Date Line - Zeitgenössische Kunst des Pazifik
08 Sep - 21 Oct 2007
Date Line - Zeitgenössische Kunst des Pazifik
Ausstellung: 8.September - 21. Oktober 2007
Eröffnung: Freitag, 7. September, 19 Uhr
Künstler: Edith Amituanai, Shane Cotton, Lonnie Hutchinson, Andy Leleisi’uao, Ani O’Neill, Fiona Pardington, Michael Parekowhai, Reuben Patterson, John Pule, Rachael Rakena, Lisa Reihana, Peter Robinson, Filipe Tohi, Michel Tuffery
Kuratorin: Rhana Devenport, Direktorin der Govett-Brewster Art Gallery in New Plymouth/ Neuseeland
Date Line - Zeitgenössische Kunst des Pazifik heißt die Ausstellung, die vom 7. September bis zum 21. Oktober 2007 im Neuen Berliner Kunstverein zu sehen ist. Sie umfasst 40 Arbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen mit den Herkunfts- oder Aufenthaltsorten Neuseeland, Samoa, Tonga, Niue, kurz: den polynesischen Inseln. Unter Verwendung moderner Medien und Bildsprachen wie Malerei, Plastik, Installation, Fotografie und Video greifen sie Themen auf, die im Spannungsfeld der kulturellen Tradition und urbanen Realität ihres Lebensraumes liegen. Diese Künstler setzen sich stark mit den Einflüssen der Kolonialisierung, Migration und Pluralisierung ihrer Identitäten auseinander.
Der Verweis auf die Datumsgrenze/ Date Line im Ausstellungstitel steht sowohl symbolisch für die geografische Verortung der ausgewählten Positionen, als auch symptomatisch für die bisher vorherrschende Haltung einer westlichen Kunstrezeption. Es waren die europäischen Kolonialmächte, die mit dieser Erfindung des 19. Jahrhunderts die Inselbewohner an der Grenze vom Gestern zum Heute um einen Tag altern oder jünger werden ließen. Und sie sind es, die
auch heute noch die dort wirkenden Künstler in „ältere“, dem Erbe verhaftete, und „jüngere“, mit dem zeitgenössischen Kunstdiskurs vertraute, Positionen unterteilen. Dabei bleiben die innovativen Entwicklungen dieser indigenen Kulturen bisher häufig unberücksichtigt oder ausgeblendet. Auch diese Künstler setzen sich mit den Vorbildern der westlichen Kunst auseinander. Sie tun dies mal in Anknüpfung und Weiterentwicklung, mal als Demontage, mal spielerisch-ironisierend.
Auf den pazifischen Inseln gilt die spezifische Kunstsprache der Einheimischen bereits als etabliert und beeinflusst spürbar das zeitgenössische Kunstschaffen vor Ort. Diese Künstler ins Blickfeld der europäischen Kunstinstitutionen zu holen und von Vorurteilen zu befreien, ist das besondere Anliegen der Ausstellung.
Zum Themenspektrum der Ausstellung zählen vor allem das spirituelle Erbe der Region, der durch den Kolonialismus verursachte Traditionsbruch, die Folgen von Zwangsmigration, Vertreibung und Verschleppung sowie die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen. Dies wirft eine Reihe von Fragen auf: Wo prallen ethnische oder spirituelle Tradition und geografische Zugehörigkeit der polynesischen Eingeborenen in deren Lebensalltag aufeinander oder verzahnen sich und wie werden sie in der zeitgenössischen Kunst des Pazifik verarbeitet? Führt die Konfrontation von kultureller Herkunft und urbaner Realität zu einer Wiederbelebung oder Erneuerung der einheimischen Traditionen? Wie manifestiert sich das lokale Wissen der Polynesier in den gewählten Darstellungsformen?
Die Antworten lassen sich in den 40 Arbeiten der 14 indigenen Künstler des Pazifik finden. So zählen Flaggen, Sterne und Cowboystiefel zum Motiv-Repertoire, aus dem sich der Maori Shane Cotton in seiner Malerei bewusst bedient, um kleine persönlich gewobene Geschichten daraus zu machen. Vom amerikanisierten Alltag in der neuseeländischen Konsumgesellschaft lässt sich auch Lonnie Hutchinson inspirieren: Werbung, Hip-Hop, Graffiti und Pop-Kultur fließen ebenso in ihren Multimedia-, Installations- und Performance-Arbeiten ein, wie die etablierten ästhetischen Ausdrucksformen Polynesiens. Zum Interessengebiet der Künstlerin Fiona Pardington hingegen zählen etwa die Bezüge zwischen zeitgemäßen Fotoportraits und traditionellen Maori-Stammbäumen.
Im HatjeCantz Verlag erscheint der ca. 144 Seiten starke und zweisprachige Ausstellungskatalog mit Beiträgen wichtiger in Neuseeland ansässiger Autoren, Kuratoren und Theoretiker, u.a. von Anton Carter, Rhana Devenport, Jonathan Mane-Wheoke und Caroline Viercoe. Die Publikation beinhaltet zahlreiche Farbabbildungen und ist zum Preis von EUR 29,80 im September 2007 erhältlich.
Die Ausstellung „Date Line - Zeitgenössische Kunst des Pazifik“ findet im Rahmen des Kulturprogramms der 5. Asien-Pazifik-Wochen in Berlin statt und wird im Anschluss an zwei weiteren Stationen zu sehen sein: Die Stadtgalerie Kiel zeigt sie vom 25. Januar bis zum 24. März und die Galerie der Stadt Sindelfingen vom 20. April bis zum 22. Juni 2008.
Begleitende Veranstaltungen:
12. September, 19 Uhr:
„Contemporary Art from the Pacific".
Vortrag von Rhana Devenport, Direktorin der
Govett-Brewster Art Gallery, New Plymouth, Neuseeland
26. September, 19 Uhr
Videokunst von Künstlern und Künstlerinnen des Pazifik
ausgewählt und vorgestellt von Melanie Oliver, Neuseeland
– eine Veranstaltung des Video-Forums
17. Oktober, 19 Uhr
„Die schöne Sina“ Ein Südseemärchen für Erwachsene
erzählt von Sabine Kolbe und Suse Weisse vom
ErzählTheater FABULADRAMA. In Zusammenarbeit mit
Märchenland – Deutsches Zentrum für Märchenkultur
Presseinformation:
Goldmann Public Relations e. K. Berlin, Birgit Söllner
Zimmerstraße 11, 10969 Berlin
Tel. 030-259 357-13, Fax 030-259 357-29
birgit.soellner@goldmannpr.de
Ausstellung: 8.September - 21. Oktober 2007
Eröffnung: Freitag, 7. September, 19 Uhr
Künstler: Edith Amituanai, Shane Cotton, Lonnie Hutchinson, Andy Leleisi’uao, Ani O’Neill, Fiona Pardington, Michael Parekowhai, Reuben Patterson, John Pule, Rachael Rakena, Lisa Reihana, Peter Robinson, Filipe Tohi, Michel Tuffery
Kuratorin: Rhana Devenport, Direktorin der Govett-Brewster Art Gallery in New Plymouth/ Neuseeland
Date Line - Zeitgenössische Kunst des Pazifik heißt die Ausstellung, die vom 7. September bis zum 21. Oktober 2007 im Neuen Berliner Kunstverein zu sehen ist. Sie umfasst 40 Arbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen mit den Herkunfts- oder Aufenthaltsorten Neuseeland, Samoa, Tonga, Niue, kurz: den polynesischen Inseln. Unter Verwendung moderner Medien und Bildsprachen wie Malerei, Plastik, Installation, Fotografie und Video greifen sie Themen auf, die im Spannungsfeld der kulturellen Tradition und urbanen Realität ihres Lebensraumes liegen. Diese Künstler setzen sich stark mit den Einflüssen der Kolonialisierung, Migration und Pluralisierung ihrer Identitäten auseinander.
Der Verweis auf die Datumsgrenze/ Date Line im Ausstellungstitel steht sowohl symbolisch für die geografische Verortung der ausgewählten Positionen, als auch symptomatisch für die bisher vorherrschende Haltung einer westlichen Kunstrezeption. Es waren die europäischen Kolonialmächte, die mit dieser Erfindung des 19. Jahrhunderts die Inselbewohner an der Grenze vom Gestern zum Heute um einen Tag altern oder jünger werden ließen. Und sie sind es, die
auch heute noch die dort wirkenden Künstler in „ältere“, dem Erbe verhaftete, und „jüngere“, mit dem zeitgenössischen Kunstdiskurs vertraute, Positionen unterteilen. Dabei bleiben die innovativen Entwicklungen dieser indigenen Kulturen bisher häufig unberücksichtigt oder ausgeblendet. Auch diese Künstler setzen sich mit den Vorbildern der westlichen Kunst auseinander. Sie tun dies mal in Anknüpfung und Weiterentwicklung, mal als Demontage, mal spielerisch-ironisierend.
Auf den pazifischen Inseln gilt die spezifische Kunstsprache der Einheimischen bereits als etabliert und beeinflusst spürbar das zeitgenössische Kunstschaffen vor Ort. Diese Künstler ins Blickfeld der europäischen Kunstinstitutionen zu holen und von Vorurteilen zu befreien, ist das besondere Anliegen der Ausstellung.
Zum Themenspektrum der Ausstellung zählen vor allem das spirituelle Erbe der Region, der durch den Kolonialismus verursachte Traditionsbruch, die Folgen von Zwangsmigration, Vertreibung und Verschleppung sowie die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen. Dies wirft eine Reihe von Fragen auf: Wo prallen ethnische oder spirituelle Tradition und geografische Zugehörigkeit der polynesischen Eingeborenen in deren Lebensalltag aufeinander oder verzahnen sich und wie werden sie in der zeitgenössischen Kunst des Pazifik verarbeitet? Führt die Konfrontation von kultureller Herkunft und urbaner Realität zu einer Wiederbelebung oder Erneuerung der einheimischen Traditionen? Wie manifestiert sich das lokale Wissen der Polynesier in den gewählten Darstellungsformen?
Die Antworten lassen sich in den 40 Arbeiten der 14 indigenen Künstler des Pazifik finden. So zählen Flaggen, Sterne und Cowboystiefel zum Motiv-Repertoire, aus dem sich der Maori Shane Cotton in seiner Malerei bewusst bedient, um kleine persönlich gewobene Geschichten daraus zu machen. Vom amerikanisierten Alltag in der neuseeländischen Konsumgesellschaft lässt sich auch Lonnie Hutchinson inspirieren: Werbung, Hip-Hop, Graffiti und Pop-Kultur fließen ebenso in ihren Multimedia-, Installations- und Performance-Arbeiten ein, wie die etablierten ästhetischen Ausdrucksformen Polynesiens. Zum Interessengebiet der Künstlerin Fiona Pardington hingegen zählen etwa die Bezüge zwischen zeitgemäßen Fotoportraits und traditionellen Maori-Stammbäumen.
Im HatjeCantz Verlag erscheint der ca. 144 Seiten starke und zweisprachige Ausstellungskatalog mit Beiträgen wichtiger in Neuseeland ansässiger Autoren, Kuratoren und Theoretiker, u.a. von Anton Carter, Rhana Devenport, Jonathan Mane-Wheoke und Caroline Viercoe. Die Publikation beinhaltet zahlreiche Farbabbildungen und ist zum Preis von EUR 29,80 im September 2007 erhältlich.
Die Ausstellung „Date Line - Zeitgenössische Kunst des Pazifik“ findet im Rahmen des Kulturprogramms der 5. Asien-Pazifik-Wochen in Berlin statt und wird im Anschluss an zwei weiteren Stationen zu sehen sein: Die Stadtgalerie Kiel zeigt sie vom 25. Januar bis zum 24. März und die Galerie der Stadt Sindelfingen vom 20. April bis zum 22. Juni 2008.
Begleitende Veranstaltungen:
12. September, 19 Uhr:
„Contemporary Art from the Pacific".
Vortrag von Rhana Devenport, Direktorin der
Govett-Brewster Art Gallery, New Plymouth, Neuseeland
26. September, 19 Uhr
Videokunst von Künstlern und Künstlerinnen des Pazifik
ausgewählt und vorgestellt von Melanie Oliver, Neuseeland
– eine Veranstaltung des Video-Forums
17. Oktober, 19 Uhr
„Die schöne Sina“ Ein Südseemärchen für Erwachsene
erzählt von Sabine Kolbe und Suse Weisse vom
ErzählTheater FABULADRAMA. In Zusammenarbeit mit
Märchenland – Deutsches Zentrum für Märchenkultur
Presseinformation:
Goldmann Public Relations e. K. Berlin, Birgit Söllner
Zimmerstraße 11, 10969 Berlin
Tel. 030-259 357-13, Fax 030-259 357-29
birgit.soellner@goldmannpr.de