Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.)

NBK Studio: Fiene Scharp

07 Jul - 19 Aug 2007

Fiene Scharp: Deutsche Markenbutter, 2007
Fiene Scharp
Mit Haut und Haar
7. Juli bis 19. August 2007

Die Udk-Studentin Fiene Scharp, die bei Prof. Ursula Neugebauer studiert, zeigt in ihrer ersten Einzelausstellung im NBKstudio drei Arbeiten, die sich mit den Grenzen der körperlichen Wahrnehmung von Innen- und Außenraum beschäftigen. In ihren Objekten und Videoarbeiten geht es der Künstlerin im wesentlichen um haptisch-visuelle Erfahrungen.

Die aus Wachs, Fett und menschlichem Haar gefertigten Objekte changieren in ihrer filigranen Beschaffenheit zwischen Anziehung und Abstoßung. Die Künstlerin appliziert feine Härchen auf organische Materialien oder Lebensmittel, so dass der Eindruck entsteht, diese wüchsen aus den Dingen heraus. Der Anblick reizt, die Dinge zu berühren, erzeugt aber auch einen Moment des Ekels. Die Haare verleihen den Objekten ein unerwartet biomorphes, bisweilen auch erotisches aber insgesamt befremdliches Eigenleben.

Im NBKstudio sind neben einem Haarkubus auch zwei Videoarbeiten der Künstlerin zu sehen. Der Haarkubus, ein quadratisches Objekt, das vielleicht an ein fellbezogenes Möbel erinnert, erzeugt das unmittelbare Verlangen nach Berührung. Auch diese Form spielt mit der Wahrnehmung von Weichheit und Festigkeit, von körperlicher und lebloser Erscheinung, von Anziehung und Abstoßung. So entlockt die Künstlerin dem Betrachter sublime und verborgene Empfindungen.

Auch ihre Videoarbeit "Haarreif" spielt mit dem Moment der Sinneserweiterung. Zu sehen ist ein Handgelenk, dem linear feine Haare appliziert werden. Auf ein Podest projiziert erfährt die Arbeit eine Erhöhung zum leibhaftigen Schmuckstück, das die Grenzen von Körperlichkeit und Dinglichkeit aufhebt.

Eine weitere Videoarbeit wird auf die Fensterfront des NBKstudios projiziert, um auch auf dieser Fläche die Grenze von Außen- zu Innenraum, von Körper und Objekt zu thematisieren.

NBKstudio, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin
Öffnungszeiten: Di – So , 14 bis 18 Uhr
 

Tags: Ursula Neugebauer