Stephan Melzl
18 Apr - 19 May 2012
Dies ist die fünfte Einzelausstellung von Stephan Melzl in der Thomas Rehbein Galerie.
In seinen neuen Arbeiten konstruiert Melzl eigenwillige, verrätselte Bildwelten. Im Spiel mit Doppelungen, etwa in der Modellierung seiner Requisiten deren Formgebung wieder im Habitus seiner Figuren aufgegriffen wird, öffnen sich neue Bildräume. So findet sich die Form einer ausgedrückten Zigarette in der Haltung einer kauernd im Bildhintergrund liegenden, nackten, weiblichen Figur wieder. Ganz in sich zusammengesunken verweilt die Figur dort und scheint dem Boden ebenso verhaftet zu sein wie die erloschene Zigarettenkippe.
Melzl’s Arbeiten wohnt eine unheimliche und melancholische Atmosphäre inne. Unter dunklen, tiefziehenden Wolkenformationen und einem mystischem Licht setzt er seine zumeist halbwüchsigen Protagonisten in unwirklich erscheinende, von innen her leuchtende Szenerien. Oftmals hat Melzl ihnen Hüte aufgesetzt. Die Gesichter werden dadurch nahezu vollständig verdeckt, geradezu unkenntlich gemacht und so die formal reduzierte Darstellung der Figuren intensiviert.
Unheimlich wirken die künstlich gestalteten Welten in den Aquarien, die den Hintergrund lauschiger Schlafszenen dominieren. Es sind in sich geschlossene Welten, abgesteckt und eingefasst in geräumigen Glaskästen, die zugleich die Schlafenden vor dem bedrohlichem, zwielichtigem Geschehen im Wasser abschirmen. Wie das Traumgeschehen, das oft von bizarrem und zusammenhanglosem Inhalt ist, bergen auch die fiktiven Unterwasserwelten etwas Surreales. Sie verbildlichen gar die Traumwelten, in die seine Schlafenden hinabsinken.
Weibliche Figuren schweben wie mächtige Giganten in türkisblauem Wasser. Als blicke man durch eine große Lupe, lässt das Wasser ihre Körper riesig, deutlich überproportioniert zu ihren Köpfen erscheinen. Dieses Spiel mit den Größenverhältnissen bildet eine wiederkehrende Komponente in seinen Bildern. Jedes Detail in seinen Bildern ist bewusst gesetzt, aber nicht alle naturalistischen Bildkompositionen versprechen auch ein eindeutig zu entschlüsselndes Bildthema. Vergebens sucht man hier nach narrativen Bildzusammenhängen; etwas Unauflösbares liegt in seinen Bildern.
(Miriam Walgate, 2012)
In seinen neuen Arbeiten konstruiert Melzl eigenwillige, verrätselte Bildwelten. Im Spiel mit Doppelungen, etwa in der Modellierung seiner Requisiten deren Formgebung wieder im Habitus seiner Figuren aufgegriffen wird, öffnen sich neue Bildräume. So findet sich die Form einer ausgedrückten Zigarette in der Haltung einer kauernd im Bildhintergrund liegenden, nackten, weiblichen Figur wieder. Ganz in sich zusammengesunken verweilt die Figur dort und scheint dem Boden ebenso verhaftet zu sein wie die erloschene Zigarettenkippe.
Melzl’s Arbeiten wohnt eine unheimliche und melancholische Atmosphäre inne. Unter dunklen, tiefziehenden Wolkenformationen und einem mystischem Licht setzt er seine zumeist halbwüchsigen Protagonisten in unwirklich erscheinende, von innen her leuchtende Szenerien. Oftmals hat Melzl ihnen Hüte aufgesetzt. Die Gesichter werden dadurch nahezu vollständig verdeckt, geradezu unkenntlich gemacht und so die formal reduzierte Darstellung der Figuren intensiviert.
Unheimlich wirken die künstlich gestalteten Welten in den Aquarien, die den Hintergrund lauschiger Schlafszenen dominieren. Es sind in sich geschlossene Welten, abgesteckt und eingefasst in geräumigen Glaskästen, die zugleich die Schlafenden vor dem bedrohlichem, zwielichtigem Geschehen im Wasser abschirmen. Wie das Traumgeschehen, das oft von bizarrem und zusammenhanglosem Inhalt ist, bergen auch die fiktiven Unterwasserwelten etwas Surreales. Sie verbildlichen gar die Traumwelten, in die seine Schlafenden hinabsinken.
Weibliche Figuren schweben wie mächtige Giganten in türkisblauem Wasser. Als blicke man durch eine große Lupe, lässt das Wasser ihre Körper riesig, deutlich überproportioniert zu ihren Köpfen erscheinen. Dieses Spiel mit den Größenverhältnissen bildet eine wiederkehrende Komponente in seinen Bildern. Jedes Detail in seinen Bildern ist bewusst gesetzt, aber nicht alle naturalistischen Bildkompositionen versprechen auch ein eindeutig zu entschlüsselndes Bildthema. Vergebens sucht man hier nach narrativen Bildzusammenhängen; etwas Unauflösbares liegt in seinen Bildern.
(Miriam Walgate, 2012)