Nächst St. Stephan

Jörg Sasse

28 Apr - 30 Jun 2007

4898, 2006 |3534, 2005
C-Print, Ed. 3/6 |C-Print, Ed. 4/6
130 x 200 cm |80 x 120 cm
JÖRG SASSE
"Galerieräume"

Es ist ein Unterschied, das gedachte Bild zu generieren und eine möglichst nahe Entsprechung zum gedachten Bild zu erzeugen oder (...) durch eine zuvor entstandene Arbeit auf eine Spur zu kommen. Jörg Sasse
JÖRG SASSEs "Skizzen" sind das Grundlagenmaterial, das im gesamten Arbeitsprozess den größten Raum einnimmt. Sie basieren auf einem riesigen Fundus von Amateurfotografien oder eigenen Aufnahmen, die bei der ersten Sichtung nur kurz bearbeitet werden und dem Ausgangsmaterial relativ nah bleiben. Nur wenige dieser Skizzen werden später zu "Tableaus" ausgearbeitet, etwa zehn bis fünfzehn pro Jahr.
In diesen Skizzen versucht Jörg Sasse, dem der Entstehungskontext der anonymen Amateurfotos unbekannt ist, einer konkreten, visuellen Präsenz auf die Spur zu kommen. "Trotz unterschiedlicher Motivation und Absicht der Fotografierenden gilt überwiegend der gemeinsame Wunsch, den Augenblick festzuhalten. Nicht mehr als ein Impuls mag der Augenblick sein. Ein heller Moment des Sehens, der erst durch das Ausblenden alles anderen sichtbar wird: zwischen Welt und Fotograf platziert, verspricht die Kamera Konzentration und Transformation. Tatsächlich schleicht sich oft ungewollt etwas von gegenwärtiger Zeit ins Foto, das während seiner Aufnahme nicht von Bedeutung erschien und damit jenseits jeder Absicht im baldigen Betrachten keinen Erinnerungswert besitzt. Mit Abstand zu Befindlichkeit und Zeit des (fotografischen) Augenblicks zeigen sich Abbild und Bild gleichermaßen. Die Grundvoraussetzung für jede Skizze, die in ihrer Betrachtung die Flüchtigkeit eines neuen Augenblicks birgt." (JS)

JÖRG SASSE, geb. 1962 in Bad Salzuflen, Nordrhein-Westfalen, Professor an der Universität Duisburg-Essen (FB Kunst und Design), lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin. Ausstellungen (Auswahl): Kölnischer Kunstverein/Kunsthalle Zürich, 1996/97; Musée d’art moderne de la ville de Paris, 1997; Portikus Frankfurt, 1998; Kunsthalle Bremen, 2001; Musée de Grenoble, 2004/05; Kunstmuseum Bonn 2005/06; Kunstverein Hannover 2006. In Vorbereitung: d8207, Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 2.6. – 12.8. 2007. Website: www.c42.de
 

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