Christiane Möbus
08 Mar - 13 Apr 2008
Christiane Möbus
8. März - 13. April 2008
Eröffnung: Freitag, 7. März 2008, 19 Uhr
Kuratorin: Kathrin Becker
Chausseestrasse“ ist nach 10 Jahren die erste Ausstellung von Christiane Möbus in einer Berliner Institution. Seit 1990 ist sie Professorin an der Universität der Künste. Der Titel der Ausstellung „Chausseestrasse“ spielt auf den Standort des n.b.k. mit seinen Ausstellungsräumen an und findet seine Entsprechung in der Ausstellungsinszenierung.
Die Werke der Ausstellung umfassen einen Entstehungszeitraum von 30 Jahren. Das Zentrum der Ausstellung im n.b.k. bilden ausgewählte Mäntel in Vitrinen, die minimal verändert werden: Gehröcke aus den 1920er Jahren („Kreuzmäntel“, 1978), ein Reichsarbeitsdienst-Mantel für Mädchen („ohne Wind und ohne Worte“, 1974), die Dienstkleidung der Freiwilligen Feuerwehr („Max und Max“, 1995/96) oder ein Staubmantel für Damen („mezzogiorno“, 1980) werden mit kleinen Perlen bestickt, bemalt oder mit trockenem Laub überzogen und auf diese Weise in eine beziehungsreiche Gegenwartserzählung überführt.
Neben den Mänteln in Vitrinen und anderen Objekten aus der Modewelt – wie Taschen mit Kokosnüssen, Schuhe – wird das Großfoto „Im Westen" (1950/1997/2008) gezeigt. Ein nachkoloriertes Kleid auf dem schwarz-weißen Bild verweist auf die semiologische Methode in Möbus’ Werk seit den 1970er Jahren, die darin besteht, ihre Objekte und Installationen auf die historischen Kontexte von Kleidung und Accessoires und die Abwesenheit der Träger und Trägerinnen zu beziehen.
Durch die spezifische Gruppierung und Zuordnung verdichten sich die Objekte der Ausstellung zu der Erzählung „Chausseestrasse“. Zeitläufte und deren subjektive Wahrnehmung werden von Möbus aufeinander bezogen. Der Warencharakter der ausgestellten Objekte wird künstlerisch transformiert. Die 200jährige Geschichte der Chausseestraße wird weder dokumentarisch belegt, noch sind die ausgestellten Objekte historische Zeugnisse. Vielmehr wird die Geschichte in der Gesamtinstallation in einer – für Möbus typischen – poetischen Abstraktion wirksam.
Zur Ausstellung erscheint im Deutschen Kunstverlag München-Berlin ein Katalog (dt./engl.); zahlreiche Farbabbildungen, Broschur, 112 Seiten, Preis 19,80 EUR / ermäßigt 14,80 EUR; mit Texten von Kathrin Becker, Knut Ebeling, Erich Franz, Alexander Tolnay.
8. März - 13. April 2008
Eröffnung: Freitag, 7. März 2008, 19 Uhr
Kuratorin: Kathrin Becker
Chausseestrasse“ ist nach 10 Jahren die erste Ausstellung von Christiane Möbus in einer Berliner Institution. Seit 1990 ist sie Professorin an der Universität der Künste. Der Titel der Ausstellung „Chausseestrasse“ spielt auf den Standort des n.b.k. mit seinen Ausstellungsräumen an und findet seine Entsprechung in der Ausstellungsinszenierung.
Die Werke der Ausstellung umfassen einen Entstehungszeitraum von 30 Jahren. Das Zentrum der Ausstellung im n.b.k. bilden ausgewählte Mäntel in Vitrinen, die minimal verändert werden: Gehröcke aus den 1920er Jahren („Kreuzmäntel“, 1978), ein Reichsarbeitsdienst-Mantel für Mädchen („ohne Wind und ohne Worte“, 1974), die Dienstkleidung der Freiwilligen Feuerwehr („Max und Max“, 1995/96) oder ein Staubmantel für Damen („mezzogiorno“, 1980) werden mit kleinen Perlen bestickt, bemalt oder mit trockenem Laub überzogen und auf diese Weise in eine beziehungsreiche Gegenwartserzählung überführt.
Neben den Mänteln in Vitrinen und anderen Objekten aus der Modewelt – wie Taschen mit Kokosnüssen, Schuhe – wird das Großfoto „Im Westen" (1950/1997/2008) gezeigt. Ein nachkoloriertes Kleid auf dem schwarz-weißen Bild verweist auf die semiologische Methode in Möbus’ Werk seit den 1970er Jahren, die darin besteht, ihre Objekte und Installationen auf die historischen Kontexte von Kleidung und Accessoires und die Abwesenheit der Träger und Trägerinnen zu beziehen.
Durch die spezifische Gruppierung und Zuordnung verdichten sich die Objekte der Ausstellung zu der Erzählung „Chausseestrasse“. Zeitläufte und deren subjektive Wahrnehmung werden von Möbus aufeinander bezogen. Der Warencharakter der ausgestellten Objekte wird künstlerisch transformiert. Die 200jährige Geschichte der Chausseestraße wird weder dokumentarisch belegt, noch sind die ausgestellten Objekte historische Zeugnisse. Vielmehr wird die Geschichte in der Gesamtinstallation in einer – für Möbus typischen – poetischen Abstraktion wirksam.
Zur Ausstellung erscheint im Deutschen Kunstverlag München-Berlin ein Katalog (dt./engl.); zahlreiche Farbabbildungen, Broschur, 112 Seiten, Preis 19,80 EUR / ermäßigt 14,80 EUR; mit Texten von Kathrin Becker, Knut Ebeling, Erich Franz, Alexander Tolnay.