1937. Auf Spurensuche
20 Jun 2007 - 30 Mar 2008
Ernst Ludwig Kirchner,
Kranker in der Nacht;
Der Kranke, 1920 (1922)
Öl auf Leinwand,
90,5 x 100 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn
Kranker in der Nacht;
Der Kranke, 1920 (1922)
Öl auf Leinwand,
90,5 x 100 cm
© VG Bild-Kunst, Bonn
1937. Auf Spurensuche
Zur Erinnerung an die Aktion „Entartete Kunst“
20. Juni 2007 – 30. März 2008
Das Jahr 1937 steht für die rigide Gleichschaltung des Kunstbetriebs durch das Hitler-Regime und die damit einhergehende Zerschlagung der Moderne in Deutschland. Die Werke jener Künstler, die schon seit 1933 unter Diskriminierung und Verfolgung litten, wurden in beispiellosen Aktionen innerhalb weniger Wochen in den deutschen Museen beschlagnahmt
Anlässlich des siebzigsten Jahrestags der Ereignisse im Sommer 1937 geht das Sprengel Museum Hannover in seiner Sammlung der klassischen Moderne auf Spurensuche. Ein Rundgang lenkt die Aufmerksamkeit auf Bilder und Skulpturen von neunzehn Künstlern, die das weite Spektrum der verschiedenen avantgardistischen Strömungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts präsentieren. Die Erinnerung an die Geschichte der Werke und das Schicksal ihrer Urheber in den Jahren der nationalsozialistischen Verfolgung steht im Mittelpunkt der Betrachtung. In einigen Bildern lassen sich darüber hinaus konkrete Hinweise auf die Zeitgeschichte und die Reaktionen der Künstler aufspüren. Manche Werke, wie El Lissitzkys Proun R.V.N.2 (1923) und Ernst Ludwig Kirchners Kranker in der Nacht (1920/1922), befanden sich schon vor 1937 in der Kunstabteilung des Provinzialmuseums in Hannover. Sie überstanden die Beschlagnahmeaktion und wurden 1963 von der Stadt, beziehungsweise 1977 vom Land Niedersachsen erneut erworben. Zwei weitere Werke, Emil Noldes Herbstmeer IX (1910) und Otto Müllers Liebespaar (um 1920), die ehemals zu Museumssammlungen in München und Breslau gehörten, waren neben Kirchners Gemälde darüber hinaus nachweislich Exponate der Ausstellung „Entartete Kunst“.
Der hier vorgestellte Rundgang im Sprengel Museum Hannover kann ausnahmslos namhafte Künstler und viele Hauptwerke präsentieren, was nicht zuletzt dem großen Engagement privater Mäzene aus Hannover wie Fritz Beindorff, Wilhelm Stichweh, Hermann Bode oder Bernhard und Margrit Sprengel mit zu verdanken ist. Sie ermöglichten, dass die Moderne trotz des 1937 erfolgten radikalen Schlags heute in ihrer ganzen Breite und Vielfalt wieder in der Stadt präsent ist.
Zur Ausstellung erscheint dank der Unterstützung des Vereins der Freunde des Sprengel Museum Hannover e. V. in der Reihe „Beiträge zur Sammlung“ eine Broschüre mit dem Titel 1937. Auf Spurensuche – Zur Erinnerung an die Aktion „Entartete Kunst“
zum Preis von 8 €.
Am Samstag, 6. Oktober 2007, finden im Sprengel Museum Hannover drei Vorträge statt, die grundlegend über das Thema informieren. Referenten sind Dr. Christian Fuhrmeister (München), Andreas Hüneke (Berlin) und Dr. Ines Katenhusen (Hannover).
Zur Erinnerung an die Aktion „Entartete Kunst“
20. Juni 2007 – 30. März 2008
Das Jahr 1937 steht für die rigide Gleichschaltung des Kunstbetriebs durch das Hitler-Regime und die damit einhergehende Zerschlagung der Moderne in Deutschland. Die Werke jener Künstler, die schon seit 1933 unter Diskriminierung und Verfolgung litten, wurden in beispiellosen Aktionen innerhalb weniger Wochen in den deutschen Museen beschlagnahmt
Anlässlich des siebzigsten Jahrestags der Ereignisse im Sommer 1937 geht das Sprengel Museum Hannover in seiner Sammlung der klassischen Moderne auf Spurensuche. Ein Rundgang lenkt die Aufmerksamkeit auf Bilder und Skulpturen von neunzehn Künstlern, die das weite Spektrum der verschiedenen avantgardistischen Strömungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts präsentieren. Die Erinnerung an die Geschichte der Werke und das Schicksal ihrer Urheber in den Jahren der nationalsozialistischen Verfolgung steht im Mittelpunkt der Betrachtung. In einigen Bildern lassen sich darüber hinaus konkrete Hinweise auf die Zeitgeschichte und die Reaktionen der Künstler aufspüren. Manche Werke, wie El Lissitzkys Proun R.V.N.2 (1923) und Ernst Ludwig Kirchners Kranker in der Nacht (1920/1922), befanden sich schon vor 1937 in der Kunstabteilung des Provinzialmuseums in Hannover. Sie überstanden die Beschlagnahmeaktion und wurden 1963 von der Stadt, beziehungsweise 1977 vom Land Niedersachsen erneut erworben. Zwei weitere Werke, Emil Noldes Herbstmeer IX (1910) und Otto Müllers Liebespaar (um 1920), die ehemals zu Museumssammlungen in München und Breslau gehörten, waren neben Kirchners Gemälde darüber hinaus nachweislich Exponate der Ausstellung „Entartete Kunst“.
Der hier vorgestellte Rundgang im Sprengel Museum Hannover kann ausnahmslos namhafte Künstler und viele Hauptwerke präsentieren, was nicht zuletzt dem großen Engagement privater Mäzene aus Hannover wie Fritz Beindorff, Wilhelm Stichweh, Hermann Bode oder Bernhard und Margrit Sprengel mit zu verdanken ist. Sie ermöglichten, dass die Moderne trotz des 1937 erfolgten radikalen Schlags heute in ihrer ganzen Breite und Vielfalt wieder in der Stadt präsent ist.
Zur Ausstellung erscheint dank der Unterstützung des Vereins der Freunde des Sprengel Museum Hannover e. V. in der Reihe „Beiträge zur Sammlung“ eine Broschüre mit dem Titel 1937. Auf Spurensuche – Zur Erinnerung an die Aktion „Entartete Kunst“
zum Preis von 8 €.
Am Samstag, 6. Oktober 2007, finden im Sprengel Museum Hannover drei Vorträge statt, die grundlegend über das Thema informieren. Referenten sind Dr. Christian Fuhrmeister (München), Andreas Hüneke (Berlin) und Dr. Ines Katenhusen (Hannover).