinen Bildern von den Opfern und Tätern einer Menschenverachtenden Schreckensherrschaft hält er die Frage nach der Schuld wach. Zudem versetzt Pankok den Betrachter in jene beunruhigende Rolle, den Gewalthandlungen untätig zusehen zu müssen, ohne eingreifen zu können. Mit der ersten Ausstellung „Die Passion“ in Essen 1933 begann für Pankok eine Zeit der Verfolgung durch die Nazis. Zunächst wurden einige Bilder entfernt, dann wurde die Buchausgabe beschlagnahmt. Er wurde durch Hausdurchsuchungen bedroht, von der Gestapo verfolgt und
unter Polizeiaufsicht gestellt. Schließlich erhielt Pankok Arbeitsverbot, und seine Werke wurden als „entartet“ aus den öffentlichen Sammlungen konfisziert. „Die Passion“ aber überdauerte, weil Freunde sie versteckten. Dieser in seiner Expressivität einzigartige Bilderzyklus steht unserem
Museum seit vielen Jahren als Dauerleihgabe des Otto-Pankok-Museums in Hünxe zur Verfügung.