NGBK Neue Gesellschaft für Bildende Kunst

Don’t Worry – Be Curious!

13 Feb - 16 Mar 2008

Katrin Tees, Handbook of Creative Littering, Advanced Level, 2004
Don’t Worry – Be Curious!
4. Ars Baltica Triennale der Fotokunst

09. Februar – 16. März 2008,
Eröffnung: 8.02.2007, um 19.00 Uhr

KünstlerInnen: Petra Bauer (SE), Anna Baumgart (PL), Bodil Furu (NO), Olga Chernysheva (RU), Colonel und Khaled D. Ramadan (DK), Kaspars Goba (LV), Oliver Kochta-Kalleinen und Tellervo Kalleinen (FI), Kristina Inciuraite (LT), Sven Johne (DE), Talleiv Taro Manum (NO), Tanja Nellemann Poulsen (DK), Anu Pennanen (FI), J&K (DE/DK), Katrin Tees (EE), Alexander Vaindorf (SE), Arturas Valiauga (LT), Julita Wójcik (PL)

www.arsbalticatriennial.org

Die 4. Ars Baltica Triennale der Fotokunst Don’t Worry – Be Curious!, kuratiert von Dorothee Bienert, Kati Kivinen und Enrico Lunghi, präsentiert Fotografien, Videos und Installationen von 20 Künstlern und Künstlerinnen aus den Ostseeanrainerstaaten, die auf unterschiedliche Weise über die gegenwärtigen gesellschaftlichen Umbrüche und die dadurch hervorgerufenen Ängste und Probleme sprechen.

Die soziale, politische und wirtschaftliche Realität in Europa ist heute von Umstrukturierungs¬prozessen geprägt, die den Zerfall von Ortsbeständigkeit, die Verflüchtigung stabiler sozialer Beziehungen und die zunehmende Individualisierung auf der einen, wachsende Arbeitslosigkeit, Passivität und Politikverdrossenheit auf der anderen Seite zur Folge haben. Diese Umbrüche werden in den westeuropäischen Ländern v.a. als Krise des Wohlfahrtsstaates erlebt, während sie in den osteuropäischen Ländern als Folge der Ablösung der sozialistischen Wirtschaftsordnung erscheinen. Die gefühlte Bedrohung erzeugt hier wie dort ähnliche Reaktionen: Ängste vor sozialer Verelendung, Identitätsverlust und einer ungewissen Zukunft sind Auswirkungen der Globalisierung. Damit verbunden ist die wachsende Angst vor dem „Fremden“ und der Wunsch, das „Andere“ immer mehr auszugrenzen.

Die Ausstellung geht davon aus, dass Kunst hier Impulse geben und zum Nachdenken über Handlungsmacht und Partizipation anregen kann. Eingeladen sind Künstler und Künstlerinnen, deren Praxis auf der Erforschung ihrer gesellschaftlichen Umgebung basiert. In den wenigsten der Projekte geht es explizit um das Thema Angst; die Künstler bearbeiten vielmehr so verschiedene Themen wie Migrationpolitik, Vorstellungen von „Normalität“ und „Andersheit“, die Mechanismen von Verstehen und Missverstehen, Perspektiven und Lebensentwürfe junger Erwachsener, den Einfluss der Medien auf Wahrnehmung, Denken und Wissen, das Verhältnis von Konsumkultur und Natur oder den emotionalen Wert des Alltäglichen. Was die Arbeiten verbindet, ist eine positive, oft humorvolle Grundstimmung, die neugierig macht, sich auf Unbekanntes einzulassen und die eigenen Wahrnehmungs- und Denkmuster zu hinterfragen.

Der Katalog zur Ausstellung ist im Revolver Verlag erschienen, ISBN 978-3-86588-387-2

Don’t Worry – Be Curious! ist ein Ars Baltica Projekt der Stadtgalerie Kiel und entstand mit Unterstützung des Programms Kultur 2000 der Europäischen Union, der Kulturstiftung des Bundes, der Staatskanzlei Schleswig-Holstein sowie Förderern in den Ars Baltica Partnerländern.
Nach Stationen in Kiel, Tallinn und Pori übernimmt die NGBK in Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien die Ausstellung in Berlin, bevor sie weiter nach Riga und Luxemburg wandert.
Die Station in Berlin wird gefördert durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie sowie die Botschaften von Lettland, Norwegen, Dänemark und Schweden.
 

Tags: Petra Bauer, Olga Chernysheva, Colonel, Bodil Furu, Sven Johne