Kunsthalle Bielefeld

Veit Mette

12 Oct 2011 - 15 Jan 2012

Besucherin hinter Louise Bourgeois, „Fée Couturière“ (1963), in der Ausstellung „Louise Bourgeois. La famille“, 2006
VEIT METTE
Menschen im Museum
12. Oktober 2011 – 15. Januar 2012 im Schaufenster im 1. UG

Seit über zwanzig Jahren dokumentiert der Bielefelder Fotograf Veit Mette (*1961) regelmäßig die Ausstellungseröffnungen der Kunsthalle Bielefeld. Doch sehen wir keine Redner, keine Politiker, Ehrengäste, Mikrofone, Stehpulte, keine Sektgläser. Der Fotograf sucht stattdessen den Moment abseits des Offiziellen, des Inszenierten und Glamourösen, abseits auch der Selbstinszenierungen von Besuchern. Seine mit westfälischem Understatement formulierte Selbsteinschätzung als „Eckensteher“ zeigt ihn als denjenigen, der den unbeobachteten Moment sucht. Er sieht den Menschen im Museum im Dialog mit den Bildern, mit anderen Menschen, aber auch im zurückgezogenen Alleinsein in der Gesellschaft. Sein Blick auf den privaten und intimen Moment im öffentlichen Raum lässt eine Uneindeutigkeit aufscheinen, die seine Bilder wahrhaftig macht. Die Fotografien von Veit Mette sind nicht schön im Sinne einer hochglanzpolierten Oberfläche, im Gegenteil. „Mich interessiert die Uneindeutigkeit, die Brüchigkeit, der Moment, wo es anfängt zu kippen“, sagt der Künstler, der überzeugt ist, dass ihm „der verstörende Blick im Blut liegt“. „Im Grunde denke ich Schwarzweiß“, sagt der Fotograf, „auch in meinen Farbfotografien“. Das klassische Schwarzweiß homogenisiert und konzentriert. Während die Farbe den Blick des Betrachters verstreut, auf mehrere Attraktionen im Bild verweist, fokussiert das Schwarzweiß den Blick des Betrachters auf den Bildaufbau und die Bildstruktur und lässt ihn damit das Wesentliche erfassen.