Wolfgang von Kempelen. Mensch-[in der]-Maschine
23 Jun - 19 Aug 2007
ZKM | Medienmuseum
Eröffnung 22.06. 19 Uhr im ZKM_Foyer
Das beseelte Bildnis und die sich selbst bewegende, intelligente Maschine sind zu allen Zeiten Faszinosum und Horrorvision zugleich gewesen. Seit mehr als zweihundert Jahren gab es keine einzige, die gleichzeitig im Kreise der Laien sowie der Wissenschaftler derart große Bewunderung und soviel Zweifel ausgelöst hat, wie der Schachautomat des Wolfgang von Kempelen (1734–1804). Wunderwerk von technikhistorischer Bedeutung und Brutstätte utopischer Gedanken, ist der Schachautomat, mit dem Kempelen (JAHR) auch das Karlsruher Fürstenhaus hinters Licht geführt hat, zugleich Ohrfeige und Parodie. Das spät aufgedeckte Geheimnis des in seinem Inneren verborgenen Menschen entlarvte die scheinbar über künstliche Intelligenz verfügende Maschine. Die Fortschrittsgläubigkeit eines ganzen Zeitalters stand mit ihr auf dem Prüfstand.
Ausgehend vom Schachautomaten erweitert die gemeinsame Ausstellung der Budapester C3 Stiftung und des ZKM | Karlsruhe das Bild des Wissenschaftlers, Ingenieurs, Künstlers, Schaustellers, Beamten und der Privatperson von Kempelens um die mechanischen Erfindungen seiner Epoche.
Die Ausstellung im ZKM legt den Akzent auf die aktuellen, künstlerischen Bearbeitungen der durch die Kempelenschen Apparaturen hergestellten Metaphern. Die Mensch-Maschine-Thematik findet in den Werken zahlreicher Künstler der Gegenwart Niederschlag. Von den mechanischen Automaten bis zu den Robotern und Hochleistungsrechnern unserer Gegenwart begleitet die Ausstellung die verschiedenen Varianten des Schachautomaten seit dem 18. Jahrhundert. Mit ihren Arbeiten ergründen die beteiligten 20 KünstlerInnen die theoretischen Implikationen und das Weiterwirken der Automaten von Kempelen im Kontext unserer Zeit. So tragen sie zum Verständnis der heutigen Welt und der uns betreffenden Fragen bei.
Einer der wichtigsten Punkte ist hierbei sicher, ob die Vorstellung einer intelligenten Maschine nicht ein Widerspruch in sich selbst ist. Die Ideen von »künstlicher Intelligenz«, die den Menschen durch die Maschine ersetzen setzen diesen Frageprozess in Gang. Wenn wie im Schachautomaten von Kempelen in jeder Maschine immer der Mensch steckt, so kann dieser auch durch die Übermächtigkeit der von ihm in Gang gesetzten Maschinerie vernichtet werden.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Attila Csörgö, Ken Feingold, Péter Forgács, János Major, Severin Hoffmann und David Moises, György Jovánovics, Gergely László und Péter Rákosi, Gyula Pauer, Katrin von Maltzahn, Simon Penny, Martin Riches, Tamás Waliczky, Zoltán Szegedy-Maszák und Róbert Langh und Márton Fernezelyi, Robotlab, Georg Winter und Michael Markert.
Kuratiert von József Mélyi, Bernhard Serexhe, Rita Kálmán
Kuratorische Assistenz: Barbara Kirschner
Eröffnung 22.06. 19 Uhr im ZKM_Foyer
Das beseelte Bildnis und die sich selbst bewegende, intelligente Maschine sind zu allen Zeiten Faszinosum und Horrorvision zugleich gewesen. Seit mehr als zweihundert Jahren gab es keine einzige, die gleichzeitig im Kreise der Laien sowie der Wissenschaftler derart große Bewunderung und soviel Zweifel ausgelöst hat, wie der Schachautomat des Wolfgang von Kempelen (1734–1804). Wunderwerk von technikhistorischer Bedeutung und Brutstätte utopischer Gedanken, ist der Schachautomat, mit dem Kempelen (JAHR) auch das Karlsruher Fürstenhaus hinters Licht geführt hat, zugleich Ohrfeige und Parodie. Das spät aufgedeckte Geheimnis des in seinem Inneren verborgenen Menschen entlarvte die scheinbar über künstliche Intelligenz verfügende Maschine. Die Fortschrittsgläubigkeit eines ganzen Zeitalters stand mit ihr auf dem Prüfstand.
Ausgehend vom Schachautomaten erweitert die gemeinsame Ausstellung der Budapester C3 Stiftung und des ZKM | Karlsruhe das Bild des Wissenschaftlers, Ingenieurs, Künstlers, Schaustellers, Beamten und der Privatperson von Kempelens um die mechanischen Erfindungen seiner Epoche.
Die Ausstellung im ZKM legt den Akzent auf die aktuellen, künstlerischen Bearbeitungen der durch die Kempelenschen Apparaturen hergestellten Metaphern. Die Mensch-Maschine-Thematik findet in den Werken zahlreicher Künstler der Gegenwart Niederschlag. Von den mechanischen Automaten bis zu den Robotern und Hochleistungsrechnern unserer Gegenwart begleitet die Ausstellung die verschiedenen Varianten des Schachautomaten seit dem 18. Jahrhundert. Mit ihren Arbeiten ergründen die beteiligten 20 KünstlerInnen die theoretischen Implikationen und das Weiterwirken der Automaten von Kempelen im Kontext unserer Zeit. So tragen sie zum Verständnis der heutigen Welt und der uns betreffenden Fragen bei.
Einer der wichtigsten Punkte ist hierbei sicher, ob die Vorstellung einer intelligenten Maschine nicht ein Widerspruch in sich selbst ist. Die Ideen von »künstlicher Intelligenz«, die den Menschen durch die Maschine ersetzen setzen diesen Frageprozess in Gang. Wenn wie im Schachautomaten von Kempelen in jeder Maschine immer der Mensch steckt, so kann dieser auch durch die Übermächtigkeit der von ihm in Gang gesetzten Maschinerie vernichtet werden.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Attila Csörgö, Ken Feingold, Péter Forgács, János Major, Severin Hoffmann und David Moises, György Jovánovics, Gergely László und Péter Rákosi, Gyula Pauer, Katrin von Maltzahn, Simon Penny, Martin Riches, Tamás Waliczky, Zoltán Szegedy-Maszák und Róbert Langh und Márton Fernezelyi, Robotlab, Georg Winter und Michael Markert.
Kuratiert von József Mélyi, Bernhard Serexhe, Rita Kálmán
Kuratorische Assistenz: Barbara Kirschner