Thomas Straub
31 Aug - 27 Sep 2014
THOMAS STRAUB
The Inner Half Hermitage
31 August – 27 September 2014
Thomas Straubs Ausstellungsprojekt für die Simultanhalle situiert sich zwischen konzeptuellem Entwurf und plastisch-bildhauerischer Arbeit. Ausgehend von der Modellhaftigkeit des Baukörpers und seiner prägnanten doppelten Sheddach-Konstruktion unternimmt er einen architektonischen Eingriff, der die Proportionen des Innenraums und dessen Wahrnehmung stark verändert.
THE INNER HALF HERMITAGE ist ein subtiles Spiel mit formalen, architektonischen und semantischen Zuschreibungen und festgeschriebenen Bedeutungen: ‚Hermitage’ verweist sowohl auf eine Einsiedelei (eine abgelegene mönchische Klause), als auch auf bekannte Kunstsammlungen und ist hier sowohl auf die Simultanhalle als Entwurf für ein Museum bezogen, als auch auf ihre Lage in der Kölner Peripherie. Die installative Zweigeteiltheit des Raumes operiert mit Strategien künstlerischer Inszenierung, wie Leere und Verbergen, Ausblick und Erhabenheit, die aufgerufen, verschoben und schematisiert werden. Straubs Faszination für die Sphäre des Sakralen auf der einen und des Profanen auf der anderen Seite und die in beiden so oft vorzufindende Ambivalenz klingt an, welche die Dinge, Bilder und Objekte und die Inszenierungen unserer abendländischen Kulturgeschichte prägt.
Die Wand, provisorisch zwischen Boden und Decke verkeilt, ein Holzskelett beplankt mit Wellpappe, hat keine statische Funktion, ist vielmehr ein den Raum teilendes architektonisches Zitat. Ein Objekt, das den Blick verstellt. Ausstellungsstück und Kulisse zur Inszenierung der Skulptur im zweiten Raum. Auch die Skulptur ist nicht massiv. Sie erreicht ihre Scheitelhöhe von ca. 5,50 Meter durch ein selbst entwickeltes Teleskopsystem aus ineinander gesteckten Aluminium-Rohren. Sie legt ihr Konstruktionsskelett offen aus sich wiederholenden Proportionen des Dreiecks, einer aufstrebenden Form, ähnlich einem gotischen Wimperg. Ein reduziertes 1:1 Architekturmodell, vielleicht für ein futuristisches Tipi oder einen neoexpressionistischen Pavillon.
Wand und Skulptur sind Versatzstücke einer Ausstellungsinszenierung, die hier im Probebau eines Museums als potentielle Träger von Bedeutungen miteinander kombiniert werden. Über das Ausstellungsdisplay spürt Straub den genuin zeitgenössischen Bedingungen und Möglichkeiten – nicht nur des Schaffens, sondern – des Zeigens von aktueller Kunst nach.
The Inner Half Hermitage
31 August – 27 September 2014
Thomas Straubs Ausstellungsprojekt für die Simultanhalle situiert sich zwischen konzeptuellem Entwurf und plastisch-bildhauerischer Arbeit. Ausgehend von der Modellhaftigkeit des Baukörpers und seiner prägnanten doppelten Sheddach-Konstruktion unternimmt er einen architektonischen Eingriff, der die Proportionen des Innenraums und dessen Wahrnehmung stark verändert.
THE INNER HALF HERMITAGE ist ein subtiles Spiel mit formalen, architektonischen und semantischen Zuschreibungen und festgeschriebenen Bedeutungen: ‚Hermitage’ verweist sowohl auf eine Einsiedelei (eine abgelegene mönchische Klause), als auch auf bekannte Kunstsammlungen und ist hier sowohl auf die Simultanhalle als Entwurf für ein Museum bezogen, als auch auf ihre Lage in der Kölner Peripherie. Die installative Zweigeteiltheit des Raumes operiert mit Strategien künstlerischer Inszenierung, wie Leere und Verbergen, Ausblick und Erhabenheit, die aufgerufen, verschoben und schematisiert werden. Straubs Faszination für die Sphäre des Sakralen auf der einen und des Profanen auf der anderen Seite und die in beiden so oft vorzufindende Ambivalenz klingt an, welche die Dinge, Bilder und Objekte und die Inszenierungen unserer abendländischen Kulturgeschichte prägt.
Die Wand, provisorisch zwischen Boden und Decke verkeilt, ein Holzskelett beplankt mit Wellpappe, hat keine statische Funktion, ist vielmehr ein den Raum teilendes architektonisches Zitat. Ein Objekt, das den Blick verstellt. Ausstellungsstück und Kulisse zur Inszenierung der Skulptur im zweiten Raum. Auch die Skulptur ist nicht massiv. Sie erreicht ihre Scheitelhöhe von ca. 5,50 Meter durch ein selbst entwickeltes Teleskopsystem aus ineinander gesteckten Aluminium-Rohren. Sie legt ihr Konstruktionsskelett offen aus sich wiederholenden Proportionen des Dreiecks, einer aufstrebenden Form, ähnlich einem gotischen Wimperg. Ein reduziertes 1:1 Architekturmodell, vielleicht für ein futuristisches Tipi oder einen neoexpressionistischen Pavillon.
Wand und Skulptur sind Versatzstücke einer Ausstellungsinszenierung, die hier im Probebau eines Museums als potentielle Träger von Bedeutungen miteinander kombiniert werden. Über das Ausstellungsdisplay spürt Straub den genuin zeitgenössischen Bedingungen und Möglichkeiten – nicht nur des Schaffens, sondern – des Zeigens von aktueller Kunst nach.