Thomas Weinberger
30 May - 11 Jul 2008
THOMAS WEINBERGER
"Operational Reality"
30.5.-11.7. - 2008
ERÖFFNUNG: Donnerstag, 29. Mai 2008, 19 - 21 Uhr
Ausstellung vom 30. Mai bis zum 11. Juli 2008
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Mark Gisbourne
zur Ausstellung siehe auch: http://www.thomasweinberger.com/operationalreality
"Unter dem Titel „Operational Reality“ zeigt Nusser & Baumgart Contemporary vom 30. Mai bis zum 11. Juli 2008 eine Einzelausstellung mit neuen großformatigen Fotoarbeiten des Münchners Thomas Weinberger (geb. 1964).
Weinberger positioniert seine Kamera bevorzugt im städtischen Raum oder Industriegebieten. Dabei wählt er ungewöhnliche Standpunkte, die der Alltagswahrnehmung üblicherweise entgehen. Durch die Abwesenheit von Menschen haftet den Bildern zugleich eine befremdliche Leere und Stille an. Eine undefinierbar graublaue Färbung des Himmels und uneindeutige Lichtverhältnisse machen es unmöglich, auf den Tageszeitpunkt der Aufnahmen zu schließen. Dies gilt auch für vergleichsweise abstrakte Foto-Arbeiten wie dem im Herbst 2007 entstandenen „Hurlybury“, das eine Gebüschsituation mit einem Allover von Ästen und farbigen Blättern in flächiger, nicht-hierachischer Bildkomposition zeigt.
Mit seiner klassischen Großformatkamera nimmt der Künstler jeweils zwei Ansichten des gleichen Motivs zu unterschiedlichen Tages- bzw. Nachtzeiten analog auf. Diese beiden Bilder werden dann am Rechner übereinander gelegt. Sie fügen sich dadurch zu einem in der Realität unmöglichen Seherlebnis, in dem sich die Lichtverhältnisse von Tag und Nacht zu einem Bild ewiger Dauer verdichten. Dieses Vorgehen verlangt äußerste Präzision. So muss die Kamera zwischen den beiden Aufnahmezeitpunkten am selben Standpunkt verbleiben, um das passgenaue Übereinanderlegen der Einzelbilder zu ermöglichen. Erst dadurch wird die Synthese der beiden Momentaufnahmen zu einer von Gleichzeitigkeit geprägten Bildfindung.
Der Ausstellungstitel „Operational Reality“ bezieht sich auf das behelfsmäßige Vorgehen von Physikern, die zur rechnerischen Bewältigung unverstandener Phänomene in der Quantenphysik „operative“ Modelle einsetzen. Doch nicht nur in der Wissenschaft, auch im Alltag sind Menschen ständig dazu gezwungen, mit der sie umgebenden Realität „operativ“ umzugehen. Denn weder kann diese völlig erfasst werden, noch ist die gänzliche Auflösung ihrer Widersprüchlichkeit möglich. In diesem Sinne versteht Weinberger seine Tag-Nacht-Synthesen auch als Modell zur Erfassung von Raum und Zeit. Sie stellen eine in der Alltagswirklichkeit als Kontinuum erlebte Zeitlichkeit in Frage.
Seit der ersten öffentlichen Wahrnehmung seines Schaffens im Jahr 2005 wurde der vormalige Architekt innerhalb kürzester Zeit international bekannt. So stellte er bereits im Palais des Beaux Arts in Brüssel (2007), im Australian Centre for Photography (2007) und im Centre Culturel Calouste Gulbenkian in Paris (2008) aus. Seine Arbeiten sind in zahlreichen internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten."
E.W.
"Operational Reality"
30.5.-11.7. - 2008
ERÖFFNUNG: Donnerstag, 29. Mai 2008, 19 - 21 Uhr
Ausstellung vom 30. Mai bis zum 11. Juli 2008
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit einem Text von Mark Gisbourne
zur Ausstellung siehe auch: http://www.thomasweinberger.com/operationalreality
"Unter dem Titel „Operational Reality“ zeigt Nusser & Baumgart Contemporary vom 30. Mai bis zum 11. Juli 2008 eine Einzelausstellung mit neuen großformatigen Fotoarbeiten des Münchners Thomas Weinberger (geb. 1964).
Weinberger positioniert seine Kamera bevorzugt im städtischen Raum oder Industriegebieten. Dabei wählt er ungewöhnliche Standpunkte, die der Alltagswahrnehmung üblicherweise entgehen. Durch die Abwesenheit von Menschen haftet den Bildern zugleich eine befremdliche Leere und Stille an. Eine undefinierbar graublaue Färbung des Himmels und uneindeutige Lichtverhältnisse machen es unmöglich, auf den Tageszeitpunkt der Aufnahmen zu schließen. Dies gilt auch für vergleichsweise abstrakte Foto-Arbeiten wie dem im Herbst 2007 entstandenen „Hurlybury“, das eine Gebüschsituation mit einem Allover von Ästen und farbigen Blättern in flächiger, nicht-hierachischer Bildkomposition zeigt.
Mit seiner klassischen Großformatkamera nimmt der Künstler jeweils zwei Ansichten des gleichen Motivs zu unterschiedlichen Tages- bzw. Nachtzeiten analog auf. Diese beiden Bilder werden dann am Rechner übereinander gelegt. Sie fügen sich dadurch zu einem in der Realität unmöglichen Seherlebnis, in dem sich die Lichtverhältnisse von Tag und Nacht zu einem Bild ewiger Dauer verdichten. Dieses Vorgehen verlangt äußerste Präzision. So muss die Kamera zwischen den beiden Aufnahmezeitpunkten am selben Standpunkt verbleiben, um das passgenaue Übereinanderlegen der Einzelbilder zu ermöglichen. Erst dadurch wird die Synthese der beiden Momentaufnahmen zu einer von Gleichzeitigkeit geprägten Bildfindung.
Der Ausstellungstitel „Operational Reality“ bezieht sich auf das behelfsmäßige Vorgehen von Physikern, die zur rechnerischen Bewältigung unverstandener Phänomene in der Quantenphysik „operative“ Modelle einsetzen. Doch nicht nur in der Wissenschaft, auch im Alltag sind Menschen ständig dazu gezwungen, mit der sie umgebenden Realität „operativ“ umzugehen. Denn weder kann diese völlig erfasst werden, noch ist die gänzliche Auflösung ihrer Widersprüchlichkeit möglich. In diesem Sinne versteht Weinberger seine Tag-Nacht-Synthesen auch als Modell zur Erfassung von Raum und Zeit. Sie stellen eine in der Alltagswirklichkeit als Kontinuum erlebte Zeitlichkeit in Frage.
Seit der ersten öffentlichen Wahrnehmung seines Schaffens im Jahr 2005 wurde der vormalige Architekt innerhalb kürzester Zeit international bekannt. So stellte er bereits im Palais des Beaux Arts in Brüssel (2007), im Australian Centre for Photography (2007) und im Centre Culturel Calouste Gulbenkian in Paris (2008) aus. Seine Arbeiten sind in zahlreichen internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten."
E.W.