Simultanhalle

Karen Winzer

08 Jun - 05 Jul 2014

KAREN WINZER
AUS TON AUS – Schau Tutti
8 June - 5 July 2014

Das Museum Ludwig und die Kölner Philharmonie bilden einen Gebäudekomplex, in dem der obere Teil - das Museum - dem Sehen und der untere Teil dem Hören gewidmet ist. Die Philharmonie hat allerdings ein Problem: Man hört in ihr nicht nur die Musik, sondern auch die Geräusche der Leute, die über den unterirdischen Bau hinweggehen und -rollen. Sie würden zum Klangerlebnis im Konzertsaal beitragen, wenn nicht - wann immer musiziert wird - der Platz darüber abgesperrt und bewacht würde. Ausgehend von diesem Phänomen beginnt die Künstlerin sich mit dem Verhältnis von Unten und Oben sowie der Beziehungen von Bild und Ton zu beschäftigen, schweift ab und entwirft ein dichtes Netz an künstlerischen Arbeiten. Unterschiedlichste Personen, die eine Bedeutung für den Bau haben oder sich durch besondere Talente aber auch Unfähigkeiten im Hinblick auf das Hören und Sehen auszeichnen, bezieht sie in ihre Überlegungen und Aktivitäten ein: die Architekten Peter Busmann und Godfrid Haberer, das Wachpersonal, das den Platz über der Philharmonie bewacht, eine Mutter und eine Tochter, die sich sehr ähnlich sehen, aber gegensätzlich gut hören und sehen können, eine Flötistin, die lieber handarbeitet als zu musizieren, Synästhetiker, einen Orgelbauer, Max Ernst u.a.

Einen Teil des Pojekts bildet ein Konzert, dass Winzer im September 2013 zusammen mit Locas in Love, Tom Ashforth & Axel Lindner, Fleur Earth meets FDR sowie dem Architekten Godfrid Haberer realisierte. Für drei Wochen nutzen die MusikerInnen die Simultanhalle als gemeinschaftlichen Probenraum um so dem Versäumnis nachzuspüren, dass für die Philharmonie - im Gegensatz zum Museum Ludwig - kein Probebau existiert, in dem die spezifischen Eigenschaften und Anforderungen an die Architektur simuliert wurden.
 

Tags: Max Ernst