Meyer Kainer

Susi Jirkuff

06 May - 13 Jun 2009

© Magic Moments - Exhibition View
SUSI JIRKUFF

Ausgehend von ihrem Interesse für die mediale Darstellung von Alltag und sozialen Strukturen, beschäftigt sich Susi Jirkuff intensiv mit dem Phänomen der Populärmusik. Ihr Augenmerk liegt dabei weniger auf Phänomenen der Massenrezeption als auf dem intimen Moment des "Allein–Seins" mit dem Werk, der persönlichen Anteilnahme.

Dass ein hoch kommerzialisiertes und kalkuliertes Produkt wie ein Popsong, gleichzeitig in der Lage ist, Träger für eine breite Skala von individuellen Gefühlsempfindungen zu sein, von Verliebtheit bis Rebellion, erscheint paradox. Darüber hinaus stellen die Interpreten als super–authentische Personen ihre intimsten Momente, wie auch gleichzeitig eine für den Rezipienten abgehobene Unerreichbarkeit zur Schau. Diese Diskrepanzen wirken unterschwellig und verschleiert.

Susi Jirkuff's Videos fokussieren auf Elemente, in denen sich Augenblicke des Erlebens kristallisieren: ein paar Discoscheinwerfer, (falsch verstandene) Songtexte, Interviewbruchstücke, beiläufige Abläufe von Körperbewegungen und Handlungsfragmenten. Diese Wahrnehmungen werden zu Ausgangsmaterialien für Videoanimationen, in denen Jirkuff ́s mediale Konstruktionen auf die emotionale Welt der Rezipienten stoßen.

Da die Künstlerin selbst zu einer Generation gehört, in der Popmusik ganz wesentlich zur Individualisierung und Identitätsfindung beiträgt, spürt sie gleichzeitig den eigenen verschwommenen Gefühlen aber auch den divergierenden Identitätsmustern nach, die aus einer Identifikation mit Zappa, den Rolling Stones oder Neil Young resultieren.