good prospects – young german photography 2007/2008
17 May - 14 Jul 2008
gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008
17. Mai bis 14. Juli 2008
„gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008“ ist ein Nachwuchsförderungsprojekt, das 2004 als private Initiative von Josefine Raab und Stefan Becht und gegründet wurde. Den Kern des Projekts bildet ein jährlich stattfindender Wettbewerb für Abschlussarbeiten aus allen deutschen Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien, die den Studiengang Fotografie anbieten. Jede Hochschule kann maximal fünf Bewerber ins Rennen schicken.
Die Jury, bestehend aus Josefine Raab (Initiatorin), Luminita Sabau (Kuratorin), Thomas Demand (Künstler und Fotograf), Mario Lombardo (Art Director) und Ingo Taubhorn (Kurator) hat 11 Gewinner(innen) mit 10 Arbeiten für das Nachwuchsförderungs-Projekt „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008“ ausgewählt. Wie immer gibt es bei „gute aussichten“ kein Preisgeld und keine Rangliste, sondern „nur Gewinner(innen)“ streng nach ABC geordnet:
Zwei Personen in einem Raum, verschiedene Requisiten und das Vorhaben, jeden Tag ein Bild entstehen zu lassen: Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler, die bereits seit geraumer Zeit gemeinsame Projekte realisieren, waren für ihre Arbeit „Um was es nicht geht“ die Versuchspersonen ihres eigenen Experiments. Das Ergebnis ist ein bunter Mix aus Fotografie, Typographie und Installation, in dem sich kreative Spielfreude und spontane Eingebung mit einem ausgeprägten Formwillen auf das Beste vereinen.
Annette Grotkamp begibt sich in ihrer Serie „innerwald“ in Räume künstlicher oder kultivierter Natur, in denen sie die klaren Grenzen zwischen Innen und Außen, zwischen realer und erschaffener Landschaft aufhebt zugunsten poetischer, naturhafter Kompositionen, in denen der Betrachter ohne Bezug zu Zeit und Raum zu schweben scheint.
Jon Adrie Hoekstra betätigte sich für seinen „Nachtrecorder“ zunächst als Nachtreporter, der über einen bestimmten Zeitraum zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens die Vorgänge auf einer Hauptverkehrsstraße in Münster/Westfalen in Wort und Bild festhielt. Das Aufgezeichnete wurde den Anwohnern als Ausstellung präsentiert und als Zeitung herausgegeben womit das Geschehene wieder in die Gemeinschaft zurückgetragen wurde.
Margret Hoppe beschäftigt sich in „Die verschwundenen Bilder“ mit Kunstwerken in der ehemaligen DDR und damit, was nach dem Fall der Mauer mit diesen kulturellen Hinterlassenschaften geschah und noch geschieht.
Andrej Krementschouk spürt in „An Deinem Haus“ in melancholischen Bildern seiner alten, vom Verschwinden bedrohten Heimat in einem russischen Dorf nach und stellt damit die immer wieder aktuelle Frage nach Erinnerung und Verlust, nach emotionaler Verwurzelung und kultureller Identität.
Belaid le Mharchi unternimmt in „Portraits #1-#5“ den Versuch, eine bildliche Übersetzung für jenes Grauen zu finden, das der Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki sowohl bei den Betroffenen als auch in der Welt hinterlassen hat.
Agata Madejska erkundet in „Kosmos“ die Welt der Spielplätze und lässt dabei magische Orte und Bilder entstehen, die den Betrachter in eine längst vergessene Welt der Kindheitsträume entführen.
Caterina Micksch bannt in „Gretchen“ mit fast lapidarem Blick Orte ins Bild, an denen im Jahr 2006 getötete Säuglinge aufgefunden wurden. Die abgebildeten Orte sind den tatsächlichen Fundstätten nachempfunden. Wie in den Portraits von Belaid le Marchi erzeugt auch hier die dokumentarische Sachlichkeit der Bilder erst im Kontext mit dem Wissen um das Geschehen das grausige Entsetzen.
Jörg Obernolte unter-nimmt in „Vater Land und Mutter Erde“ eine 778 km lange Reise auf der Bundesstraße 1 von West nach Ost, die er in einem fotografischen Reisetagebuch dokumentiert und kommentiert.
Christian Tiefensee, begibt sich in „Refugium“ auf eine Reise ins Innere – in jenes seelische Gefüge, das als offene, bewegliche und ambivalente Struktur die Grundlage menschlicher Existenz abbildet.
Die diesjährige Ausstellung umfasst über 240 einzelne Motive, zwei Rauminstallationen vier Bücher, zwei DVDs, zwei Magazine sowie eine Zeitung und ist damit die umfangreichste Auswahl seit Bestehen des Projektes. Wie in den ersten drei Jahren bietet „gute aussichten“ damit eine einzigartige und im Detail oft überraschende Zusammenschau dessen, was in den letzten 12 Monaten an junger Fotografie in Deutschland entstanden ist.
Die Initiatorin Josefine Raab zur diesjährigen Auswahl: „Es gibt erkennbare Trends, aber keine große Richtung. Jeder „gute aussichten“-Jahrgang spiegelt mehr oder weniger starke Strömungen und Stilelemente wider. In den letzten Jahren beobachteten wir verstärkt Grenzgänge der Fotografie in andere Medien wie Film, Theater und Performance, medienkritische Auseinandersetzungen, Inszenierung und Selbstbefragungen, Raum und Landschaftsfotografie. Im Jahr der Documenta XII tauchen zum ersten Mal verstärkt soziale, kulturelle und gesellschaftliche Fragestellungen in der jungen deutschen Fotografie auf, was in der diesjährigen Auswahl einen deutlichen Niederschlag gefunden hat.“
Die Deutschland-Premiere von „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008“ fand in Köln im Forum für Fotografie statt.
Köln: Forum für Fotografie (26.10.2007 – 21.12.2007)
Hamburg: Haus der Photographie, Deichtorhallen (17.1. – 24.2.2008)
Burghausen: Haus der Photographie (6.3. – 4.5.2008)
Berlin: Martin-Gropius-Bau (17.5. – 14.7.2008)
www.guteaussichten.org
17. Mai bis 14. Juli 2008
„gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008“ ist ein Nachwuchsförderungsprojekt, das 2004 als private Initiative von Josefine Raab und Stefan Becht und gegründet wurde. Den Kern des Projekts bildet ein jährlich stattfindender Wettbewerb für Abschlussarbeiten aus allen deutschen Hochschulen, Fachhochschulen und Akademien, die den Studiengang Fotografie anbieten. Jede Hochschule kann maximal fünf Bewerber ins Rennen schicken.
Die Jury, bestehend aus Josefine Raab (Initiatorin), Luminita Sabau (Kuratorin), Thomas Demand (Künstler und Fotograf), Mario Lombardo (Art Director) und Ingo Taubhorn (Kurator) hat 11 Gewinner(innen) mit 10 Arbeiten für das Nachwuchsförderungs-Projekt „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008“ ausgewählt. Wie immer gibt es bei „gute aussichten“ kein Preisgeld und keine Rangliste, sondern „nur Gewinner(innen)“ streng nach ABC geordnet:
Zwei Personen in einem Raum, verschiedene Requisiten und das Vorhaben, jeden Tag ein Bild entstehen zu lassen: Catrin Altenbrandt und Adrian Nießler, die bereits seit geraumer Zeit gemeinsame Projekte realisieren, waren für ihre Arbeit „Um was es nicht geht“ die Versuchspersonen ihres eigenen Experiments. Das Ergebnis ist ein bunter Mix aus Fotografie, Typographie und Installation, in dem sich kreative Spielfreude und spontane Eingebung mit einem ausgeprägten Formwillen auf das Beste vereinen.
Annette Grotkamp begibt sich in ihrer Serie „innerwald“ in Räume künstlicher oder kultivierter Natur, in denen sie die klaren Grenzen zwischen Innen und Außen, zwischen realer und erschaffener Landschaft aufhebt zugunsten poetischer, naturhafter Kompositionen, in denen der Betrachter ohne Bezug zu Zeit und Raum zu schweben scheint.
Jon Adrie Hoekstra betätigte sich für seinen „Nachtrecorder“ zunächst als Nachtreporter, der über einen bestimmten Zeitraum zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens die Vorgänge auf einer Hauptverkehrsstraße in Münster/Westfalen in Wort und Bild festhielt. Das Aufgezeichnete wurde den Anwohnern als Ausstellung präsentiert und als Zeitung herausgegeben womit das Geschehene wieder in die Gemeinschaft zurückgetragen wurde.
Margret Hoppe beschäftigt sich in „Die verschwundenen Bilder“ mit Kunstwerken in der ehemaligen DDR und damit, was nach dem Fall der Mauer mit diesen kulturellen Hinterlassenschaften geschah und noch geschieht.
Andrej Krementschouk spürt in „An Deinem Haus“ in melancholischen Bildern seiner alten, vom Verschwinden bedrohten Heimat in einem russischen Dorf nach und stellt damit die immer wieder aktuelle Frage nach Erinnerung und Verlust, nach emotionaler Verwurzelung und kultureller Identität.
Belaid le Mharchi unternimmt in „Portraits #1-#5“ den Versuch, eine bildliche Übersetzung für jenes Grauen zu finden, das der Atombombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki sowohl bei den Betroffenen als auch in der Welt hinterlassen hat.
Agata Madejska erkundet in „Kosmos“ die Welt der Spielplätze und lässt dabei magische Orte und Bilder entstehen, die den Betrachter in eine längst vergessene Welt der Kindheitsträume entführen.
Caterina Micksch bannt in „Gretchen“ mit fast lapidarem Blick Orte ins Bild, an denen im Jahr 2006 getötete Säuglinge aufgefunden wurden. Die abgebildeten Orte sind den tatsächlichen Fundstätten nachempfunden. Wie in den Portraits von Belaid le Marchi erzeugt auch hier die dokumentarische Sachlichkeit der Bilder erst im Kontext mit dem Wissen um das Geschehen das grausige Entsetzen.
Jörg Obernolte unter-nimmt in „Vater Land und Mutter Erde“ eine 778 km lange Reise auf der Bundesstraße 1 von West nach Ost, die er in einem fotografischen Reisetagebuch dokumentiert und kommentiert.
Christian Tiefensee, begibt sich in „Refugium“ auf eine Reise ins Innere – in jenes seelische Gefüge, das als offene, bewegliche und ambivalente Struktur die Grundlage menschlicher Existenz abbildet.
Die diesjährige Ausstellung umfasst über 240 einzelne Motive, zwei Rauminstallationen vier Bücher, zwei DVDs, zwei Magazine sowie eine Zeitung und ist damit die umfangreichste Auswahl seit Bestehen des Projektes. Wie in den ersten drei Jahren bietet „gute aussichten“ damit eine einzigartige und im Detail oft überraschende Zusammenschau dessen, was in den letzten 12 Monaten an junger Fotografie in Deutschland entstanden ist.
Die Initiatorin Josefine Raab zur diesjährigen Auswahl: „Es gibt erkennbare Trends, aber keine große Richtung. Jeder „gute aussichten“-Jahrgang spiegelt mehr oder weniger starke Strömungen und Stilelemente wider. In den letzten Jahren beobachteten wir verstärkt Grenzgänge der Fotografie in andere Medien wie Film, Theater und Performance, medienkritische Auseinandersetzungen, Inszenierung und Selbstbefragungen, Raum und Landschaftsfotografie. Im Jahr der Documenta XII tauchen zum ersten Mal verstärkt soziale, kulturelle und gesellschaftliche Fragestellungen in der jungen deutschen Fotografie auf, was in der diesjährigen Auswahl einen deutlichen Niederschlag gefunden hat.“
Die Deutschland-Premiere von „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2007/2008“ fand in Köln im Forum für Fotografie statt.
Köln: Forum für Fotografie (26.10.2007 – 21.12.2007)
Hamburg: Haus der Photographie, Deichtorhallen (17.1. – 24.2.2008)
Burghausen: Haus der Photographie (6.3. – 4.5.2008)
Berlin: Martin-Gropius-Bau (17.5. – 14.7.2008)
www.guteaussichten.org