Susanna Kulli

Peter Z. Herzog

08 Feb - 08 Mar 2015

PETER Z. HERZOG
Lambda Prints & „Environics“
8 Februar – 8 März 2015

Längere Aufenthalte führten Peter Z. Herzog, 1950 in Basel geboren, in Zürich lebend, nach Paris, Wien und Berlin. 2005 wurde ihm der renommierte Kunstpreis des Kantons Zürich überreicht.

Die Welt von Peter Z. Herzog ist rätselhaft wie die Titel seiner Werke. „Dissipation KK“ und „Web“ nennt er zwei Fotografien, die durch Bild-Demontagen (Cut Ups) entstanden sind. Herzog ist ein Spezialist des Wiederverwertens und der damit verbundenen Neukontextualiserung von Materialien. Aus hunderten von Papierschnipseln unserer alltäglichen Bilderflut generiert er ebenso poetische wie magische Bilder. „Mich interessiert es nicht, ein ästhetisches Vergnügen auf die Spitze zu treiben. Ich bin an kulturübergreifenden Kontexten interessiert.“

So ist denn auch kein hierarchisches Wachsen, sondern ein wildes Wuchern mit unzähmbaren Querverbindungen charakteristisch für seine Arbeiten. Es verwundert nicht, dass er Hieronymus Boschs „Garten der Lüste“ mit dessen „ausufernden Heterothematizität“ (Herzog) als Inspirationsquelle nennt.

Nicht weniger interessant als die nahrhafte Kunst des Kontextforschers Herzog ist seine Literatur, sind seine Zeichnungen und die Künstlerbücher: „Evironics“. Auch sie ein Produkt von Herzogs rhizomatischer Arbeitsweise. Seit vielen Jahren wälzt es sich ständig vorwärts wie ein Fluss, immer breiter werdend, ein Work-in-Progress, in dem Herzog wichtige Zeit-Kontexte mit seiner Erfahrungswelt kurzschliesst und bearbeitet. Darunter beispielsweise Kassabons, Kinokarten, Zeitungsbilder, die mit Schriftelementen oder Textfragmenten versehen sind. Das Poetische ist in seinen sprachlichen und bildnerischen Arbeiten gleichermassen präsent.

Zeichnungen von Peter Z. Herzog sind ua. Publikationen von Ingrid Fichtner, Sabine Hassinger, Oswald Egger, Felix Philipp Ingold, Mario Billia oder Carlpeter Braegger, enthalten.
 

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