One more
16 Jan - 28 Feb 2009
Jene Highstein
The Doorway and The Tunnel, 2008
Nickelbeschichtete Bronze / Nickel plated bronze
15 x 27 x 2,5 cm und 7,5 x 4 x 19 cm
Ed. 1/2
The Doorway and The Tunnel, 2008
Nickelbeschichtete Bronze / Nickel plated bronze
15 x 27 x 2,5 cm und 7,5 x 4 x 19 cm
Ed. 1/2
ONE more ist eine Ausstellung über die Verbindung von Minimal Art und Conceptual Art, mit Arbeiten von: Lawrence Anastasi, William Anastasi, Carl Andre, Robert Barry, Dove Bradshaw, Marcia Hafif, Jene Highstein, Melissa Kretschmer, Sol LeWitt, Richard Nonas, Janet Passehl, Cordy Ryman, Robert Ryman und Merrill Wagner.
Jede der vierzehn, in der Ausstellung ONE more gezeigten Arbeiten, ist mindestens mit einer der jeweiligen Ästhetiken der Minimal oder Conceptual Art verbunden, welche sich in den 1960er Jahren entwickelten. Beide Kunstrichtungen waren kritische und erfindungsreiche Reaktionen auf den Formalismus, der im Grunde zu einer Art Zwangsjacke für die Kunst geworden war, und beide verstanden Kunst generell als ein Konzept und nicht länger als ein bestimmtes Medium.
Wie die Kritikerin Lucy Lippard herausstellte, bedeutete die Conceptual Art vor allem eine Dematerialisierung des Kunstobjektes, während die Mimimal Art im Gegensatz dazu die Form dessen annahm, was Donald Judd als „specific objects“ bezeichnet. Die Ausstellung ONE more lässt jedoch deutlich werden, dass beide Bewegungen nicht nur eng miteinander verbunden waren, sondern sich tatsächlich häufig überschnitten, insbesondere in den späten, wegweisenden Arbeiten Sol LeWitts. Statt sich jedoch auf generelle Charakterisierungen zu konzentrieren, richtet ONE more ihre Aufmerksamkeit auf eine differenzierte und komplexe Darstellung dieser Berührungspunkte von Conceptual Art und Miminal Art.
Die Verbindung dieser Richtungen umfasst das Verstehen von Materialien und ihrer physikalischen und visuellen Eigenschaften als integralen Bestandteil konzeptueller Prozesse, Systeme und Objekte. In dieser Hinsicht geht ONE More über die verbreitete Auffassung von konzeptuellen und materiellen Aspekten der Kunst, als sich gegenseitig ausschließende Gegensätze hinaus. Von einer engeren und dynamischen Verbindung beider Aspekte ausgehend, öffnet die Ausstellung den Blick für den Austausch von abstrakten Ideen und der greifbaren Präsenz der Materialien - das Konzeptuelle materialisiert sich, während das Material konzeptuelle Qualitäten aufweist. Das gedankliche Gebäude erfährt eine Erweiterung im Material und die materielle Welt erweitert sich durch die Logik des Konzeptuellen – diese gegenseitige Erweiterung wird paradoxerweise mit reduzierten Mitteln, dem Prinzip der Miminal Art garantiert. Das Paradoxon ist hier jedoch der entscheidende Punkt: indem die Verwendung des Materials einfach und klar gehalten ist, präsentieren die Arbeiten das Potential und die Offenheit desselben.
Der Begriff Conceptual Art wurde von Sol LeWitt mit seinen „Paragraphen über die Conceptual Art“ geprägt, die im Sommer 1967 in der Kunstzeitschrift ARTFORUM erscheinen. Diese „Paragraphen“ bedeuteten ein theoretisches Gerüst für eine ausschließlich um das künstlerische Konzept kreisenden Kunst. Eigentümlicherweise waren sie aber mit Fotos von Arbeiten minimalistischer Provenienz illustriert. Damit hat Sol Lewitt, zumindest unbewusst, einen künstlerischen Ausweg aus den festgefahrenen Untersuchungen plastischer Elementarstrukturen signalisiert, wie sie in der Minimal Art betrieben worden waren, und zugleich einen wichtigen Beleg für die engen Verknüpfungen zwischen Minimal Art und Conceptual Art geschaffen.
Lillemose / Rehbein 2008
Kuratiert von Dove Bradshaw, Dank an die Sammlung Mondstudio, Kristian Hornsleth, Sam Jedig, Andrée Sfeir-Semler und Galerie Tschudi
Jede der vierzehn, in der Ausstellung ONE more gezeigten Arbeiten, ist mindestens mit einer der jeweiligen Ästhetiken der Minimal oder Conceptual Art verbunden, welche sich in den 1960er Jahren entwickelten. Beide Kunstrichtungen waren kritische und erfindungsreiche Reaktionen auf den Formalismus, der im Grunde zu einer Art Zwangsjacke für die Kunst geworden war, und beide verstanden Kunst generell als ein Konzept und nicht länger als ein bestimmtes Medium.
Wie die Kritikerin Lucy Lippard herausstellte, bedeutete die Conceptual Art vor allem eine Dematerialisierung des Kunstobjektes, während die Mimimal Art im Gegensatz dazu die Form dessen annahm, was Donald Judd als „specific objects“ bezeichnet. Die Ausstellung ONE more lässt jedoch deutlich werden, dass beide Bewegungen nicht nur eng miteinander verbunden waren, sondern sich tatsächlich häufig überschnitten, insbesondere in den späten, wegweisenden Arbeiten Sol LeWitts. Statt sich jedoch auf generelle Charakterisierungen zu konzentrieren, richtet ONE more ihre Aufmerksamkeit auf eine differenzierte und komplexe Darstellung dieser Berührungspunkte von Conceptual Art und Miminal Art.
Die Verbindung dieser Richtungen umfasst das Verstehen von Materialien und ihrer physikalischen und visuellen Eigenschaften als integralen Bestandteil konzeptueller Prozesse, Systeme und Objekte. In dieser Hinsicht geht ONE More über die verbreitete Auffassung von konzeptuellen und materiellen Aspekten der Kunst, als sich gegenseitig ausschließende Gegensätze hinaus. Von einer engeren und dynamischen Verbindung beider Aspekte ausgehend, öffnet die Ausstellung den Blick für den Austausch von abstrakten Ideen und der greifbaren Präsenz der Materialien - das Konzeptuelle materialisiert sich, während das Material konzeptuelle Qualitäten aufweist. Das gedankliche Gebäude erfährt eine Erweiterung im Material und die materielle Welt erweitert sich durch die Logik des Konzeptuellen – diese gegenseitige Erweiterung wird paradoxerweise mit reduzierten Mitteln, dem Prinzip der Miminal Art garantiert. Das Paradoxon ist hier jedoch der entscheidende Punkt: indem die Verwendung des Materials einfach und klar gehalten ist, präsentieren die Arbeiten das Potential und die Offenheit desselben.
Der Begriff Conceptual Art wurde von Sol LeWitt mit seinen „Paragraphen über die Conceptual Art“ geprägt, die im Sommer 1967 in der Kunstzeitschrift ARTFORUM erscheinen. Diese „Paragraphen“ bedeuteten ein theoretisches Gerüst für eine ausschließlich um das künstlerische Konzept kreisenden Kunst. Eigentümlicherweise waren sie aber mit Fotos von Arbeiten minimalistischer Provenienz illustriert. Damit hat Sol Lewitt, zumindest unbewusst, einen künstlerischen Ausweg aus den festgefahrenen Untersuchungen plastischer Elementarstrukturen signalisiert, wie sie in der Minimal Art betrieben worden waren, und zugleich einen wichtigen Beleg für die engen Verknüpfungen zwischen Minimal Art und Conceptual Art geschaffen.
Lillemose / Rehbein 2008
Kuratiert von Dove Bradshaw, Dank an die Sammlung Mondstudio, Kristian Hornsleth, Sam Jedig, Andrée Sfeir-Semler und Galerie Tschudi