Anthony McCall & Éric Rondepierre
18 Mar - 20 May 2006
Anthony McCall & Éric Rondepierre
Light Installations and Photography
18.03. - 20.05.2006
Eröffnung: 18. März 2006 ab 16 Uhr in der Galerie Thomas Zander
Eröffnung der Licht-Installation von Anthony McCall im Neuen Kunstforum: 18. März 18-21 Uhr
Eröffnungsrede: 17 Uhr Galerie Thomas Zander, Hubertus von Amelunxen
Die Ausstellung wird kuratiert von Hubertus von Amelunxen, Rektor der École Européenne Supérieure de l'Image, Angoulême/Poitiers.
Die Ausstellung findet mit freundicher Unterstützung des Neuen Kunstforum statt.
"You and I Horizontal" (2005) von Anthony McCall wird im Juni auf der Art Unlimited im Rahmen der Art Basel 2006 gezeigt.
In den Arbeiten von Anthony McCall und Éric Rondepierre wird Film zum Material – zum Material skulptural ambitionierter Installation, Graphik oder Fotografie. Beide Künstler schaffen damit einen medienreflexiven Wechsel. Linearität und Zeitlichkeit werden zum verbindenden Element der verschiedenen visuellen Künste. Timelines begegnen der zeitlichen Eigenart des filmischen und photographischen Bildes, sei es in Gestalt von Stillstellung und Überblendung, oder als Medium des Entstehens und Verschwindens.
Die Film-Installationen von Anthony McCall (*1946) sind graphisch motiviert, werden filmisch verwirklicht und entfalten einen plastischen Effekt. Auf den einzelnen Bildern (Frames) einer Filmrolle entwickelt sich kontinuierlich eine Form, die durch den Filmprojektor in einen Nebel verhangenen Raum geworfen wird. Indem sich das Licht im Nebel fängt, entsteht eine durch Licht geschaffene Rauminstallation, die sich mit der Entwicklung der Linie im Film langsam verschiebt. Mit seiner einflussreichen Arbeit „Line Describing a Cone“ (1973), die die Galerie Thomas Zander einmalig am 17. März zeigt, hat McCall die Bedeutung von Licht und Luft paradigmatisch zum Thema gemacht. Über einen Zeitraum von 30 Minuten entsteht ein Ring, der als projiziertes Licht den Lichtkegel des Projektors wie als Tunnel räumlich nachvollzieht. „Doubling Back“ (2003) und „You and I, Horizontal“ (2005) sind Weiterentwicklungen dieses ursprünglichen filmischen Projekts. In ihnen entstehen Lichträume metaphorisch als sich verschränkende Wellen. Die Entfaltung der Linien und ihr Widerspiel lassen komplexe Zeiträume entstehen. Anstelle einer bloßen Linearität der Zeit sind in McCalls filmisch bewegten Linien deren Interferenzen und Falten konnotiert. Auf diese Weise spiegeln seine Timelines gerade die Ereignisdimensionen zeitlichen Geschehens. Die Galerie Thomas Zander präsentiert abwechselnd zwei Lichtinstallationen und einzelne Frames, die deren graphische Grundlage dokumentieren, mit „Water Table“ (1972) frühe Fotoarbeiten McCalls, die sich gleichermaßen mit der formalen und analytischen Konstruktion von Volumen durch Linien, Licht, Kontrast und Kontur beschäftigen.
Die Bilder Éric Rondepierres (*1950) übersetzen bewegte Bilder zurück in Fotografie. Auch er hebt mit dem kinematographischen Aspekt von Licht und Linie Momente der Konstruktion von Volumen bzw. der analytischen Trennung hervor. Allerdings stellen Rondepierres Repräsentationen von Repräsentationen in erster Linie den filmischen Prozess still. Sie schneiden Einzelbilder aus ihm heraus, schaffen Zeitsprünge (Zeit-Bilder im Sinne von Gilles Deleuze) und irrationale Übergänge.
Insbesondere in den Zyklen „Diptyka“ (1998-2000) und „Suites“ (1999-2001) entwickelt Rondepierre die Zeitlichkeit des Films entlang der Linie. Seine Timelines vollziehen sich anhand des Zwischenraums der Einzelbilder, anhand des schwarzen Rands der einzelnen Frames. Frames, also Rahmen, sind sowohl Bedingung des Bildes, als sie es als Abstraktionen (als zeitliche und räumliche Ausschnitte) auch verstellen. Vorbeiziehende Landschaften („Stance“ 1996-98) und still gestellte Gesten (“Foule“ 1999-2001) führen den kontingenten Augenblick des Bildes ausdrücklich als Verfremdung vor. Die Galerie Thomas Zander zeigt einen repräsentativen Ausschnitt aus Rondepierres fotografischer Arbeit der letzten zehn Jahre.
www.neues-kunstforum.com
Light Installations and Photography
18.03. - 20.05.2006
Eröffnung: 18. März 2006 ab 16 Uhr in der Galerie Thomas Zander
Eröffnung der Licht-Installation von Anthony McCall im Neuen Kunstforum: 18. März 18-21 Uhr
Eröffnungsrede: 17 Uhr Galerie Thomas Zander, Hubertus von Amelunxen
Die Ausstellung wird kuratiert von Hubertus von Amelunxen, Rektor der École Européenne Supérieure de l'Image, Angoulême/Poitiers.
Die Ausstellung findet mit freundicher Unterstützung des Neuen Kunstforum statt.
"You and I Horizontal" (2005) von Anthony McCall wird im Juni auf der Art Unlimited im Rahmen der Art Basel 2006 gezeigt.
In den Arbeiten von Anthony McCall und Éric Rondepierre wird Film zum Material – zum Material skulptural ambitionierter Installation, Graphik oder Fotografie. Beide Künstler schaffen damit einen medienreflexiven Wechsel. Linearität und Zeitlichkeit werden zum verbindenden Element der verschiedenen visuellen Künste. Timelines begegnen der zeitlichen Eigenart des filmischen und photographischen Bildes, sei es in Gestalt von Stillstellung und Überblendung, oder als Medium des Entstehens und Verschwindens.
Die Film-Installationen von Anthony McCall (*1946) sind graphisch motiviert, werden filmisch verwirklicht und entfalten einen plastischen Effekt. Auf den einzelnen Bildern (Frames) einer Filmrolle entwickelt sich kontinuierlich eine Form, die durch den Filmprojektor in einen Nebel verhangenen Raum geworfen wird. Indem sich das Licht im Nebel fängt, entsteht eine durch Licht geschaffene Rauminstallation, die sich mit der Entwicklung der Linie im Film langsam verschiebt. Mit seiner einflussreichen Arbeit „Line Describing a Cone“ (1973), die die Galerie Thomas Zander einmalig am 17. März zeigt, hat McCall die Bedeutung von Licht und Luft paradigmatisch zum Thema gemacht. Über einen Zeitraum von 30 Minuten entsteht ein Ring, der als projiziertes Licht den Lichtkegel des Projektors wie als Tunnel räumlich nachvollzieht. „Doubling Back“ (2003) und „You and I, Horizontal“ (2005) sind Weiterentwicklungen dieses ursprünglichen filmischen Projekts. In ihnen entstehen Lichträume metaphorisch als sich verschränkende Wellen. Die Entfaltung der Linien und ihr Widerspiel lassen komplexe Zeiträume entstehen. Anstelle einer bloßen Linearität der Zeit sind in McCalls filmisch bewegten Linien deren Interferenzen und Falten konnotiert. Auf diese Weise spiegeln seine Timelines gerade die Ereignisdimensionen zeitlichen Geschehens. Die Galerie Thomas Zander präsentiert abwechselnd zwei Lichtinstallationen und einzelne Frames, die deren graphische Grundlage dokumentieren, mit „Water Table“ (1972) frühe Fotoarbeiten McCalls, die sich gleichermaßen mit der formalen und analytischen Konstruktion von Volumen durch Linien, Licht, Kontrast und Kontur beschäftigen.
Die Bilder Éric Rondepierres (*1950) übersetzen bewegte Bilder zurück in Fotografie. Auch er hebt mit dem kinematographischen Aspekt von Licht und Linie Momente der Konstruktion von Volumen bzw. der analytischen Trennung hervor. Allerdings stellen Rondepierres Repräsentationen von Repräsentationen in erster Linie den filmischen Prozess still. Sie schneiden Einzelbilder aus ihm heraus, schaffen Zeitsprünge (Zeit-Bilder im Sinne von Gilles Deleuze) und irrationale Übergänge.
Insbesondere in den Zyklen „Diptyka“ (1998-2000) und „Suites“ (1999-2001) entwickelt Rondepierre die Zeitlichkeit des Films entlang der Linie. Seine Timelines vollziehen sich anhand des Zwischenraums der Einzelbilder, anhand des schwarzen Rands der einzelnen Frames. Frames, also Rahmen, sind sowohl Bedingung des Bildes, als sie es als Abstraktionen (als zeitliche und räumliche Ausschnitte) auch verstellen. Vorbeiziehende Landschaften („Stance“ 1996-98) und still gestellte Gesten (“Foule“ 1999-2001) führen den kontingenten Augenblick des Bildes ausdrücklich als Verfremdung vor. Die Galerie Thomas Zander zeigt einen repräsentativen Ausschnitt aus Rondepierres fotografischer Arbeit der letzten zehn Jahre.
www.neues-kunstforum.com