Matthias Meyer
08 - 22 Nov 2008
MATTHIAS MEYER
"All These Colours and Shapes Reflecting in Our White Eyes"
8th - 22nd November 2008
Matthias Meyers komplexe Arbeiten kreisen um die Grundstruktur, um die Bausteine von populär- kultureller Narration, sowie ihren Produktionsmechanismen: das Buch, der Film, das Konzert, die Platte, der Text, das Wort, der Buchstabe, das Klavier, das Stück, die Note. In dem er einen digital erzeugten Nebel Folded Fog (2008) als gefaltetes Poster in der Größe einer Leinwand, beziehungsweise in der Größe eines Kinoplakats reproduziert thematisiert er ebenso die illusionistischen wie die ökonomischen Mechanismen der Traumfabriken und spielt mit dem projizierten Begehren ihrer Konsumenten. In dem Meyer aus den Bildern wesentliche Handlungsmomente entfernt, ihnen die eigentliche Story nimmt, ist der Betrachter in der Lage, die so bahrgelegten Mechanismen der Produktion von Narration und Illusison und ›Desire‹ zu sehen. In Index (2008) wird Beethovens romantische Mondscheinsonate durchdekliniert, ein selbstspielendes Klavier ist so programmiert, dass es alle Töne der Reihe nach aufsteigend sortiert spielt und der am häufigsten vorkommende Ton derjenige ist, der als letztes übrig bleibt. Er nimmt der Sonate, wie auch schon im Motive des Nebels, nicht nur den romantisch sublimen Charakter, sondern exponiert die so sinnentleerte Konstruktion der einzelnen Bausteine und wirft damit den Betrachter in einen Zustand der Desillusion zurück.
Stefan Kalmár
"All These Colours and Shapes Reflecting in Our White Eyes"
8th - 22nd November 2008
Matthias Meyers komplexe Arbeiten kreisen um die Grundstruktur, um die Bausteine von populär- kultureller Narration, sowie ihren Produktionsmechanismen: das Buch, der Film, das Konzert, die Platte, der Text, das Wort, der Buchstabe, das Klavier, das Stück, die Note. In dem er einen digital erzeugten Nebel Folded Fog (2008) als gefaltetes Poster in der Größe einer Leinwand, beziehungsweise in der Größe eines Kinoplakats reproduziert thematisiert er ebenso die illusionistischen wie die ökonomischen Mechanismen der Traumfabriken und spielt mit dem projizierten Begehren ihrer Konsumenten. In dem Meyer aus den Bildern wesentliche Handlungsmomente entfernt, ihnen die eigentliche Story nimmt, ist der Betrachter in der Lage, die so bahrgelegten Mechanismen der Produktion von Narration und Illusison und ›Desire‹ zu sehen. In Index (2008) wird Beethovens romantische Mondscheinsonate durchdekliniert, ein selbstspielendes Klavier ist so programmiert, dass es alle Töne der Reihe nach aufsteigend sortiert spielt und der am häufigsten vorkommende Ton derjenige ist, der als letztes übrig bleibt. Er nimmt der Sonate, wie auch schon im Motive des Nebels, nicht nur den romantisch sublimen Charakter, sondern exponiert die so sinnentleerte Konstruktion der einzelnen Bausteine und wirft damit den Betrachter in einen Zustand der Desillusion zurück.
Stefan Kalmár