Susanna Kulli

Vanessa van Obberghen

22 Aug - 06 Oct 2007

VANESSA VAN OBBERGHEN
"BIG WIG"

Vanessa van Obberghen, 1969 in Seoul geboren, lebt und arbeitet in Antwerpen.
Vanessa van Obberghen bestreitet mit der Ausstellung BIG WIG in der Galerie Susanna Kulli in Zürich ihre erste Einzelausstellung in der Schweiz. Zuvor konnte man ihrem Werk 2006 in der Kunsthalle Bern in der Ausstellung PRE-EMPTIVE begegnen, in der Philippe Pirotte 11 Künstler aus 8 Nationen einander gegenüberstellte.
Vanessa van Obberghens Interesse liegt in der (Un-) Möglichkeit von kulturellem Transfer mit spezifischem Focus auf die Stadt Dakar (Senegal). Die greifbare Nähe einerseits und die totale Unnahbarkeit andererseits bilden den Rahmen von Van Obberghens neuster Arbeit Sowohl vordergründig als auch inhaltlich.Sie handelt von der Identifikation und von der Unmöglichkeit derselben. Die Welt ist das, was wir von ihr wissen. Doch nicht immer können wir unseres Wissens sicher sein.
Eine Serie von Schauboxen bezieht den Besucher der Galerie in eine afrikanisch-religiöse Handlung ein. Sie geben eine chaotisch laute Situation wieder, aus der es kaum ein Entkommen gibt. Abbildungen auf poliertem Aluminium geben der Fotografie eine Art „bling bling“ Charakter. Die Ausstellung konzentriert sich um den angenommenen und vorausgesetzten BIG WIG (Häuptling, religiöses und politisches Oberhaupt, Leitfigur) Charakter im religiösen Sinn: Masse, Hysterie und Fetischismus. Die Präsenz des BIG WIG dehnt sich über ein Graffiti sowie mittels Aufkleber mit dem Abbild Cheikh Ahmadon Bambas in den Aussenraum der Galerie, in die Stadt Zürich, aus
Ein Video zeigt einen weissen Mann, der in einer Disco den afrikanischen Rhythmus verinnerlichen, teilhaftig werden will. Zusammen mit den Bildern konstituiert es eine Art Basis eines modernen Psycho-Thrillers und wie Phillip Pirotte in einem Text über Vanessa van Obbergens schrieb: „far away“ cultures an their „strange religious habits“, and the „illicit“ desire for Western consumer goods versus the banality of a Western world oriented towards a normality and refusing to assume differentiality“
Um mit einem Zitat von Alain Robbe Grillet über Antonioni’s „Blow up“ zu schliessen: „die Bilder verbergen nichts. Was man sieht ist sehr deutlich, aber der Sinn der Bilder ist immer zweifelhaft und wird im Verlauf des Films immer zweifelhafter. Wenn das Publikum nach Hause geht, ist der Film noch offen (...) das ist eine der wichtigsten Eigenschaften der Moderne.“
Ausstellungen von Vanessa van Obberghen fanden u.a. statt:
2007 „strike a pose“ circuit, Lausanne; 2006, “PRE-EMTIVE”, Kunsthalle Bern; 2005 „monopolis“, witte de with, Rotterdam; 2005 „camouflage“, casa de romulo Gallegos, Fundacion Celarg, Caracas; 2006 „Gentilesse“, Objectif-exhibition, Antwerpen 2001 „waxale“ cascoprojects, Utrecht; 2001 „with x“ artforum, curated by Luc Tuymans
 

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