Kunstraum Kreuzberg / Bethanien

Istanbul-Off-Spaces – Unabhängige Kunsträume im Dialog.

04 Jul - 16 Aug 2009

Eröffnung: Freitag, den 3. Juli, ab 19 Uhr

Ausstellung – Veranstaltungen – Vermittlung
Eine Ausstellung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
Mit dem Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt Istanbul-Off-Spaces im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien im Sommer 2009 möchten wir auf ein seit wenigen Jahren entstandenes Phänomen aufmerksam machen: die zunehmende Zahl und die wachsende Bedeutung von Projekträumen und unabhängigen nicht-kommerziellen Kunsträumen in Istanbul.
Ziel des Projektes in Berlin ist es, mit diesen Projekten und ihren Akteuren in Dialog zu treten und ihnen erstmalig in Berlin eine Plattform für die Präsentation zu geben. Eine besondere Relevanz erhält dieses Projekt durch das 20-jährige Bestehen der städtepartnerschaftlichen Beziehungen zwischen Berlin und Istanbul im Jahr 2009. Zugleich möchten wir das gegenseitig bestehende Interesse und die Austauschbeziehungen zwischen den Istanbuler und den Berlin Künstlerinnen und Künstler verstetigen. Dieser Austausch soll durch konkrete Zusammenarbeit und Projektentwicklungen in Berliner „Off-Spaces“ erfolgen. Die besondere Verortung dieser Kooperationen in Kreuzberg soll insbesondere das Wirken künstlerischer Praxis und Projekte aus der Türkei in die kulturelle Szene der sog. „PostmigrantInnen“ der zweiten und dritten Generation befördern. Hierdurch soll das Projekt Möglichkeiten eines nachhaltigen Austausches befördern.
Die künstlerischen Projekträume stellen in Istanbul wichtige Orte des gesellschaftlichen Diskurses und der zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzung dar. Als Resultat der zunehmenden Internationalisierung aber vor allem auch als Ergebnis einer zunehmenden Unabhängigkeit und eines wachsenden Selbstbewusstseins haben sich Orte, Verlage, Zeitschriften und Akteure im Feld der zeitgenössischen bildenden Kunst zu herausragenden Elementen der gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzung in Istanbul etabliert.
Istanbul hat sich spätestens mit der letzten Istanbul-Biennale vor einem Jahr und mit der Etablierung verschiedener Kunstinstitutionen wie „santralistanbul“ oder der „Platform Garanti Contemporary Art Center“ zu einem bedeutenden „global Player“ im internationalen Kunstkontext entwickelt. Die Rolle, die hierfür ebenfalls die Projekträume spielen, soll durch das Projekt untersucht werden.
Insbesondere sollen neben den künstlerischen Arbeiten und den Dokumentationen in der Ausstellung durch Gespräche und Vorträge die kulturellpolitische Szene in Istanbul beleuchtet werden. Eine Veröffentlichung im Zeitungsformat soll in einer hohen Auflage auf die Ausstellung verweisen und zugleich das sich wandelnde und stets entwickelnde Phänomen illustrieren.