Felix Zocher
21 Nov - 07 Dec 2014
D21/LAB
FELIX ZOCHER
11-11 Quanten Tunnel Surf Report
21 November – 7 December 2014
Am Donnerstag, den 20. November 2014, eröffnet um 19 Uhr im D21 Kunstraum Leipzig die Ausstellung »11-11 Quanten Tunnel Surf Report« des Leipziger Künstlers Felix Zocher. Ihn interessiert wie die Betrachter der Ausstellung Kunstsysteme lesen und was das »Lesen« dieser Systeme mit abergläubischem Denken verbindet. Das heißt konkret: Welche Gemeinsamkeiten haben Uri Geller und der Blitze werfende Göttervater Zeus? Was haben Ballons mit der Skinner Box von Koichi Ono gemeinsam? Und warum ist ein verunsichertes Publikum manipulierbarer? Felix Zocher möchte mit seiner Ausstellung einen Möglichkeitsraum schaffen, der in seiner Offenheit das richtige Setting bietet, um sich zu fragen, wann eine Assoziation zur Handlung führt und wodurch die Selbstbemächtigung zum Aberglauben wird.
Sollte das Publikum schließlich doch ratlos der Ausstellung gegenüberstehen, wird der Künstler einmal in der Woche zu Gesprächskreisen laden. Diese Gespräche möchte Zocher mit dem Versuch beenden, durch eine Wand des Ausstellungsraums zu laufen. Für den Fall des Gelingens solch einer »Quantentunneldurchschreitung« bekommt jeder Teilnehmer einen Umschlag, dessen Inhalt er auf der anderen Seite öffnen soll.
Felix Zocher hinterfragt mit seiner Ausstellung eine der Grundeigenschaften des Menschen, nämlich sich aus seinen Sinneseindrücken eine Welt zu bauen, eine Ordnung herzustellen und so eine Einteilung in Kategorien vorzunehmen, an Hand derer wir Entscheidungen fällen können. Somit werden wir immer versuchen, eine Situation mit den Mustern zu erfassen, die unsere eigene Position bestätigen. Durch die so erfolgte Bestätigung des Musters, wird es sich weiter als solches festschreiben und unser Handeln beeinflussen. Diese Muster können sehr unterschiedlicher Art sein: naturwissenschaftlich, mythologisch oder religiös. Alle sind Möglichkeiten der Deutung und bilden für den Einzelnen feste Konstanten in der Lebensrealität, die ihm Beständigkeit und Sicherheit bieten – wichtige Parameter für ein ausgeglichenes Leben.
Von der Richtigkeit und Allgemeingültigkeit unserer Ansichten müssen wir uns dennoch immer wieder überzeugen. Dies bedeutet auch, mögliche Alternativen durchdenken zu müssen. In den seltensten Fällen ist eine einmal gefällte Entscheidung über die Lesbarkeit und Deutung von Eindrücken von Dauer. Dies führt zu der Feststellung, dass Kleinigkeiten und deren Gewichtung für die Idee, die wir von etwas als Ganzem entwickelt haben, starke Auswirkungen haben. Bei der Sammlung einzelner Teile ergibt sich so – vereinfacht ausgedrückt – ein System aus Ordnung und Logik. Da sich jedoch die psychischen und physischen Voraussetzungen von uns Menschen zum Erkennen und Benennen unserer Umwelt unterscheiden, ist dementsprechend davon auszugehen, dass sich unsere Ideen über etwas ähneln, aber nicht gleichen. Dieser Vermutung versucht Felix Zocher in der kommenden Ausstellung nachzugehen.
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Informationen zum Künstler:
Felix Zocher (geboren 1983) lebt und arbeitet in Leipzig. Er absolvierte von 2001 bis 2005 Bauingenieursstudiums in Rostock. Im Anschluss daran studierte er Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er 2012 abschloss.
Die Ausstellung »11-11 Quanten Tunnel Surf Report« findet im D21-Format LAB statt, in dem der D21 Kunstraum insbesondere jungen Künstlerinnen und Künstlern ein Experimentierfeld für eigene, außergewöhnliche Ausstellungsprojekte bietet.
FELIX ZOCHER
11-11 Quanten Tunnel Surf Report
21 November – 7 December 2014
Am Donnerstag, den 20. November 2014, eröffnet um 19 Uhr im D21 Kunstraum Leipzig die Ausstellung »11-11 Quanten Tunnel Surf Report« des Leipziger Künstlers Felix Zocher. Ihn interessiert wie die Betrachter der Ausstellung Kunstsysteme lesen und was das »Lesen« dieser Systeme mit abergläubischem Denken verbindet. Das heißt konkret: Welche Gemeinsamkeiten haben Uri Geller und der Blitze werfende Göttervater Zeus? Was haben Ballons mit der Skinner Box von Koichi Ono gemeinsam? Und warum ist ein verunsichertes Publikum manipulierbarer? Felix Zocher möchte mit seiner Ausstellung einen Möglichkeitsraum schaffen, der in seiner Offenheit das richtige Setting bietet, um sich zu fragen, wann eine Assoziation zur Handlung führt und wodurch die Selbstbemächtigung zum Aberglauben wird.
Sollte das Publikum schließlich doch ratlos der Ausstellung gegenüberstehen, wird der Künstler einmal in der Woche zu Gesprächskreisen laden. Diese Gespräche möchte Zocher mit dem Versuch beenden, durch eine Wand des Ausstellungsraums zu laufen. Für den Fall des Gelingens solch einer »Quantentunneldurchschreitung« bekommt jeder Teilnehmer einen Umschlag, dessen Inhalt er auf der anderen Seite öffnen soll.
Felix Zocher hinterfragt mit seiner Ausstellung eine der Grundeigenschaften des Menschen, nämlich sich aus seinen Sinneseindrücken eine Welt zu bauen, eine Ordnung herzustellen und so eine Einteilung in Kategorien vorzunehmen, an Hand derer wir Entscheidungen fällen können. Somit werden wir immer versuchen, eine Situation mit den Mustern zu erfassen, die unsere eigene Position bestätigen. Durch die so erfolgte Bestätigung des Musters, wird es sich weiter als solches festschreiben und unser Handeln beeinflussen. Diese Muster können sehr unterschiedlicher Art sein: naturwissenschaftlich, mythologisch oder religiös. Alle sind Möglichkeiten der Deutung und bilden für den Einzelnen feste Konstanten in der Lebensrealität, die ihm Beständigkeit und Sicherheit bieten – wichtige Parameter für ein ausgeglichenes Leben.
Von der Richtigkeit und Allgemeingültigkeit unserer Ansichten müssen wir uns dennoch immer wieder überzeugen. Dies bedeutet auch, mögliche Alternativen durchdenken zu müssen. In den seltensten Fällen ist eine einmal gefällte Entscheidung über die Lesbarkeit und Deutung von Eindrücken von Dauer. Dies führt zu der Feststellung, dass Kleinigkeiten und deren Gewichtung für die Idee, die wir von etwas als Ganzem entwickelt haben, starke Auswirkungen haben. Bei der Sammlung einzelner Teile ergibt sich so – vereinfacht ausgedrückt – ein System aus Ordnung und Logik. Da sich jedoch die psychischen und physischen Voraussetzungen von uns Menschen zum Erkennen und Benennen unserer Umwelt unterscheiden, ist dementsprechend davon auszugehen, dass sich unsere Ideen über etwas ähneln, aber nicht gleichen. Dieser Vermutung versucht Felix Zocher in der kommenden Ausstellung nachzugehen.
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Informationen zum Künstler:
Felix Zocher (geboren 1983) lebt und arbeitet in Leipzig. Er absolvierte von 2001 bis 2005 Bauingenieursstudiums in Rostock. Im Anschluss daran studierte er Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er 2012 abschloss.
Die Ausstellung »11-11 Quanten Tunnel Surf Report« findet im D21-Format LAB statt, in dem der D21 Kunstraum insbesondere jungen Künstlerinnen und Künstlern ein Experimentierfeld für eigene, außergewöhnliche Ausstellungsprojekte bietet.