Japan und der Westen
22 Sep 2007 - 13 Jan 2008
Die erfüllte Leere
22.09.2007 - 13.01.2008
Carl Andre · Joseph Beuys · Julius Bissier · James Lee Byars · John Cage ·
Helmut Federle · Terry Fox · Alberto Giacometti · Rupprecht Geiger · Roni Horn ·
Johannes Itten · Donald Judd · Raffi Kaiser · Yves Klein · Paul Klee ·
Wolfgang Laib · Richard Long · Agnes Martin · Joseph Marioni · Gerhard Merz ·
Barnett Newman · Walter Niedermayr · Blinky Palermo · Ad Reinhardt ·
Gerwald Rockenschaub · Ulrich Rückriem · Reiner Ruthenbeck · Robert Ryman ·
SANAA · Fred Sandback · Yoshihiro Suda · Richard Tuttle · Cy Twombly · Yu-ichi
In der Ausstellung „Japan und der Westen“ begegnen ausgesuchte Kunstwerke der westlichen Moderne Objekten der traditionellen japanischen Kunst. In einer eigens dafür entwickelten Architektur führen Zen-Malerei, Kalligraphie, Keramik, Samuraischwerter, Kimonos und Instrumente der Teezeremonie einen fesselnden Dialog mit herausragenden Werken abstrakter Malerei und minimalistischer Skulptur aus Europa und Amerika. So begegnet beispielsweise Paul Klees (1879-1940) Gemälde „Schwarze Zeichen“ von 1938 einer mit auffälligem Goldmuster versehenen Teeschale aus dem 17. Jahrhundert.
Der gemeinsame Aspekt, der die Artefakte in Wolfsburg zusammenführt, ist die „Schönheit der Leere“. Während das Phänomen des Minimalismus neben der Abstraktion ein Hauptmerkmal der westlichen Moderne im 20. Jahrhundert bildet, kennt die japanische Kultur die „erfüllte Leere“ und die kunstvolle Einfachheit schon seit dem 12. Jahrhundert und das nicht nur als Ausdruck der Zen-Philosophie, sondern als generelles Prinzip der Gestaltung.
Ein Höhepunkt des außergewöhnlichen Projektes ist der auf Dauer eingerichtete Japangarten im Innenhof des Museums, der öffentlich zugänglich ist und in Wolfsburg einen Ort der Stille schafft.
Noch nie wurde die überraschende Analogie von japanischer Tradition und westlicher Moderne in so konkreten Gegenüberstellungen dargestellt. Der Besucher der Ausstellung kann in Wolfsburg die vielfältigen Bezüge der Werke selbst entdecken und der Frage nachgehen, ob die Ästhetik der westlichen Moderne in ihrer Essenz nichts anderes ist, als eine stete Annäherung an die traditionelle japanische „Kultur der Leere“? Gerade heute, wo „die Leere und die Stille“ zu einem großen Bedürfnis geworden sind, liefert die Ausstellung „Japan und der Westen“ ein tieferes Verständnis für bestimmte Fragen unserer Zeit.
Die Ausstellung wird von der Volkswagen Bank unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft seiner Exzellenz des japanischen Botschafters in Deutschland, Toshiyuki Takano.