Sprich mit Mir, Sprich mit Dir.
29 May - 30 Jul 2010
SPRICH MIT MIR, SPRICH MIT DIR.
Olaf Holzapfel, Reiner Ruthenbeck, Franz Erhard Walther
29 May - 30 July 2010 | Eröffnung: 28.05.2010 19:00
Sprich mit mir, sprich mit dir – Sprechen in Aufforderung, Übergehen vom Innen zum Außen, in den Korridor von Objekt zum Subjekt.
Titel wie „gehen gehen“, „Filled“ und „Gelehnte Platte mit abgewinkelter Ecke I“ verweisen auf das Handeln als zentrale Geste der Ausstellung. Die Arbeiten von Olaf Holzapfel (*1969) Reiner Ruthenbeck (*1937) und Franz Erhard Walther (*1939) sind konkret auf den Körper ausgerichtet als Anfang mit der Möglichkeit des Sehens, Gehens, Begreifens. Man kann die Arbeiten von Franz Erhard Walther ganz direkt als Aufforderung zur körperlichen Anwendung verstehen, Ruthenbecks Bildobjekte als Hinterfragung eines Bildbegriffs. Holzapfels Arbeiten sind in der Zwischenzone einer selbstreflexiven „Ich und das Andere“-Bewegung angelangt.
Allen Arbeiten der Ausstellung ist gemeinsam, dass sie trotz formaler Strenge bewusst im Unbestimmten bleiben. Sie fordern von ihren Rezipienten eine Reaktion ein, anstatt Lösungen anzubieten. Subjekt und Objekt sind aufgefordert im Raum miteinander zu kommunizieren. Holzapfel, der die Idee dieser Ausstellung hatte, verweist auf den Anfangscharakter der konzeptuellen Arbeiten Walthers und Ruthenbecks und bindet sie in einen aktuellen Kontext ein, in dem der gesellschaftliche Raum fragmentiert wird, Räume ohne sichtbare Hierarchie hintereinander liegen. Die Malerei von Olaf Holzapfel bildet nicht ab, sondern entfaltet aus sich selbst heraus Räume, die in den umgebenden Ausstellungsraum übergreifen und ihn strukturieren.
Die Malerei von Olaf Holzapfel erscheint zunächst formal streng: grau-weiß durchbrochene zweidimensionale Flächen, gegenstandslos, ohne Referenzen auf ein „Außerhalb“. Dennoch enthüllt sich eine Tiefe, die den Betrachter ins Bild hineinzuziehen und gleichzeitig in den Raum hinaus zu strahlen scheint. Holzapfel formuliert bewusst eine Unschärfe, die – statt zu antworten – den Betrachter zum Reagieren herausfordert. Kunstwerk und Betrachter kommunizieren durch den Raum miteinander. Auch Holzapfels Skulpturen mit ihren weichen Formen, die von strengen Schnitten und Durchbrüchen durchzogen sind, sind Raumideen und Raumkonstruktionen, die den Betrachter zu Perspektivwechseln und einer veränderten Raumwahrnehmung auffordern.
Die Arbeiten von Reiner Ruthenbeck und Franz Erhard Walther formulieren unterschiedliche Perspektiven auf Subjekt und Objekt und treten in Dialog mit Holzapfels Arbeiten. Die rechteckigen Objekte Reiner Ruthenbecks verweisen auf das gängige Format von Malerei und stellen es als bloße Form zur Disposition. Im Raum ausgestellt wird die einfache rechteckige Form durch Kippungen, abgewinkelte Ecken zu einem vieldimensionalen Körper, der zahlreiche Licht- und Schattenkanten aufweisen und dem Betrachter ein verändertes Raumgefühl vermitteln. Die reine Form wird als Objekt im Raum erfahrbar. Die Objekte von Franz Erhard Walther hingegen werden erst durch das Subjekt konstituiert. Die Devise Objekte, benutzen macht unmissverständlich klar, dass die Form Anleitung zur Handlung ist. Das Objekt wird erst in der Benutzung durch Subjekt, den Rezipienten zum Kunstwerk, so dass der Ausstellungsraum zum Handlungsraum wird.
Die Arbeiten von Holzapfel, Ru thenbeck und Walther treten sowohl mit dem Betrachter als auch untereinander in einen Dialog über Raum. Sie strukturieren den Raum – ähnlich markant wie ein Berg die Landschaft prägt. Doch bei genauerem Hinsehen ist der Betrachter verunsichert, wo der Berg aufhört und die Landschaft beginnt – der Übergang bleibt im Ungefähren und mäandert.
Sowohl Franz Erhard Walther als auch Reiner Ruthenbeck waren bereits in der Ausstellung Halle 6 vertreten, de von der Produzentengalerie in der Hamburger Kampnagel-Fabrik 1982 mitrealisiert wurde.
Olaf Holzapfel, Reiner Ruthenbeck, Franz Erhard Walther
29 May - 30 July 2010 | Eröffnung: 28.05.2010 19:00
Sprich mit mir, sprich mit dir – Sprechen in Aufforderung, Übergehen vom Innen zum Außen, in den Korridor von Objekt zum Subjekt.
Titel wie „gehen gehen“, „Filled“ und „Gelehnte Platte mit abgewinkelter Ecke I“ verweisen auf das Handeln als zentrale Geste der Ausstellung. Die Arbeiten von Olaf Holzapfel (*1969) Reiner Ruthenbeck (*1937) und Franz Erhard Walther (*1939) sind konkret auf den Körper ausgerichtet als Anfang mit der Möglichkeit des Sehens, Gehens, Begreifens. Man kann die Arbeiten von Franz Erhard Walther ganz direkt als Aufforderung zur körperlichen Anwendung verstehen, Ruthenbecks Bildobjekte als Hinterfragung eines Bildbegriffs. Holzapfels Arbeiten sind in der Zwischenzone einer selbstreflexiven „Ich und das Andere“-Bewegung angelangt.
Allen Arbeiten der Ausstellung ist gemeinsam, dass sie trotz formaler Strenge bewusst im Unbestimmten bleiben. Sie fordern von ihren Rezipienten eine Reaktion ein, anstatt Lösungen anzubieten. Subjekt und Objekt sind aufgefordert im Raum miteinander zu kommunizieren. Holzapfel, der die Idee dieser Ausstellung hatte, verweist auf den Anfangscharakter der konzeptuellen Arbeiten Walthers und Ruthenbecks und bindet sie in einen aktuellen Kontext ein, in dem der gesellschaftliche Raum fragmentiert wird, Räume ohne sichtbare Hierarchie hintereinander liegen. Die Malerei von Olaf Holzapfel bildet nicht ab, sondern entfaltet aus sich selbst heraus Räume, die in den umgebenden Ausstellungsraum übergreifen und ihn strukturieren.
Die Malerei von Olaf Holzapfel erscheint zunächst formal streng: grau-weiß durchbrochene zweidimensionale Flächen, gegenstandslos, ohne Referenzen auf ein „Außerhalb“. Dennoch enthüllt sich eine Tiefe, die den Betrachter ins Bild hineinzuziehen und gleichzeitig in den Raum hinaus zu strahlen scheint. Holzapfel formuliert bewusst eine Unschärfe, die – statt zu antworten – den Betrachter zum Reagieren herausfordert. Kunstwerk und Betrachter kommunizieren durch den Raum miteinander. Auch Holzapfels Skulpturen mit ihren weichen Formen, die von strengen Schnitten und Durchbrüchen durchzogen sind, sind Raumideen und Raumkonstruktionen, die den Betrachter zu Perspektivwechseln und einer veränderten Raumwahrnehmung auffordern.
Die Arbeiten von Reiner Ruthenbeck und Franz Erhard Walther formulieren unterschiedliche Perspektiven auf Subjekt und Objekt und treten in Dialog mit Holzapfels Arbeiten. Die rechteckigen Objekte Reiner Ruthenbecks verweisen auf das gängige Format von Malerei und stellen es als bloße Form zur Disposition. Im Raum ausgestellt wird die einfache rechteckige Form durch Kippungen, abgewinkelte Ecken zu einem vieldimensionalen Körper, der zahlreiche Licht- und Schattenkanten aufweisen und dem Betrachter ein verändertes Raumgefühl vermitteln. Die reine Form wird als Objekt im Raum erfahrbar. Die Objekte von Franz Erhard Walther hingegen werden erst durch das Subjekt konstituiert. Die Devise Objekte, benutzen macht unmissverständlich klar, dass die Form Anleitung zur Handlung ist. Das Objekt wird erst in der Benutzung durch Subjekt, den Rezipienten zum Kunstwerk, so dass der Ausstellungsraum zum Handlungsraum wird.
Die Arbeiten von Holzapfel, Ru thenbeck und Walther treten sowohl mit dem Betrachter als auch untereinander in einen Dialog über Raum. Sie strukturieren den Raum – ähnlich markant wie ein Berg die Landschaft prägt. Doch bei genauerem Hinsehen ist der Betrachter verunsichert, wo der Berg aufhört und die Landschaft beginnt – der Übergang bleibt im Ungefähren und mäandert.
Sowohl Franz Erhard Walther als auch Reiner Ruthenbeck waren bereits in der Ausstellung Halle 6 vertreten, de von der Produzentengalerie in der Hamburger Kampnagel-Fabrik 1982 mitrealisiert wurde.