NRW-Forum

Duane Michals

31 Jan - 02 Mar 2014

Duane Michals, The Illuminated Man, 1968. © Duane Michals, Courtesy Galerie Clara Maria Sels / Admira Mailand
Im rechten Flügel des NRW Forums wird ab Donnerstag, den 30. Januar bis zum 2. März 2014 die Einzelausstellung des amerikanischen Fotografen Duane Michals (geb. 1932 in McKeesport, Pennsylvania) eröffnet. Duane Michals zählt zu einem der bedeutendsten, zeitgenössischen amerikanischen Fotografen, der sowohl künstlerisch als auch durch seine Persönlichkeit große internationale Anerkennung erfährt. Die Präsentation seiner fotografischen Arbeiten bildet eine der zentralen Ausstellungen im Rahmen des dritten Duesseldorf Photo Weekends.

Die Ausstellung zeigt Werke beginnend von den späten 1950er Jahren bis heute. Mit einer geliehenen Kamera machte Duane Michals auf einer Touristenreise 1958 durch die damalige Sowjetunion seine ersten Aufnahmen. Es entstanden zahlreiche Portraitfotos. Zurückgekehrt in die USA erhielt er soviel Aufmerksamkeit für seine Fotos, dass er schon kurz später Aufträge für verschiedene Magazine erhielt. Unter anderem arbeitet er noch heute für die französische Vogue, die ihn immer wieder für besondere Arbeiten engagiert. Seine Auftragsarbeiten boten ihm einen finanziellen Freiraum, um in seinen künstlerischen Fotografien das umzusetzen, was ihn im tiefsten Inneren interessiert und beschäftigt.

In der umfangreichsten Serie “The House I Once Called Home” (2001, 27 Fotografien) reflektiert Michals seine Kindheit im Elternhaus in Pittsburgh. In Doppelbelichtungen und Überlagerungen von neuen und alten Fotos erfährt der Betrachter einen Teil seiner intimen Lebensgeschichte. Als Gegenüber wird man selbst an seine eigene Familiengeschichte erinnert.

Seit Ende der 60er Jahre ergänzt Michals auf die produzierten Fotografien handgeschriebene Textfragmente, die seinen unverwechselbaren Stil ausmachen. Durch die Verbindung von Bild und Schrift sowohl in Form als auch in ihrem Inhalt ergeben sich neue Bildebenen. Unsichtbares wird sichtbar gemacht. Menschliche Begegnungen, mit all ihren Facetten, wie Liebe, Angst, Sehnsucht, Enttäuschung, Einsamkeit, nicht zuletzt die Begegnung mit dem Selbst und seine Vergänglichkeit sind der Stoff von Michals Bildern. Das “Ich” ein Konstrukt der Vorstellung, beschreibt die Welt als Innen und Außen und produziert unausweichlich seine eigene Wirklichkeit.

Nicht nur in seinen Fotografien sondern auch in seinem aktuell erschienenen Film The Man Who Invented Himself, Regie: Camille Gauchard, kommen seine sinnbildlichen Thematiken ebenso zum Ausdruck. Viele Szenen spielen sich an den Orten ab, die für Michals Leben bedeutend sind. Neben Szenen in der Industrie- und Stahlstadt Pittsburgh zeigt der Film Ausschnitte der Metropole New York, die er mit Kreativität und Wünschen assoziiert, sowie seinen Landsitz Vermont, wo er der Natur mit ihren wechselnden Jahreszeiten nahe ist. Duane Michals ist ein junger Mann von über 80 Jahren, gut gelaunt und witzig und der Film über ihn ist so lebendig und humorvoll, wie er selbst.
 

Tags: Duane Michals