Michael Noser
14 Mar - 08 May 2015
MICHAEL NOSER
Botenstoffe
14 März – 8 Mai 2015
Michael Noser, geboren 1985 in Winterthur, lebt und arbeitet in Zürich.
Die Rheinau Chronicles II, entstanden im Sommer 2013. Sie bilden den zweiten (zurzeit ersten ausgewerteten) Teil einer Chronik aus drei synchron entstandenen, medial unterschiedlichen Teilen, deren erster Teil ein schriftliches Tagebuch und dritter, Fotografien die mit dem iPhone 5 entstanden, bildet. Die Bilder der Rheinau Chroinicles II, entstanden in einem Zeichenbuch mit der Blattgrösse 25 x 25 cm (zurzeit als Objekt in der Ausstellung Vorsicht Baustellen, 7. März – 31. Mai 2015 in Sursee zu sehen). Die Pigment Print Auflage hat eine Auswahl von 45 Bildern des Zeichenbuchs zur Vorlage, die auf Bildgrösse 35 x 35 cm vergrössert wurden. In der Ausstellung sind sie im Block und chronologisch von oben links nach unten rechts gelesen zu sehen.
Einige der Bilder zeigen Selbstbildnisse. Das Körpersein, seltsam empfundene Körperwahrnehmungen, versuchte ich darzustellen. Der Körper als Fabrik, deren Teile, als unzählige wahrgenommen werden; die Arbeit, diese Teile zusammenzuhalten. Immer wieder taucht Pan der Hirtengott auf, als Wortschöpfer der Panik, als Symbol der Angst. Selbstbildnis als Albino-Pan. Der Kopf als Körper, gleich einer Zecke ohne Gliedern, mit winzigen Gesichtszügen, aufgebläht, gefüllt mit Gedanken- und Gefühlsunrat, Leere. Ein Mensch, der in seinen Kopf gestiegen ist. Eine winzige angstmachende Tablette wächst riesig an. Das Liegen auf der Pritsche / dem Bett und schauen von Filmen auf dem Computer. Masturbation. Untätigkeit und Lethargie, Lust, Schuldgefühle. Hoffnung: Pegasus, das göttliche Transportmittel, das einen über die Kindheitsdörfer und Un-Orte hinweg trägt an einen besseren Ort: Arkadien. Viele blickende Augen. Muster, Badetücher, Palme, Strand, Meer. Gehen, langsam neben der Autobahn, gegenüber von Hochhäusern, Siedlungen, Atomkraftwerken, im Tempo einer Weinbergschnecke mit einem Blumenzweig in der Hand, langsam, beständig. Es hilft nichts. Der Maler im Loft in New York versucht sich auszudrücken. Er malt und dreht sich im Kreis als Erzeuger von Illusionen. Eine träge Stadt am Tropf. Hoffnung: einmal wieder in einer Bar sitzen und mit einer Blondine flirten. Das Starren auf die Uhr, zersplitterter Kopf, hinter Gittern, wieder vernäht. Die Linie als eine flache Naht.
Dies und alles weitere, was ich dazu schreibe, was sie dazu denken, ist so wahr wie falsch. Am Ende kommen die Bilder ohne Text aus. Es bleibt kaum Zeit um Trübsal zu blasen, wir verändern die Welt“. Michael Noser, März 2015
2008-10 Master of Arts in Fine Arts an der Hochschule für Design und Kunst Luzern / 2003-2008 Studium der bildenden Kunst an der Hochschule für Design und Kunst Luzern
Einzelausstellungen: 2014 «Jardin des Plantes«, Galerie Susanna Kulli, Zürich / 2012 «Phantasma III – M», Alpineum Produzentengalerie, Luzern / 2011 «Bilder aus dem Nasenloch», Hilfiker Kunstprojekte, Luzern / 2010 «Phantasma II – Instruktion», Kunstetage, Zürich. Gruppenausstellungen (Auswahl): 2015 «Achtung Baustellen» St. Urban Hof Sursee / 2014 Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen, Kunstmuseum Luzern / 2012 «Äther», Alpineum Produzentengalerie, Luzern / 2009 «BLEI Das Gewicht der Zeichnung», Erfrischungsraum, Luzern.
Botenstoffe
14 März – 8 Mai 2015
Michael Noser, geboren 1985 in Winterthur, lebt und arbeitet in Zürich.
Die Rheinau Chronicles II, entstanden im Sommer 2013. Sie bilden den zweiten (zurzeit ersten ausgewerteten) Teil einer Chronik aus drei synchron entstandenen, medial unterschiedlichen Teilen, deren erster Teil ein schriftliches Tagebuch und dritter, Fotografien die mit dem iPhone 5 entstanden, bildet. Die Bilder der Rheinau Chroinicles II, entstanden in einem Zeichenbuch mit der Blattgrösse 25 x 25 cm (zurzeit als Objekt in der Ausstellung Vorsicht Baustellen, 7. März – 31. Mai 2015 in Sursee zu sehen). Die Pigment Print Auflage hat eine Auswahl von 45 Bildern des Zeichenbuchs zur Vorlage, die auf Bildgrösse 35 x 35 cm vergrössert wurden. In der Ausstellung sind sie im Block und chronologisch von oben links nach unten rechts gelesen zu sehen.
Einige der Bilder zeigen Selbstbildnisse. Das Körpersein, seltsam empfundene Körperwahrnehmungen, versuchte ich darzustellen. Der Körper als Fabrik, deren Teile, als unzählige wahrgenommen werden; die Arbeit, diese Teile zusammenzuhalten. Immer wieder taucht Pan der Hirtengott auf, als Wortschöpfer der Panik, als Symbol der Angst. Selbstbildnis als Albino-Pan. Der Kopf als Körper, gleich einer Zecke ohne Gliedern, mit winzigen Gesichtszügen, aufgebläht, gefüllt mit Gedanken- und Gefühlsunrat, Leere. Ein Mensch, der in seinen Kopf gestiegen ist. Eine winzige angstmachende Tablette wächst riesig an. Das Liegen auf der Pritsche / dem Bett und schauen von Filmen auf dem Computer. Masturbation. Untätigkeit und Lethargie, Lust, Schuldgefühle. Hoffnung: Pegasus, das göttliche Transportmittel, das einen über die Kindheitsdörfer und Un-Orte hinweg trägt an einen besseren Ort: Arkadien. Viele blickende Augen. Muster, Badetücher, Palme, Strand, Meer. Gehen, langsam neben der Autobahn, gegenüber von Hochhäusern, Siedlungen, Atomkraftwerken, im Tempo einer Weinbergschnecke mit einem Blumenzweig in der Hand, langsam, beständig. Es hilft nichts. Der Maler im Loft in New York versucht sich auszudrücken. Er malt und dreht sich im Kreis als Erzeuger von Illusionen. Eine träge Stadt am Tropf. Hoffnung: einmal wieder in einer Bar sitzen und mit einer Blondine flirten. Das Starren auf die Uhr, zersplitterter Kopf, hinter Gittern, wieder vernäht. Die Linie als eine flache Naht.
Dies und alles weitere, was ich dazu schreibe, was sie dazu denken, ist so wahr wie falsch. Am Ende kommen die Bilder ohne Text aus. Es bleibt kaum Zeit um Trübsal zu blasen, wir verändern die Welt“. Michael Noser, März 2015
2008-10 Master of Arts in Fine Arts an der Hochschule für Design und Kunst Luzern / 2003-2008 Studium der bildenden Kunst an der Hochschule für Design und Kunst Luzern
Einzelausstellungen: 2014 «Jardin des Plantes«, Galerie Susanna Kulli, Zürich / 2012 «Phantasma III – M», Alpineum Produzentengalerie, Luzern / 2011 «Bilder aus dem Nasenloch», Hilfiker Kunstprojekte, Luzern / 2010 «Phantasma II – Instruktion», Kunstetage, Zürich. Gruppenausstellungen (Auswahl): 2015 «Achtung Baustellen» St. Urban Hof Sursee / 2014 Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen, Kunstmuseum Luzern / 2012 «Äther», Alpineum Produzentengalerie, Luzern / 2009 «BLEI Das Gewicht der Zeichnung», Erfrischungsraum, Luzern.