Dortmunder Kunstverein

JÖRG OSWALD
Trigger
9 April - 29 May, 2011

Zentrum der multimedialen Rauminstallation ist der Auslöser, engl. „trigger“. Die Zeit verrinnt und ist in ihrer Zählbarkeit ein Konstrukt menschlicher Festlegung. Eine Bewegung, ein Blinken, eine Sekunde, eine Minute, eine Stunde. Den Ablauf eines Tages oder einer Stunde, selbst die Bewegung eines Minutenzeigers kann der Mensch nicht als Bewegung wahrnehmen. Zu langsam ist die Bewegung, zu klein die Differenz pro Zeiteinheit. Die Sekunde ist das, was wir sehen können. Wie ein Herzschlag beschreibt sie Puls und Rhythmus menschlichen Lebens. Oswald nutzt seit fast zwei Jahrzehnten natürliche, chaotisch-komplexe Zeitstrukturen für die Komposition seiner Arbeiten und schafft Ereignisse an der Nahtstelle von langsam und schnell. Das Projekt „Trigger” ist eine Art Labor, das dem Aufbau eines Ereignispotentials dient. Das bildwirksame Phänomen eines Augenblicks wird an der Geschwindigkeit eines Pfeils sichtbar. Video, Closed-Circuit und eine Schieß-Performance umspannen die mediale Präsentation und greifen das Thema von Geschwindigkeit und der Wahrnehmung eines Momentes am Beispiel des Bogenschießens auf.