Jen Neville
21 - 23 Jul 2017
JEN NEVILLE
Proxy
21 Juli – 23 Juli 2017
Die Kabinettausstellung Proxy zeigt eine Mehrkanal-Videoinstallation der diesjährigen WorkART-Stipendiatin Jen Neville (*1996, USA).
Sie studiert derzeit Web & Multimedia Environment am Minneapolis College of Art and Design. Als Medienkünstlerin bewegen sich ihre Arbeiten zwischen Fotografie, Installation, Video und Creative Coding.
In ihren Arbeiten hinterfragt sie vorgefasste Meinungen über den digitalen Raum, und drückt sich häufig über ein Display aus. Dabei wird sie von ihrem Interesse an den Auswirkungen auf die Kunst im Post-Internet-Zeitalter geleitet.
Proxy untersucht das Verhältnis von digitalem zu realem Raum. Der Stellenwert des digitalen Bildes wird vor dem Hintergrund eines zunehmenden Bedürfnisses nach medialer Selbstdarstellung hinterfragt. Auch das Mobilitätsversprechen zeitgenössischer Technologien, jederzeit einen Informationszugang und -austausch zu ermöglichen, stellt Jen Neville auf den Prüfstand und wirft die Frage auf, inwiefern die physische Unabhängigkeit durch eine psychische Abhängigkeit ersetzt wird.
Die Künstlerin verwendet eine iPhone-Kamera für ihre Kurzvideos, um durch das bekannte Medium eine Vertrautheit zwischen Betrachter_innen und dem Bildschirm zu bewirken. Eine tatsächliche Interaktion, wie es bei touch-basierten Smartphones üblich ist, ist allerdings bei ihrer Videoinstallation nicht möglich. Damit verhält sich Proxy genau reaktionär zu den aktuellen Entwicklungen in der zeitgenössischen Technologie.
Die zuvor abgebaute Distanz wird durch die Installation der Bildschirme in fremder Höhe und Position wieder verstärkt. Der Betrachter ist zu körperlicher Aktion im Raum gezwungen und muss teils unbequeme Haltungen einnehmen, um die Bildschirme betrachten zu können. Das vermeintlich vorteilhafte Moment der Mobilität digitaler Technologien wird ad absurdum geführt. Durch die offene Präsentation der Stromkabel relativiert Jen Neville außerdem die Souveränität der digitalen Technologie selbst, ist sie doch immer von der nächsten Stromquelle abhängig.
Jen Neville (*1996, USA) ist für zwei Monate Stipendiatin des Programms WorkART Kunstverein Fellowship 2017, das von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit dem Center for German and European Studies (DAAD) der Twin Cities (Minneapolis / St. Paul) 2011 ins Leben gerufen wurde. Darin absolvieren ausgewählte amerikanische Studierende ein mehrwöchiges Praktikum in einem deutschen Kunstverein, um Einblicke in die einzigartige Institution Kunstverein als mitgliederbasierte Non-Profit-Organisation zu erhalten und das kulturelle Leben in Deutschland kennenzulernen.
Proxy
21 Juli – 23 Juli 2017
Die Kabinettausstellung Proxy zeigt eine Mehrkanal-Videoinstallation der diesjährigen WorkART-Stipendiatin Jen Neville (*1996, USA).
Sie studiert derzeit Web & Multimedia Environment am Minneapolis College of Art and Design. Als Medienkünstlerin bewegen sich ihre Arbeiten zwischen Fotografie, Installation, Video und Creative Coding.
In ihren Arbeiten hinterfragt sie vorgefasste Meinungen über den digitalen Raum, und drückt sich häufig über ein Display aus. Dabei wird sie von ihrem Interesse an den Auswirkungen auf die Kunst im Post-Internet-Zeitalter geleitet.
Proxy untersucht das Verhältnis von digitalem zu realem Raum. Der Stellenwert des digitalen Bildes wird vor dem Hintergrund eines zunehmenden Bedürfnisses nach medialer Selbstdarstellung hinterfragt. Auch das Mobilitätsversprechen zeitgenössischer Technologien, jederzeit einen Informationszugang und -austausch zu ermöglichen, stellt Jen Neville auf den Prüfstand und wirft die Frage auf, inwiefern die physische Unabhängigkeit durch eine psychische Abhängigkeit ersetzt wird.
Die Künstlerin verwendet eine iPhone-Kamera für ihre Kurzvideos, um durch das bekannte Medium eine Vertrautheit zwischen Betrachter_innen und dem Bildschirm zu bewirken. Eine tatsächliche Interaktion, wie es bei touch-basierten Smartphones üblich ist, ist allerdings bei ihrer Videoinstallation nicht möglich. Damit verhält sich Proxy genau reaktionär zu den aktuellen Entwicklungen in der zeitgenössischen Technologie.
Die zuvor abgebaute Distanz wird durch die Installation der Bildschirme in fremder Höhe und Position wieder verstärkt. Der Betrachter ist zu körperlicher Aktion im Raum gezwungen und muss teils unbequeme Haltungen einnehmen, um die Bildschirme betrachten zu können. Das vermeintlich vorteilhafte Moment der Mobilität digitaler Technologien wird ad absurdum geführt. Durch die offene Präsentation der Stromkabel relativiert Jen Neville außerdem die Souveränität der digitalen Technologie selbst, ist sie doch immer von der nächsten Stromquelle abhängig.
Jen Neville (*1996, USA) ist für zwei Monate Stipendiatin des Programms WorkART Kunstverein Fellowship 2017, das von der Arbeitsgemeinschaft deutscher Kunstvereine (ADKV) in Kooperation mit dem Center for German and European Studies (DAAD) der Twin Cities (Minneapolis / St. Paul) 2011 ins Leben gerufen wurde. Darin absolvieren ausgewählte amerikanische Studierende ein mehrwöchiges Praktikum in einem deutschen Kunstverein, um Einblicke in die einzigartige Institution Kunstverein als mitgliederbasierte Non-Profit-Organisation zu erhalten und das kulturelle Leben in Deutschland kennenzulernen.