Thomas Rehbein

Christian Weihrauch, Peter Torp, Ernst Stark

04 Mar - 22 Apr 2006

Christian Weihrauch, Peter Torp, Ernst Stark
Wo bleiben die Helden?
4. März - 22. April 2006

Eröffnung Samstag 4. März 2006 15.00 – 18.00 Uhr


Wir freuen uns, zum ersten Mal Arbeiten von Christian Weihrauch, Peter Torp und Ernst Stark in der Galerie präsentieren zu können.


Christian Weihrauch

...Das Haus, die Gegenstände seiner Einrichtung, die Erinnerungen an die Kindheit, sie formen sich in seinen Vorstellungen zu verwunschenen Geschichten und finden Eingang in seine Bilder, als märchenhafte Erzählungen, die sich unversehens im Inneren von Gefäßen und Körperteilen, von Kleidungsstücken und Raumelementen wieder finden. Das Haus des Großvaters war einer der geheimnisvollsten Aufenthaltsorte seiner Kindheit, eine Mischung aus Schauer und Glück. Die Glaspokale mit rätselhaften Emblemen im Wohnzimmerschrank des Großvaters beflügelten die Phantasie. Heute ist es der Ort, an dem die Erinnerungen wie Gewürze einen Duft der Vergangenheit erzeugen, an dem Christian Weihrauchs Wanderungen durch Räume – als er sich nämlich vornahm, Raum für Raum abzuzeichnen – ihren Ausgang genommen haben.(...)
Auszug aus einem Text von Katja Schneider, 2004


Peter Torp

Peter Torp stellt die Fragen, die im Wissenschaftsbereich keinen Nährboden haben und er findet dabei zu den Antworten, die unmittelbar berühren, weil sie fernab konventioneller Erklärungsmuster angesiedelt sind. (...) Einfallsreiche Blickvielfalt und zeichnerische Präzision, Bilder in denen Humor, Abgründiges und unerwartete Sichten sich kreuzen, eine Sprache von großer atmosphärischer Dichte formen die Welt, in der die Grenzen zwischen dem Gegebenen und dem Möglichen, dem als normal Empfundenen und dem absurd Erachteten stets im Fluß bleiben. Torps künstlerische Arbeit ist mit einer Art Grundlagenforschung zu vergleichen und beinhaltet zudem die hohe Realitätsdichte des Märchens, die uns die dokumentarische Realitätsbeschreibung unterschlägt.
Hans Werner Schmidt, 2000


Ernst Stark

...Es ging um die Suche nach einem zuverlässigen Bildmedium, und es scheint, als habe der Künstler sich genau dieses Projekt zum Ziel gesetzt, wenn er vorgefundene Bildvorlagen in Holz reproduziert. Die Bildprodukte der Allerweltsfotografie transformiert er so in ein Gegenmedium größerer Beständigkeit. Nicht um die steife kunsthistorische Würde des traditionellen Werkstoffes Holz und der Bildschnitzerei geht es dabei, sondern um die Reaktion der Bilder mit einer ihnen fremden Dauerhaftigkeit. Starks Versuchsanordnung bewirkt einen physikalischen Verlangsamungsprozess, der gegen die zirkuläre Bilderflut in Anschlag gebracht wird: Mit der Verlängerung des Herstellungsprozesses durch die Verwendung eines mühsam zu handhabenden Materials, mit Hilfe der Geschichte des Materials selbst, in dem die Biografie seines organischen Wachstums abgespeichert ist; und durch die unzeitgemäße Dauer des plastischen Objekts, das auch nach seiner Vollendung altert, aber nicht verfällt. (...)
Auszug aus einem Text von Gerrit Gohlke, 2003


Image © Peter Torp
Tundra, 2004
Aquarell auf Papier
200 x 270 cm
 

Tags: Gerrit Gohlke