D21

INTERIM – un tunnel transatlantique

17 May - 16 Jun 2013

Marie-Eve Levasseur
Skizze, 2013
Ethernetkabel gebunden zu Seemannsknoten
INTERIM – UN TUNNEL TRANSATLANTIQUE
Ausstellung und Künstleraustausch zwischen Montréal und Leipzig
17.05. – 16.06.2013

Marie-Eve Beaulieu (M), Simon Gaudreau (M), Anne Hofmann (L), Marie-Eve Levasseur (L), Mathieu Lévesque (M), Mélanie Martin (M), Daniel Pauselius (L), Marike Schreiber (L), Caroline St-Laurent (M), Susan Winter (L)

Kuratorinnen: Marina Geitz, Nadège Grebmeier Forget und Constanze Müller

Vom 17. Mai bis zum 16. Juni 2013 richtet der D21 Kunstraum Leipzig die Ausstellung »INTERIM – un tunnel transatlantique« aus. Die Ausstellung bildet den Höhepunkt des zweiten Teils des Austauschs zwischen fünf Leipziger und fünf Montréaler KünstlerInnen. Marie-Eve Levasseur initiierte das Projekt im Jahr 2011, als sie mit ihrer Idee des Künstleraustauschs zwischen Deutschland und dem kanadischen Québec an den D21 Kunstraum heran trat. Hier nahm sich Marina Geitz als Projektleiterin und Kuratorin dem Vorhaben an. Nachdem die beteiligten Leipziger KünstlerInnen im vergangenen Herbst nach Québec reisten und dort mit den Montréaler KünstlerInnen ausstellten, folgt nun der zweite Teil des Austauschs mit einem erneuten Treffen aller Beteiligten, um in Leipzig gemeinsam künstlerische Arbeiten zu entwickeln und zu präsentieren.

Die Ergebnisse dieses Prozesses werden sowohl in den Räumen des D21 Kunstraum als auch in der HALLE 14, 2. OG, in der Leipziger Baumwollspinnerei gezeigt. Dabei werden verschiedene Facetten des Interims von Leipzig aus beleuchtet und die Metapher des »transatlantischen Tunnels« in verschiedenen künstlerischen Positionen befragt: Das Dazwischenliegende, Orte des Medialen und des Übergangs, die Verzerrung von Botschaften durch Kommunikationsmedien, Übersetzungsprobleme zwischen Leipzig und Montréal aber auch Sprach- und Identitätskonflikte innerhalb des zweisprachigen Québec sowie die transatlantische Reise und das Unterwegs-Sein als Sehnsuchtsort sind Themen, die die KünstlerInnen in ihren Werken bearbeiten.

Ein Teil der Ausstellung ist dem Rückblick auf den bereits geschehenen Austausch und den Inspirationsquellen der künstlerischen Arbeiten gewidmet. Einige der KünstlerInnen werden in ihren aktuellen Arbeiten an die Werke in Montréal anknüpfen und den ersten Teil des Projekts darin reflektieren und fortführen, so dass der Faden des ‚Dazwischen‘ wieder aufgenommen wird. Die Besucher erhalten so auch einen Einblick in die Arbeiten des vergangenen Jahres und die Entwicklung des Projekts.

Die Leipziger KünstlerInnen sind Studierende bzw. Absolventen der Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Klasse Bildende Kunst von Prof. Helmut Mark und Kilian Schellbach.
Die Montréaler KünstlerInnen studierten an der Université du Québec à Montréal und arbeiten, teils interdisziplinär, in den Bereichen Malerei, Skulptur, Installation, Medienkunst und Performance.
Initiatorin Marie-Eve Levasseur stammt aus Québec und studiert seit 2010 an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst Medienkunst.
Marina Geitz studiert an der Universität Leipzig Kulturwissenschaft und Kunstgeschichte. Sie engagiert sich seit 2011 ehrenamtlich im D21 Kunstraum Leipzig. Für »INTERIM – un tunnel transatlantique« übernahm sie die Projektleitung und das Leipziger Ausstellungskonzept, gemeinsam mit der Vorsitzenden des D21, Constanze Müller.
Nadège Grebmeier Forget arbeitet als freie Kuratorin und Künstlerin in Québec und organisierte den Künstleraustausch sowie die Ausstellung auf kanadischer Seite.

Die erste Etappe des Austauschprojekts fand im September und Oktober 2012 unter dem Titel »LPZ-MTL. Un tunnel transatlantique« statt. Die Montréaler Ausstellung in der Maison de la Culture Notre-Dame-de-Grâce stand unter der kuratorischen Leitung von Nadège Grebmeier Forget und Marina Geitz. Dort konnten die Erfahrungen der KünstlerInnen während der Residenz in Montréal nachvollzogen werden. Die Kunstwerke setzten sich mit Themen wie der Sprach- und Kommunikationsproblematik – zwischen Deutschland und Kanada, aber auch dem französischsprachigen, kanadischen Bundesstaat Québec – und den damit verbundenen technologischen Hilfsmedien, wie bspw. Google Translate, auseinander, untersuchten regionale Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf beiden Seiten des Atlantiks und führten diese zusammen. Die KünstlerInnen hinterfragten dabei die Dimensionen verbindender und trennender Raum- und Zeitkonzepte.

Für 2014 ist die Veröffentlichung einer mehrsprachigen Publikation zu beiden Etappen des transatlantischen Künstleraustauschs in Zusammenarbeit mit dem Nisaba Verlag geplan